Verbietet Bertelsmann-Studien – jetzt!

Sie haben heute schon Herrn Dobrindt für seine Kulanz gegenüber der Autoindustrie kritisiert und vielleicht auch sinngemäß festgestellt, dass Sie mit der Demokratie in diesem Lande nur teilweise zufrieden sind? Hatten Sie unter Umständen heute auch schon ein Gespräch, in dem Sie zum Beispiel durchschimmern ließen, dass Sie mit der Europäischen Union, die sich als reine Währungs- nicht aber als Sozialunion staffelt, nichts anfangen können? Falls ja, passen Sie bloß auf. Denn mit diesen Aussagen fallen Sie für die Meinungsforscher von Infratest – die für Bertelsmann diese Studie austüftelten – schon unter das Label populistischer Anfälligkeit.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Panzergrenadier
Panzergrenadier
6 Jahre zuvor

Noch viel schlimmer Roberto. Wenn ich mich richtig erinnere war einer der drei Kriterien für Populismus, dass man für mehr Macht des Volkes ist. Man kann ja diskutieren wie gut oder wie schlecht mehr Direktwahlen und Beteiligung an Entscheidungen durch das Volk sind, aber jemanden der genau dafür ist als Populistisch abzustempeln ist der reine Hohn und antidemokratisch ohne Ende.
Das Wort Demokratie kommt aus dem griechischen und bedeutet soviel wie Herrschaft des Volkes. Ich kopiere mal aus Wikipedai (), weil es hier trefend formuliert ist:
Demokratie (von griechisch δημοκρατία „Herrschaft des Staatsvolkes“; von δῆμος dēmos „Staatsvolk“ und κρατός kratós „Gewalt“, „Macht“, „Herrschaft“)

Somit ist der Sinn einer Demokratie das die Mach vom Volke ausgeht, die Forderung nach mehr Macht für das Volk als populistisch darzustellen ist somit in meinen Augen antidemokratisch.

Den Rest hast du ja treffend beschrieben. Jegliche Kritik an Europa, und hier gibt es soviele Punkte an denen man ansetzen kann, usw. sind für Bertelsmann schon Populismus. Im Endeffekt ist nur derjenige kein Populist der zur Regierung, zur Europa und ja auch zu den Eliten ja und Amen sagt für Berterlsmann.

Bert
Bert
6 Jahre zuvor

On Topic – Beschiss an allen Fronten

Drastisch gestiegenes Pro-Kopf-Einkommen durch Abwanderung ??? !!!

„Wie die EZB trickst und täuscht um aus Katastrophen Erfolgsstorys zu machen“

http://norberthaering.de/de/27-german/news/870-ezb-lettland-litauen

Bernie
Bernie
6 Jahre zuvor

J. de Lapuente

Die (neoliberale) Gegenseite lernt eben auch dazu.

In einem ganz anderen Zusammenhang las ich mal beim dt. Philosophen Nietzsche von der „Umwertung der Werte“.

Man mag diesen längst verstorbenen Philosophen ankreiden was man will, aber dieser Satz ist zeitlos gültig, und wieder hochaktuell – dank Neoliberaliban in .de.

Gruß
Bernie

elmarbenninghaus
elmarbenninghaus
6 Jahre zuvor

Eigentlich wollte ich mich aufregen. So vielen Worten um systempopulistische Studienschleudern von Heilandsforschern, denen ihre eigene Wissenschaftsesoterik schon quer durch die Agenda tropft, auch noch das Prädikat Meinungsforscher zuzugestehen, kam gerade noch rechtzeitig der letzte Absatz entgegen. Meinen Respekt allerdings. Zum Thema dieses populistischen; „Laut einer Studie der …“, würde ich selber wahrscheinlich eher zum vereinfachenden (teuflischen?) Populismus greifen. Sinnigerweise, ließe sich der ja sogar mit jetzt weit über zehn Jahren Beweislast untermauern. Dass man diese pseudowissentschaftlichen Soziomarkt- und Gesellschafts-Gestaltungszecken überhaupt noch ernst nimmt, ist ein Trauerspiel für sich.