Mal am Puls Europas fühlen

Einige Wochen ist es her, es war ein Sonntag und es hatte etwas vom Frühling, da flanierten wir über die Mainpromenade stadteinwärts, als plötzlich von Frankfurter Willy-Brandt-Platz aus kommend ein gut gelauntes Menschenheer mit blauen EU-Fähnchen Richtung Fluss zog. Da las ich es erstmals: »Pulse of Europe«. Irgendwo dudelte Lennon, »… you may say I’m a dreamer …«, der Lindwurm trennte sich und lief über zwei Brücken über das Wasser, hintendran noch die obligatorischen Trommler, die immer dabei sind, wenn es gilt dabei zu sein. Danach trennten sich unsere Wege und ich fragte mich: Was war denn das?
Weiterlesen beim Neuen Deutschland

Diesen Beitrag ausdrucken

Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

Unterstütze uns und hilf dabei, die neulandrebellen besser und wirkungsmächtiger zu machen
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

3 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Lutz Lippke
Lutz Lippke
6 Jahre zuvor

Erstaunlich. Der Textausstoss der Autoren ist zwar bemerkenswert, aber auf einen kommentarmäßig jungfräulichen Artikel bin ich hier wohl noch nie gestossen. Und das, obwohl ich nur unregelmäßig vorbeischaue? Liegt die Schmähung am Thema oder am Kommentatorenpotential?
De Lapuente schreibt: „Und die europäische Linke? Eigentlich fehlte es in den letzten Jahren auch ihr an einer Gestaltungsvorstellung, an einer konstruktiven Auseinandersetzung. Was man ablehnt, sagt man häufig. Was man möchte, sich erhofft, wie es besser werden soll: Das kommt zu kurz. Man sollte den »Puls of Europe« mal fühlen und statt der Anamnese auch mal Therapien notieren.“
Das beschreibt die Situation ganz gut, finde ich. Die Linke teilt sich doch grob in 3 Teile, wenn ich das unbestimmt Ungreifbare mal aus einer abstandhaltenden „Querfront- Perspektive“ versuche zu definieren. Da sehe ich Sahra Wagenknecht als schöne Sozialistin beim Illgner-Talk, wie sie fassungslos und mühevoll dem Altmaier-Kriegsmittel-2%-Fraßanfall entgegentritt und ihr wichtiges Gestaltungspotential für die Eindämmung des unterwürfigen Größenwahns von Nato-Vasallen verbrauchen muss, statt es für Zukunftsvisionen nutzen zu können. Manch besonders Linkem aber ist Wagenknecht vermutlich zu schön um wahr zu sein und Altmaier zu wenig rechts und populistisch, um als Problem zu gelten. Altmaier ist immerhin kein erklärter Freund der AfD, mit der Wagenknecht doch nach ditfurthscher Definition irgendwie kungelt, oder so ähnlich? Außerdem hat der alte Maier das Flüchtlingswillkommensding mit der Kanzlerin durchgezogen, an dem Wagenknecht auch krittelte. Ist Altmaier und damit auch der 2%-Wehretat bis 2024 nun link oder linker als Wagenknecht? Hm, was sagt die SPD? Ole, „Erst NATO-Ziele versprechen und dann nicht liefern.“ sagt jedenfalls SPD-Außenpolitiker Lars Klingbeil lt. Wallstreet Online. Ein Hinweis darauf, dass die SPD zum Versprechen der 2% theoretisch Wort halten und der CDU wahlkampftauglich einen Wortbruch zuschieben will? Gabriel will jedenfalls die Sozialausgaben für den Wehretat nicht kürzen. Will er den Wehretat nun erhöhen oder nicht? Als Wirtschaftsminister stand Gabriel doch auch für die Rüstungsexporte in der Verantwortung. Hieß es 2015 noch lt. Welt, dass Gabriel die Rüstungsexporte gedrosselt hätte, berichtet der Spiegel wenige Monate später, dass sich der Export von Kleinwaffenmunition verzehnfacht hätte. Im Zweifel ist Gabriel aber nun gar nicht mehr fürs offizielle Säbelrasseln zuständig, vielmehr für die diplomatisch bipolare Ergänzung. Gesalbt vor der Kamera und feilschend im Besprechungszimmer. Sein wehrhafter Protest zum Sozialabbau für grobmotorisch orientierte Politik ist zudem eine brauchbare Vorsorge gegen mögliche Erwartungen an eine Erhöhung des Sozialetats. Darauf ein Schulz!
Oh Gott, von mir nur Polemik pur, kein einziger versöhnlicher und zukunftsfähiger Satz. Bin ich also ein Linker (Stiefel) oder nur ein Stinkstiefel? Hätte ich was nicht Polemisches? Ja, doch vielleicht!
Ich bestehe auf eine praktische Umsetzung des demokratischen Rechtsstaats und die Einhaltung des Grundgesetzes. Ich erwarte den expliziten Nachweis aller zum Wahlkampf antretenden Parteien, wie sie sich die Umsetzung konkret vorstellen und wie sie den Analyse- und Entwicklungsprozess überprüfbar gestalten wollen. Jeder der zu Mitbestimmung, Recht, Soziales, Wirtschaft und Völkerverständigung kein schlüssiges Konzept vorstellen kann, sollte dies in einer Art Produkttest attestiert bekommen. Das Testdesign wäre doch ein echtes Thema. Auch hier. Nur wäre das ein Projekt über mehrere Wochen und nichts für eine schnellfeuernde Kommentariatslinke. Wie wäre es mit einer Therapie?

Erwin
Erwin
Reply to  Lutz Lippke
6 Jahre zuvor

Lutz, hier kannst du gucken wie deine Panzerschokolade erfunden wurde.

https://www.youtube.com/watch?v=YNBmbOMdZnE

Erwin
Erwin
6 Jahre zuvor

Umfrageergebnisse von Le Pen und Macron am 05.05.17 ( Le Monde )

comment image