Sexueller Missbrauch: Was stimmt nicht mit unseren Werten?

Etwa jeder siebte Deutsche wurde in seiner Kindheit sexuell missbraucht. Das förderte eine neue Studie
zutage. Es ist nicht auszuschließen, dass diese Zahl sogar untertrieben ist, denn die Dunkelziffer bei solchen Taten liegt naturgemäß höher.
Wo ist das Problem?

Seit dem „Kampf gegen den Terror“ ist ist die Betonung unserer Werte stetig lauter und vehementer geworden. Bei näherer Betrachtung wird es jedoch diffus. Was sind diese Werte? Freiheit? Was genau soll das bedeuten im Zeitalter von Hartz-IV-Sanktionen und massenhafter Ausspähung? Demokratie? Was für eine Demokratie lässt Kriegseinsätze, Rüstungsexporte und so etwas wie Ramstein mitten im eigenen Land zu, obgleich doch ein Großteil der Bevölkerung dies gar nicht will? Oder eben diese schwammige Aussage, es gehe „uns“ gut? Wirtschaftlich betrachtet geht es nun einmal immer weniger Menschen gut, sie wissen längst nicht mehr, wie sie ihre zwei oder drei Jobs unter einen Hut bringen sollen. An gesellschaftliche Teilhabe denken wir dabei noch gar nicht. Dann muss es wohl psychologisch sein. Schließlich gibt es genügend Länder, in denen es den Menschen noch viel schlechter geht. Das muss es sein! Es geht uns gut, weil es anderen deutlich schlechter geht.
Bleibt noch der Wert der Familie als Ort der Harmonie und Verständigung. Gemeinsames Frühstück am Sonntag, Gespräche an langen Abenden, Ausflüge, zusammen kochen, spielen, lachen. Aber wie ist dann die erschreckend hohe Zahl sexuellen Missbrauchs zu erklären?

Weiße Bettwäsche und dunkle Gedanken

In der „Spiegel“-Ausgabe Nummer 13/2017 erschien ein Artikel, der sich unter anderem mit Markus Diegmann beschäftigt. Diegmann wurde als Kind sexuell missbraucht, wiederholt. Heute ist er 51 Jahre alt, kann seinen Beruf nicht mehr ausüben und fährt mit einem Wohnmobil durchs Land. Erst nach und nach kamen die Erinnerungen hoch, man muss wohl eher sagen: ließ Diegmann sie zu. Die Verdrängung der Erlebnisse ist ein Effekt, den viele Opfer erleben. Oft fühlen sie sich mitverantwortlich, schuldig, oder sie wollen einfach nicht mehr an das denken, was ihnen widerfuhr und ihr Leben geprägt und zerstört hat. Das verklärte Bild des einsamen Mannes, der ganz frei mit seinem Wohnmobil durch das Leben fährt, ist übrigens unpassend. Denn Diegmann – eigentlich IT-Experte – kann seinen Beruf nicht mehr ausüben, muss mit 800,- Euro im Monat klarkommen und die notwendigen Therapien muss er sich immer wieder erkämpfen. Ein Kampf, der zusätzlichen Druck ausübt und das Opfer zusätzlich schwächt.

Die weiße Bettwäsche – mit der kam Diegmann über viele Jahre nicht zurecht. Bis er verstand, dass er in eben jener weißen Bettwäsche lag, als der nackte Mann zu ihm kam, um ihn zu vergewaltigen. Immer und immer wieder. Experten sprechen im Falle Diegmanns von „sexueller Gewalt im familiären Umfeld“. Das ist meistens der Fall. Missbrauch und Vergewaltigungen finden nicht in der Mehrheit durch anonyme Täter statt, sondern durch Bekannte, Freunde der Familie oder eben durch die Familie selbst.

Der Gesetzgeber als zahnloser Tiger

Medial ist es immer eine große Sache, wenn Missbrauchsfälle wie die an der Odenwaldschule aufgedeckt werden. Die Folge sind aktionistische Änderungen an Gesetzen. Da werden Verjährungsfristen verlängert, Entschädigungen bereitgestellt, die Notwendigkeit der Prävention betont. Doch wie genau soll Prävention aussehen? Bei dieser Frage gehen die Meinungen auseinander oder die Vorschläge bleiben abstrakt und an der Oberfläche. Gespräche, Hilfsangebote, Therapien, ja, sicher. Aber wie genau kann das präventiv umgesetzt werden? Und bei wem? Bei allen? Bei potenziellen Opfern? Wie erkennt man sie, wenn sie sich nicht äußern?

Oder doch lieber dem Kriminologen Christian Pfeiffer glauben, der sagt, dass die Fälle sexuellen Missbrauchs zurückgegangen seien? Das wäre fahrlässig, denn da aus Opfern in vielen Fällen Täter werden, und weil der Blick in die familiären Zustände nur selten möglich ist, darf und muss Pfeiffer widersprochen werden. Im Gegenteil, es ist anzunehmen, dass die Annahme, jeder siebte Deutsche sei sexuell missbraucht worden, noch untertrieben ist.

Wird beispielsweise eine Frau nachts im Park von einem Fremden vergewaltigt, ist diese Tat ungeheuerlich und führt zu psychischen Problemen, die sich Außenstehende nicht vorstellen können. Ein Leidensweg beginnt, der grundsätzlich schwere Schäden beim Opfer hervorruft. Und selbst diese Frauen, die offenkundig unschuldig an der Tat sind, tun sich oft schwer, zur Polizei zu gehen. Einige tun es, andere versuchen selbst, mit den Folgen des Verbrechens fertig zu werden. Meist ohne Erfolg.
Beim Missbrauch an Kindern ist die Problematik anders gelagert und für die Täter einfacher zu handhaben. Kinder sind lenkbar, erpressbar, die Täter wenden alle nur erdenklichen Mittel an, um sie zum Schweigen zu bringen. In der Regel mit Erfolg. Die Annahme, sexueller Missbrauch sei rückläufig, erweist sich als nicht haltbar, insbesondere, weil die Dunkelziffer sich in einer Dimension bewegen wird, die selbst für jene schockierend sein dürfte, die sich intensiv und kritisch mit der Thematik befassen.

Zahlen, Zahlen, Opfer

Je nachdem, welche Statistiken man nutzt, kommt man zu unterschiedlichen Ergebnissen. Die „Welt“ kam im Jahr 2016 zum Schluss, es gebe mehr sexuellen Missbrauch als angenommen, die Tageschau kam 2013 zum Ergebnis, dass tägliche 40 Kinder sexuell missbraucht werden, Statista.com geht an das Thema nüchtern heran und bezieht sich auf Paragraphen. Doch verlässliche Zahlen gibt es nicht. Weil es kaum Ansätze gibt, realistische Werte zu ermitteln. Denn dazu sind die Aussagen der Opfer nötig. Und die schweigen häufig. Weil sie traumatisiert sind, erpresst wurden oder einfach Angst haben, über ihr Schicksal zu sprechen.

Was tun?

Es ist schwierig. Die schon erwähnte Prävention ist ungenau. Denn sie zielt fast immer auf Täter von außen ab. Die Ratschläge, die man nachlesen kann, sind sicherlich gut und führen zu mehr Selbstvertrauen und Aufmerksamkeit bei Kindern. Aber eben nur, wenn es um die Täter geht, die unbekannt sind, die mit dem sozialen Umfeld des Kindes, des Opfers nichts zu tun haben. Hier Anleitungen zu geben, ist einfacher als konkrete Situationen in Familien oder dem weiter gefassten sozialen Umfeld zu beschreiben. Und genau davor drücken sich die meisten Hinweise.

Den „bösen Mann“ einzuordnen, der bestimmte Verhaltensweisen und Strategien an den Tag legt, um seine Opfer zu „kriegen“, ist gut und richtig (natürlich gibt es auch die „böse Frau“, wenn auch erheblich seltener). Aber es deckt nur einen Teil der Gefahr ab. WMan muss also, wenn man Prävention ernst nimmt, einen Schritt weiter gehen – und kritisch in einem Bereich forschen und agieren, der als ein wichtiger Wert unserer Gesellschaft angesehen wird: der Familie.

Die Familie als „Wert“ gehört auf den Prüfstand

Die Familie. Sie wird regelrecht verklärt, und jeder, der selbst eine Familie hat (was naturgemäß in fast allen Fällen zutrifft), wird bestätigen können, dass es mit ihr so eine Sache ist. Man kann sie sich nicht aussuchen, ok. Man versteht sich nicht mit jedem Familienmitglied gleich gut, auch ok. Man verkracht sich, verträgt sich wieder, verkracht sich erneut, das passt schon, damit müssen wir alle klarkommen. Aber dennoch ist Familie eben heilig, und irgendwie auch tabu. Selbst sozialkritische Filme oder Bücher, die sich dem Thema nähern, umschiffen meist das Thema, das als Unthema verstanden wird, erfolgreich und hoch motiviert. Denn Familien dürfen ihre Probleme haben, sie dürfen auch dramatische Momente durchleben und durchleiden. Aber sexueller Missbrauch? Da hört es in der Regel auf. Denn so schlimm ist es ja nun auch wieder nicht mit den familiären Problemen.

Ist es aber eben doch. Über Jahrzehnte hat sich ein Teufelskreis aufgebaut, der aus Opfern Täter hervorgebracht hat, die ihrerseits die nächsten Opfer und im nächsten Schritt Täter produzieren. Das geht immer so weiter. Und schon die Frage, wie man mit den Tätern umgeht (die zwar nicht immer, aber häufig selbst einmal Opfer waren), stellt die Gesellschaft vor scheinbar unlösbaren Aufgaben. Harte Strafen? Therapien? Oder gleich Maßnahmen, die künftige Taten auf medizinischem Wege verhindern? Sexueller Missbrauch ist ein Thema, das kaum pragmatisch angegangen wird. Interessanterweise schon gar nicht von nicht Betroffenen, die gern nach „Schwanz ab!“ und „Einfach aufhängen“ schreien. Wobei sich da bereits die Frage stellt, wie viele derer, die radikaler Maßnahmen fordern, womöglich doch in irgendeiner Form selbst betroffen waren oder sind (Stichwort: Dunkelziffer).

Letztlich kann Prävention, wenn sie denn funktionieren soll, nur so gestaltet werden, dass sie auch an familiären Situationen ansetzt.
Ein Beispiel vom oben verlinkten Beitrag des BR:

„Machen Sie Ihrem Kind klar, dass sein Körper ganz alleine ihm/ihr gehört und dass es ein Recht hat, darüber zu bestimmen, wer es wann und wie anfasst. Auch Worte und Blicke können komisch, unangenehm und verletzend sein.“

Ein guter, wichtiger Hinweis. Doch er muss auch innerhalb der Familie gelten. Und genau das leistet die Prävention, wie wir sie heute erleben, in der Regel nicht. Auch wenn man die Haltung der Bundesregierung betrachtet, findet Prävention hauptsächlich in pädagogischen Einrichtungen oder zu Hause statt. Und das sogenannte „Fünf-Säulen-Modell“ klingt zwar sehr schön, klammert aber die Familie als potenzielle Täterquelle faktisch aus. Das ist weit mehr als naiv, es ist das Ausblenden der Realitäten, wie sie täglich überall im Land stattfinden.

Wie Opfer ihre Täter erkennen

Es gibt wirklich gute Leitfäden und Kataloge, wie Kinder lernen können, sich gegen sexuellen Missbrauch zur Wehr zu setzen oder ihn rechtzeitig zu erkennen. Auch der Ansatz, mit versuchtem oder vollzogenem Missbrauch nicht alleine zu bleiben, sich mitzuteilen, das Gespräch und Hilfe zu suchen, ist löblich und unverzichtbar, keine Frage. Doch anonyme Täter zu beschreiben, ist das eine. Bekannte Täter zu benennen, das andere. Hier findet sich wenig Hilfe, kaum Unterstützung. Und das mag daran liegen, dass die Familie und das dazu gehörende Umfeld idealisiert werden, mehr noch: als erste Anlaufstation für Beratung und Hilfe betrachtet wird. Doch wer geht schon zum Täter, um sich zu offenbaren und auf Hilfe zu hoffen?

Zwar schreibt der „Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs“, dass „es oft bekannte und vertraute Menschen und nur selten Fremde sind“, die Missbrauch begehen. Die Familie gehört jedoch offenbar nicht zu diesen bekannten und vertrauten Menschen. Nur ansatzweise lässt sich aus dem Text herauslesen, dass womöglich unter Umständen auch ein Familienmitglied der Täter sein kann. So ist zwar nach zu lesen, „Eltern und Fachkräfte sollten Kindern schon früh vermitteln, dass man über ‚schlechte‘ Geheimnisse, also Geheimnisse, die sich schlecht anfühlen, reden darf! Das ist kein Petzen und kein Verrat!“ Doch das funktioniert natürlich nicht, wenn es die Eltern und Fachkräfte selbst sind, die von ihren Opfer Stillschweigen über „unser kleines Geheimnis“ verlangen. Denn diese „Geheimnisse“ sind verstörend, zerstörend, die wenigsten Kinder finden einen Weg heraus.

Das Ende der Familie

Wenn sich abzeichnet, dass es in der Familie zum sexuellen Missbrauch kommt, muss das Konstrukt aufgebrochen werden. Es ist besonders das stillschweigende, verborgene Leiden, das für die Opfer maximale Hilflosigkeit erzeugt. Das Problem ist der Balanceakt zwischen begründeter Selbstbestimmung von Familien und dem erzwungenen Eingreifen von außen. Die Psychologin Katrin Schwedes meint, die Familie seiin unserer Gesellschaft unantastbar“, was dazu führe, dass oft weggeschaut werde. Der Täter, der aus dem Nichts erscheint, sei besser zu verdauen, aber wenn es ein Familienvater ist, der sein Kind missbraucht, herrscht die Angst vor, etwas zu zerstören, die Familie kaputtzumachen. Doch genau das ist ja im Falle sexuellen Missbrauchs längst der Fall. Etwas Kaputteres und Zerstörerisches als als sexuelle Gewalt an Kindern kann es kaum geben, die Familie in dem Sinne, wie wir sie verstehen, existiert also faktisch nicht mehr, wenn Missbrauch vorliegt.

Es gilt also, das Umfeld außerhalb der Familie zu sensibilisieren. Doch gerade weil niemand einen ungerechtfertigten Verdacht aussprechen möchte, passiert in Zweifelsfall nichts. Gerade weil es bei sexuellem Missbrauch um einen höchst sensiblen Bereich geht, rät Anne-Marie Eitel, Leiterin der psychoszozialen Beratungsstelle für Familien mit Gewalterfahrung der Diakonie in Düsseldorf, nicht sofort zur Polizei zu gehen. Diese müsse dann ermitteln und den Verdächtigen befragen. Für das Kind kann das gravierende Auswirkungen haben. Sie empfiehlt den Anruf bei einer Beratungsstelle, die sich um das weitere Vorgehen kümmert. Und das bedeutet, in vielen kleinen Schritten Beweise zu sammeln.

Die Verjährungsfrist muss abgeschafft werden

Das Feld des sexuellen Missbrauchs ist sowohl psychologisch, pädagogisch als auch juristisch komplex. Und sicher kann man bei zahlreichen Faktoren darüber streiten, wie das richtige Vorgehen aussehen kann oder soll. In jedem Fall aber ist die Verjährungsfrist ein dummes und an der Lebenswirklichkeit Betroffener vorbei geschriebenes Gesetz. Das Leid, das im Kindesalter durch sexuellen Missbrauch entsteht, dauert ein Leben lang an, die Wunden können bestenfalls versorgt, aber nicht geheilt werden. Es ist kein Wunder, dass sich Opfer oft erst nach Jahren oder Jahrzehnten erklären und gegen ihre Peiniger vorgehen. Doch wenn das Opfer das 30. Lebensjahr vollendet ist, greift die Verjährung, die Chancen, dass der Täter verurteilt wird, sind gering. Zumindest an diesem Punkt kann und muss kurzfristig etwas geändert werden. Denn wenn Mord nicht verjährt, gibt es keine sinnvolle Erklärung dafür, warum es beim sexueller Missbrauch gängige Praxis ist. Es handelt sich um ein Verbrechen, das die Seele eines Menschen zutiefst verletzt, bis hin zum Gefühl, nicht mehr am Leben zu sein. Eine Leiche ist dafür nicht nötig, es reicht ein Blick in die Augen des Opfers.

Zudem muss der Wert Familie kritisch hinterfragt werden. Denn wenn jeder siebte Deutsche sexuell missbraucht wird, dann stimmt mit diesem Wert, auf den so großen Wer gelegt wird, etwas nicht. Ganz und gar nicht.

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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niki
niki
7 Jahre zuvor

Das ist ein dermaßen schweres Thema, dass wirklich das Denken erschwert gar blockiert.
Allerdings stellt sich mir die Frage, wenn es wirklich jeder siebte oder noch mehr missbraucht wurden, ist sicherlich die Anzahl der Täter auch im Millionenbereich anzusiedeln… Was kann man daraus schließen?!?

Nun entstehen daher bei mir noch weitere Fragen die ich allerdings gar nicht zu stellen wage, weil ich sofort mit einen Shitstorm der seines gleichen sucht rechne… Daher lasse ich das lieber!

Aber und eine andere Frage: Warum ist sexuelle Gewalt schlimmer als „normale“ Gewalt“ gegen Kinder?!? Meine Lebensgefährtin wurde sexuell nicht missbraucht, aber definitiv halb zum Krüppel geschlagen. Ist das als nicht so schlimm zu bewerten…? Sie hat dabei bei weitem nicht nur physische Schäden davon getragen…!
Gewalt ist Gewalt! Für mich besteht da kein Unterschied! Warum wird sexueller Missbrauch/Gewalt da immer so hervorgehoben?!?

Diandra
Diandra
Reply to  niki
7 Jahre zuvor

Ich kann in dem Artikel keine Rangliste und keinen „Wettbewerb der Gewalt“ entdecken.

Carlo
Carlo
Reply to  Diandra
7 Jahre zuvor

Ich auch nicht!
Daher ein kleiner Gruß an die noch lebende Vernunft!

Carlo
Carlo
Reply to  Carlo
7 Jahre zuvor

Früher wars besser https://youtu.be/hAXoGxLx6yk

Wolf-Dieter Busch
Wolf-Dieter Busch
Reply to  Diandra
7 Jahre zuvor

Die Aufhebung der Verjährung ausschlicßlich für sexuelle Gewalt bedeutet einen höheren Rang für diese.

ChrisA
ChrisA
Reply to  niki
7 Jahre zuvor

:

Dass diese deine Frage aufkommt, liegt u. a. daran, dass der Artikel sexuellen Missbrauch nicht differenziert abstuft. Das wäre aber nötig, da seine verschiedenen Ausprägungen verschiedene Folgen für die Opfer haben und deshalb nicht einfach „der“ Missbrauch mit einer bestimmten Gewalttat verglichen werden kann.

Um es plakativ zu sagen: Ob gezeigt, gegrapscht oder penetriert wird, macht einen großen Unterschied. Wer der Täter ist, macht einen Unterschied, ob er z.B. eine Vertrauensperson ist oder nicht. Das Alter der Opfer spielt eine Rolle, ob sie überhaupt schon eine Sprache ( im Sinne von verstandenem Vokabular ) für das haben, was ihnen widerfährt, oder nicht.

Der Artikel berichtet aber über den(?) sexuellen Missbrauch, der vielleicht, aber vielleicht auch nicht ungefähr jedem siebten Deutschen widerfahren ist.

Das finde ich sehr schwach und dem Thema nicht angemessen. Es ist geradezu gefährlich undifferenziert, weil es Menschen zu einer Opfergruppe zusammenfasst, die nicht zusammengefasst gehören.

Deshalb finde ich den Artikel misslungen, sorry to say so.

niki
niki
Reply to  ChrisA
7 Jahre zuvor

…dass der Artikel sexuellen Missbrauch nicht differenziert abstuft….

Da liegst du richtig!
Vielleicht klingt das etwas komisch, aber es kommt mir so vor, als würde der allgemeine Missbrauchstenor auch erst viele Opfer generieren. Die Medien tönen gerade dieses als das ultimative Schlimme was man erleben kann an. Und sind wir mal ehrlich: Wenn man das von überall hört glaubt man auch daran. Da werden subjektiv als nicht so schlimm und daher eigentlich schon verarbeitete Erinnerungen, nicht selten zu ganz bösen umgedeutet…
Und du hast vollkommen recht, wenn an den Hintern oder irgendwo anderswo greifen schon als sexueller Missbrauch gewertet wird und dieses in die Diskussion von wirklichen sexuellen Missbrauch mit wirklich schlimmen psychischen Folgen für die Opfer mit einfließen, ist die Differenzierung als ungenügend zu werten, was den Artikel leider vollkommen entwertet.

ChrisA
ChrisA
Reply to  niki
7 Jahre zuvor

Die Medien tönen gerade dieses als das ultimative Schlimme was man erleben kann an. Und sind wir mal ehrlich: Wenn man das von überall hört glaubt man auch daran. Da werden subjektiv als nicht so schlimm und daher eigentlich schon verarbeitete Erinnerungen, nicht selten zu ganz bösen umgedeutet…

Sei bitte sorgfältig beim Formulieren solch heikler Ansichten. Wörtlich genommen, wie du es geschrieben hast, ist es eine Katastrophe!

Täter(!) erzeugen Opfer.

Problematisch ist, wenn eine nicht traumatisierende Erfahrung mit traumatisierenden Erfahrungen zusammengekippt und gleich benannt wird, das ist richtig.

Das soll man aber nicht so beschreiben, wie du es gemacht hast, denn das trifft wirklich traumatisierte Opfer. Hoffentlich bloß eine sprachliche Unzulänglichkeit.

niki
niki
Reply to  ChrisA
7 Jahre zuvor

Genau das meine ich mit Shitstorm…

Es sind Gedanken die ich besser nicht hätte äußern sollen…
Danke auch.

Ich möchte auf keinen Fall irgendetwas kleinreden, jede Tat ist eine zuviel, jedoch bin ich der Meinung das gerade die Medien das Trauma des Opfers noch verstärken können, oder gar ein eigentlich verarbeitetes wieder hervorholen können…

Und nun halte ich meinen Mund!
Es ist ein Thema wo man einfach nicht mehr offen seine Meinung schreiben kann!

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  niki
7 Jahre zuvor

…..jedoch bin ich der Meinung das gerade die Medien das Trauma des Opfers noch verstärken können,

Können ja, aber es besteht ja auch die Möglichkeit, daß eine öffentliche Dabatte dazu führt, daß Opfer, die bisher aus Scham oder warum auch sonst geschwiegen haben, ihr persönliches Drama nicht mehr in sich einsperren und damit den Mut finden, es zu verarbeiten.

…oder gar ein eigentlich verarbeitetes wieder hervorholen können…

Das wäre ein Widerspruch in sich selbst, denn was wirklich verarbeitet wurde, hat keine Macht mehr über den Betroffenen.
Das heißt nicht, daß es vergessen wird, aber es stellt keine unüberwindbare Hürde mehr für die persönliche Entwicklung dar.

Und nun halte ich meinen Mund!
Es ist ein Thema wo man einfach nicht mehr offen seine Meinung schreiben kann!

Das wäre tragisch, denn wie sonst sollte man über solch ein heikles Thema diskutieren können, wenn nicht jeder seine Meinung frei äußern könnte?
Wie kann man geistig wachsen, wenn man immer nur in der eigenen Meinung verhaftet bleibt?

niki
niki
Reply to  Robbespiere
7 Jahre zuvor

Das wäre tragisch, denn wie sonst sollte man über solch ein heikles Thema diskutieren können, wenn nicht jeder seine Meinung frei äußern könnte?
Wie kann man geistig wachsen, wenn man immer nur in der eigenen Meinung verhaftet bleibt?

Schaue dir den Kommentar von Tom Wellbrock an…

Ganz grundsätzlich: Wenn ich Kommentare wie diesen lese, [meine Gedanken dazu, die ja möglicherweise von mir falsch sein interpretiert sein könnten],kommt mir das Kotzen!

Ich bin maßlos Sauer…!
Das hätte man auch wirklich sachlicher beantworten können!

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  niki
7 Jahre zuvor

Die Medien tönen gerade dieses als das ultimative Schlimme was man erleben kann an. Und sind wir mal ehrlich: Wenn man das von überall hört glaubt man auch daran.

Mit dem Satz hast du allerdings auch ordentlich ins Wespennest gestochen.
Daß die Medien gerne emotionale Themen nutzen, um andere wichtige Sachverhalte zu vertuschen, ist klar, aber das Problem existiert ja ganz real und was mit einem Kind passiert, wenn sich ein Anderer seines Körpers bemächtigt und es somit depersonalisiert, also nur als Sache betrachtet, kann sich vermutlich niemand von uns so richtig vorstellen.
Jede Form der Gewalt ist demütigend, aber die beschriebene ist besonders perfide, weil für das Opfer nicht konkret fassbar.

In meiner Kindheit waren die Sexualmorde von Jürgen Bartsch das aktuelle Thema und ich habe den Eindruck, daß sich seither in Sachen Ursachenforschung und Prävention nicht viel getan hat.
Offenbar will kaum Einer so genau wissen, was die Voraussetzungen sind, daß Menschen Andere zum Objekt degradieren, über das sie frei verfügen können und deren Hilflosigkeit und Abhängigkeit gnadenlos ausnutzen.

Was Toms Reaktion betrifft, ist die vielleicht aus seiner beruflichen Tätigkeit heraus nachvollziehbar, aber ich hätte an seiner Stelle wohl eher nachgehakt, ob ich deine Äußerungen so richtig verstanden habe Falls ja, hätts von mir aber auch eine auf den Deckel gegeben.:-)

niki
niki
Reply to  Robbespiere
7 Jahre zuvor

Ich konnte wegen dieser Scheiß die Nacht sehr schlecht schlafen… Und mal ganz ernsthaft.
Keinem Opfer will ich absprechen das es gelitten hat, noch in sonst einer Form irgendetwas davon verharmlosen. Falls der Eindruck entstanden sein sollte, möchte ich mich noch einmal ausdrücklichst davon distanzieren und mich dafür entschuldigen!
Nur meiner Meinung nach haben die Medien definitiv Einfluss darauf wie mit der ganzen Sache umgegangen wird. Und eines macht es auch, wie ich sehe… Eine wirklich sachliche Diskussion wird unmöglich, sobald es das Thema berührt. Und auch die gesamte gesellschaftliche Diskussion hat auch definitiv Einfluss auf die Opfer…
In wie weit das der Fall ist können wohl objektiv nur die Opfer selbst sagen. Und daher kann man das auch nicht pauschal sagen.

Was sehr unschön ist, dass ich (zwangsweise vom Jobcenter aus) auch als Erzieher(-helfer) in einer Grundschule (Nachmittagsbetreuung) gearbeitet hatte. Ich sollte gar eine Ausbildung in der Richtung machen, welches eine Stresserkrankung im Nachhinein verhindert hatte.
Vielleicht ist das auch ganz gut so… So habe ich mich in meinen alten Beruf (IT-SE) selbstständig gemacht und habe auch langsam Erfolg damit.
Was die Zeit an der Grundschule angeht, hatte ich auch teilweise gerade bezüglich Missbrauch sehr negative Erfahrungen machen müssen… Sowohl, dass manche Kinder von Ihren Eltern/Verwandten möglicherweise missbraucht worden sind, als auch das eigene Verhalten gegenüber Kindern, wo eigentlich vollkommen natürliches von Erstklässlern, frisch aus dem Kindergarten, sich mal gerne bei einem auf den Schoss sitzen wollten, welches ich als Mann immer natürlich immer ablehnen musste. Die Kinder haben das definitiv NICHT verstanden,… Abgesehen davon das man schräg von manchen Eltern angeschaut wurde, dass man als Mann dort arbeitete. (Das ich mir das eigentlich nicht ausgesucht hatte, und nur zufällig gut mit den Kids klar kam spielte dabei keine rolle…)
Für mich ist das daher keine Entschuldigung, auch wenn ich letztere von ihm erwarte…
Was ist überhaupt sexueller Missbrauch und wie ist es überhaupt für das Opfer selbst?!?
Wo grenzt man die Fälle ab… Sind die Gesetze überhaupt sinnvoll? Oder schießen diese über das Ziel hinaus, oder sind diese gar nicht streng genug?
Zu letzteren kann ich in dem Fall von religiös motivierten, aber medizinisch vollkommen überflüssigen Beschneidungen, welche definitiv Einfluss haben wird auf die spätere Sexualität, bejahen…
Andere Fälle, wie der strafbare Konsum von gezeichneten Mangas und anderen Pornos in dem die Darsteller zwar nachweislich älter als 18 Jahre sind, allerdings möglicherweise jünger wirken könnten, grenzt m. E. an Lächerlichkeit!

Einige andere Gedanken dazu wage ich trotzdem nicht zu schreiben…
Nur so viel: Glücklicherweise ist heutzutage vieles endlich verboten! Aber manches erzeugt davon zusätzlich massive gesellschaftliche Probleme, auch für die Opfer, und macht es für letztere nur schlimmer! Eine unaufgeregte Diskussion ist dazu unmöglich!

ChrisA
ChrisA
Reply to  niki
7 Jahre zuvor

bei einzelnen, teils sogar sachlichen Erwiderungen Shitstorm zu schreien ist unangemessen.

Deine Meinung, dass von Außen erzwungene Aufarbeitung nicht automatisch hilfreich sein muss ( um es mal ganz breit zu formulieren ), ist doch ok.

Aber meine Kritik an deiner Formulierung steht. Die ist missglückt, aus zwei Gründen:

Erstens gäbe es nichts zu verschlimmern, wenn nicht ein Missbrauch vorangegangen wäre. Wenn man aber eine Teilschuld an Traumata auf „das Tönen der Medien“ verlagert, verlagert man diesen Teil der Schuld von den Tätern weg. Das ist inakzeptabel.

Zweitens: Wäre etwas verarbeitet, gäbe es nichts, was verschlimmert werden könnte. Wenn das aber geht, war die Verarbeitung nicht vollwertig. Echte Traumata legt man ohnehin i.d.R. schlafen, mauert sie mithin ganz dick ein. Den wenigsten ist die Stärke gegeben, sie völlig hinter sich zu lassen.

Das sind Dinge, die du vielleicht nicht beabsichtigt hast zu implizieren, aber es ist dennoch passiert. Weil du sprachlich nicht präzise genug warst. Das kritisiere ich. So what, kann passieren. Ein Shitstorm sieht anders aus!

niki
niki
Reply to  Tom J. Wellbrock
7 Jahre zuvor

Oftmals formuliere ich dummerweise nicht so glücklich… Gebe ich ehrlich gesagt zu!
Ich habe mich ausdrücklich dafür entschuldigt…!

Vielleicht um es noch mal zu verdeutlichen was ich meine:
Entweder gibt es einen Einfluss von Medien und Gesellschaft auf die Opfer (Egal ob Thema Missbrauch, oder was weiß ich), oder es gibt keinen…
Allerdings können das nur Opfer selbst wirklich beantworten, in wie weit das der Fall ist!
Ist nur eine Vermutung von meiner Seite…
Meine Lebensgefährtin bejaht meine Vermutung, als Opfer von Missbrauch durch Eltern und Geschwister! (Prügel vom Vater inkl. dauerhaften schweren körperlichen Schäden, narzisstische Persönlichkeitsstörung der Mutter, extremes Mobbing durch Geschwister)

Was ich wie Bernie nicht verstehe ist die Abstufung vom sexuellem gegenüber anderem Missbrauch, welcher genauso schlimm sein kann?

schwitzig-formerly-known-ach-was-solls :-)
schwitzig-formerly-known-ach-was-solls :-)
Reply to  Tom J. Wellbrock
7 Jahre zuvor

Wellbrock
Das klingt zwar nicht schön, aber tatsächlich ist das durchaus nicht einfach von der Hand zu weisen – siehe z.B. die zweifelhafte Datenbasis des SPIEGEL-Mülls.
Oder die „Opfer“, die Winne2 angeführt hat:

Neue Hysterie und ‚überall Missbrauch‘ – wie bereits in der Welle Anfang der 90er Jahre. Man erinnere sich an den Fall Kinderladen in Münster – als ALLE Kinder missbraucht worden waren. Sämtliche Erzieher, einige Väter, Grossväter etc. inhaftiert waren Kinder von Ihnren Eltern getrennt wurden – bis die ersten Missbrauchsgeschichten bei ‚Therapeuten‘ auftauchten, die auch Missbrauch durch Ausserirdische belegte. Einzelfall? Keineswegs und gerade deswegen WEIL es mehr Missbrauch gibt als manche denken, aber eben garantiert weniger als in dieser sog. Studie ist das absolut kontraproduktiv.

Du begibst Dich da auf eine Position, mit der Du unter Umständen das Gegenteil dessen erreichst, was Du Dir wünscht.

Mordred
Mordred

imho kann man bei straftaten/verdächtigungen im sozialen bereich garnicht sorgfältig und rational genug an die sache gehen. man sehe sich bspw. auch kachelmann oder gina lisa an. solche fälle bzw. deren gesellschaftliche/mediale verarbeitung erweist den echten opfern einen bärendienst.

schwitzig-formerly-known-ach-was-solls :-)
schwitzig-formerly-known-ach-was-solls :-)
Reply to  Mordred
7 Jahre zuvor

erweist den echten opfern einen bärendienst.

Exakt. Und die mediale Hysterie wie zum Beispiel in dem Müllartikel von dem Müllblatt DER SPIEGEL schürt geradezu false positives. Und nicht zu vergessen: Machtmißbrauch. Denn die erfundene Opferrolle gibt Macht über denjenigen, dem man schaden möchte.
Ich habe keine Patentrezepte, wie die Situation zu verbessern ist, aber reine Law-and-order-Politik mit Vertrauensvorschuß für die Opferseite wird definitiv mehr Opfer erzeugen – also das Gegenteil der Intention.
Viel mehr Handlungsbedarf als in der Strafverfolgung gibt es in der Versorgungssparte:
Anonyme Seelsorgen, betreutes Wohnen, unbürokratische Beratungsgespräche in Kindergärten, Schulen, Psychologen, die diskret mit dem Beschuldigten direkten Kontakt aufnehmen, ohne dass eine Strafverfolgungsbehörde involviert ist und und und.

Mordred
Mordred
Reply to  niki
7 Jahre zuvor

Und nun halte ich meinen Mund!
Es ist ein Thema wo man einfach nicht mehr offen seine Meinung schreiben kann!

klar kannst du das, hier zumindest. aber habe verständnis für andere ansichten und beherzige grundsätzlich den rat von chrisA:

Sei bitte sorgfältig beim Formulieren solch heikler Ansichten.

im brigitte-forum wärste längst gelyncht worden 😉

niki
niki
Reply to  Mordred
7 Jahre zuvor

Ich lasse es lieber…
Dazu sind meine Fähigkeiten präzise und sorgfältig zu formulieren nicht ausreichend.
Das würde mir nur wieder den Tag versauen!
Hätte ich im Vornherein auf meine Lebensgefährtin gehört…! Die rät mir grundsätzlich ab bei Diskussionen zu dem Thema teilzunehmen.

Uschi
Uschi
Reply to  ChrisA
7 Jahre zuvor

Ob gezeigt, gegrapscht oder penetriert wird, macht einen großen Unterschied.

Wie machst du es denn, Chris ? Mantel auf, Mantel zu ? Im Park ? Hmm ?

Uschi
Uschi
Reply to  Uschi
7 Jahre zuvor

Bist du ein kleines Rüsselschwenkerchen, Chris ?!

schwitzig-formerly-known-ach-was-solls :-)
schwitzig-formerly-known-ach-was-solls :-)
Reply to  Uschi
7 Jahre zuvor

@Uschi

Wie machst du es denn, Chris ? Mantel auf, Mantel zu ? Im Park ? Hmm ?

Was genau veranlasst Dich zu der Behauptung, die wahrscheinlich eine bösartige Verleumdung ist, das ChrisA ein sexueller Triebtäter wäre?

ChrisA
ChrisA

@schwitzig-…

Weil Barbara, ne Heike, äh Axel, egal: mittlerweile jedenfalls Uschi nichts interessanter findet, als was ein blasiertes Lehrerkind wie ich in seiner Freizeit macht, wenn es mal gerade nicht Frauenfeindlichkeit an Kommentatoren mit männlichen Vornamen praktiziert.

Mich wundert nur etwas, dass das hier stehen darf. Aber egal, wer sich mit dem mittlerweile 7+xten Nick anfängt, für meine Ausseninstallation zu interessieren, hat schon genug Probleme ;). Ich nehm es sportlich.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Uschi
7 Jahre zuvor

@Uschi

Wie machst du es denn, Chris ? Mantel auf, Mantel zu ? Im Park ? Hmm ?

Ich frage mich, ob du ihm das auch direkt ins Gesicht sagen würdest oder ob dein
Mut endet, wenn du dich nicht mehr hinter der Anonymität im Netz verkriechen kannst?
Du mußt ja seine Meinung nicht teilen, aber solche Angriffe auf die Person sind einfach unterirdisch und extrem feige..

Carlo
Carlo
Reply to  niki
7 Jahre zuvor

@nike,
ich hatte weiter unten im Blogverlauf auch eine Stellungnahme abgegeben.
Die bezieht sich halt auf einsame oberhessische Dörfer, alle protestantisch!
Darüber wurde nicht gesprochen, das war tabu!
Gerade protestantische Sekten und reale Kirchen sind nicht nur im Verdacht, nein,
in der Vergangenheit haben sie gehetzt!!! Gegen Russen, Franzosen…etc.
Schaun wir mal, ob wir das gerade biegen können. Ich hoffe Du hast einen guten
Hebel…..;-)

Carlo
Carlo
Reply to  Carlo
7 Jahre zuvor

Mist,
vergessen hab ich was, von Valentin Sänger!

Damals unterstellte man den Juden in der Wetterau, Kinder rituell zu töten und danach zu verspeisen. Was solls? Ich denke das Buch ist noch antiquarisch zu erhalten….
Gruß
Carlo

wschira
wschira
Reply to  Carlo
7 Jahre zuvor

Sind und waren die Leute mit dem hohen C alles Protestanten? Mir scheint eher, die widerlichste Hetze geht von den Ultraschwarzen aus.

Rainer N.
Rainer N.
7 Jahre zuvor

Jeder Missbrauch ist zu verurteilen. Nicht nur die Sexuellen. Ich gehe davon aus, das der Missbrauch von Gewalt, egal physisch oder psychisch, noch mehr Menschen betrifft. Ein Teufelskreis. Da muss ich mal wieder an „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ denken.

Carlo
Carlo
Reply to  Rainer N.
7 Jahre zuvor

Nein, es läuft doch wie Du selber siehst, der Rest ist Vergessen, wenn Du so weitermachst!

Rainer N.
Rainer N.
Reply to  Carlo
7 Jahre zuvor

Nun, dann aus der „eigenen Familie“. Ich bin nun schon 66. Mein Vater war Opfer psychischer Gewalt. Drei Monate vor seinem Tod hat er sich bei mir für seine physische Gewalt entschuldigt. Ich war ein geschlagenes Kind. Bin mit 21 ausgezogen, als ich volljährig wurde. Bei einem Besuch im Elternhaus mit 24 kam es zu einem Streit und noch da wollte mein Vater mich schlagen, ich reagierte nur schneller und habe vor ihm zugeschlagen. Mit 33 kam es wieder einmal zu einem Streit, auch da ging mein Vater auf mich los … und nur durch einen Zufall kam es dann mit 53 zu der Aussprache meines Vaters der mir dann seine Kindheitsgeschichte erzählt hat, und er eben nicht sein Kind mit psychischen Methoden „behandelt“ hat. Deswegen meine Meinung – Teufelskreis – denn ich muss nun gestehen, meine Kinder nicht physisch sondern auch wieder psychisch strafte. So einen „Kreis“ zu brechen ist schwer. Und nicht immer wechseln die Täter ihre Methode. Ich wollte eben nie meine Kinder schlagen, weil ich geschlagen wurde.

Ich sehe in sexueller Gewalt deswegen eine Steigerung von Machtgelüsten über Schwächere.

aquadraht
aquadraht
7 Jahre zuvor

Tut mir leid, aber der Artikel ist schlecht. Schon ein Aufhänger aus dem Speigel ist mehr als fragwürdig, Organe wie Speigel, Bild, Welt und dergleichen betreiben Aufmerksamkeitsheischen und Meinungsmache. Das Thema ist hoch emotionalisiert. Exakt niemand wird sagen „Lasst den Kinderfickern doch ihren Spass“. Im Gegenteil rumort im Hintergrund solcher Debatten der Kopf- oder Schwanz ab- oder Wegsperren und Schlüssel wegwerfen-Mob.

Umso wichtiger ist sachlicher Umgang mit dem Thema. Was das Hellfeld, also die Zahl der angezeigten und ausgeurteilten strafbaren Übergriffe angeht, ist seit langem ein deutlicher Rückgang der Straftaten zu verzeichnen. Angesichts der eher zunehmenden Skandalisierung des Themas und zahlreicher Strafrechtsverschärfungen („Anscheins-Kinderpornographie“, Fall Edathy etc.) spricht wenig dafür, dass das an einem Anstieg im Dunkelfeld liegt.

Die tatsächliche Häufigkeit von sexuellem Missbrauch in der Kindheit ist nicht einfach zu ermitteln oder zu schätzen. Einen guten Einstieg in die Problematik gibt https://beauftragter-missbrauch.de/fileadmin/Content/pdf/Pressemitteilungen/Expertise_H%C3%A4ufigkeitsangaben.pdf . Danach und nach anderen Untersuchungen liegt die Prävalenz (Vorkommen) sexueller Missbrauchshandlungen im Kindesalter in Deutschland im Bereich von 7-15%, höher bei Mädchen als bei Jungen.

Dem liegt allerdings eine weitgefasste Missbrauchsdefinition zu Grunde. Die überwiegende Zahl der Delikte sind „hands off“-Übergriffe, verbal oder mit Entblössung und/oder sexueller Handlung des Täters oder der Täterin. Schwere Übergriffe mit Penetration (Eindringen in die Geschlechtsorgane des Täters oder des Opfers, auch manuell oder oral) liegen im Bereich um bis unter 1% aller Missbrauchserfahrungen. 50-75% der Missbrauchserfahrungen spielen sich unter Gleichaltrigen ab.

Insofern ist auch der alleinige Fokus auf die Familie neben der Sache. Gewiss muss gegen Missbrauch in der Familie eingeschritten werden, und das geschieht auch, wenn solche Fälle bekannt werden. Andererseits ist es bereits zu rechtsstaatlich unvertretbarer Verfolgung Unschuldiger mit Zwangseinweisung von Kindern in Pflege oder Heim auf Grund unprofessioneller Verdächtigungen durch „Kinderschutz“-Aktivisten/innen gekommen. Auch hier geht Rechtsstaatlichkeit vor.

Und die Verjährungsverlängerung mag sinnvoll sein, oder auch nicht. In mehreren Prävalentstudien finden sich überraschende Ergebnisse, dass sich über 31jährigen 5-8mal häufiger an Missbrauch in der Kindheit erinnern oder zu erinnern glauben als 20-30jährige. Auch wenn man solchen Späterinnerungen nicht pauschal die Glaubwürdigkeit absprechen darf, ist die Beweisnot bei Prozessen über Jahrzehnte zurückliegenden Tatverdacht erheblich, und auch eine Missbrauchsgefahr nicht von der Hand zu weisen.

So, jetzt darf man „Täterschutz statt Opferschutz“ schreien. Aber ich halte den Rechsstaat für ein hohes Gut.

a^2

elmarbenninghaus
elmarbenninghaus
Reply to  aquadraht
7 Jahre zuvor

Naja, einen Artikel, der ein ungelöstes Thema aufgreift als schlecht zu bezeichnen, vermittelt das Gefühl das du die Lösung hast, und ich kann bei dir ebenfalls keine sehen. Natürlich ist der Rechtsstaat ein hohes Gut, aber er kann nur regeln, – nicht lösen, – und mögliche Präventionen sind jetzt nichts, was man deshalb über Bord kippen sollte. Ich habe natürlich auch keine Lösung, – außer Aussagen von Leuten die beruflich wie ehrenamtlich, und das sogar ziemlich sachlich, direkt damit zu tun haben. Deren Aussagen wiedersprechen vehement allen gängigen Klischees, aber decken sich unmittelbar mit dem üblichen Verhalten des Zeigens auf fixierbare Arten eines Bösen, von dem man sich selber distanzieren kann ohne sich selber dabei reflektieren zu müssen. Im politischen Kontext das Eichmann-Syndrom, – die Bestie, – deren Untertanen und Vollstrecker natürlich mit allem nichts zu tun hatten. Um ein anderes Beispiel zu nennen, der Typ der auf seinem Auto das Schild „Kinderschänder an die Wand“ durch die Gegend fährt, und neben dir in der Kneipe der fuffzehnjährigen auf den Arsch schaut und meint, – mit der würde ich auch mal gerne, aber unbedingt was über Pädophile zu maulen weiß. Tatsächlich sind letztere eher die Ausnahmen, weshalb die am Anfang erwähnten und auch meiner Ansicht nach i.d.R. vollkommen ungehörten Kompetenzen, wahrscheinlich auch kritisieren würden, das Umfelder außerhalb der Familie zu sensibiliseren niemals ausreichen wird, und zudem auch oft dann wieder zum Effekt führt, dass die berühmten Sittenwächter mit eigenen unreflektierten Zwielichtigkeiten Dinge dort sehen, wo evtl. gar keine sind. Will meinen, die Familie von außen zu betrachten ist zu wenig. Ich vermisse generell, gerade von den Aufklärern, eine Aufklärung über die Menschen selber.

ChrisA
ChrisA
Reply to  aquadraht
7 Jahre zuvor

@aquadraht

Stimme deinem Kommentar zu. Habe auch große Probleme mit diesem Artikel.

Winne2
Winne2
Reply to  aquadraht
7 Jahre zuvor

@aquadraht Du hast völlig recht mit deinem Artikel und gehst sogar noch extrem freundlich mit diesem um! Der Text fällt weit, sehr weit hinter den (realen) Kenntnisstand zurück oder reklamiert längst bekannte Dinge zu einer neuen Erkenntnis. Dass z.B. die weitaus meisten Mißbrauchsfälle im näheren Umfeld stattfinden (und damit auch und gerade innerhalb der Familie) ist seit mind. 15, wenn nicht 20 Jahren stand der Erkenntnis. Den Schwenk vom Missbrauch in Familien zu benutzen, um „Familie“ als Lebensmodell insgesamt anzugreifen ist nachgerade lächerlich. Als ob es Missbrauch in alternativen Lebensformen nicht oder weniger gäbe (im Gegenteil – die 80Jahre und Beispiel Odenwald sind beredtes Beispiel). Noch schlimmer: Eine ‚Studie‘ die auf „eigenen Angaben“ der Befragten beruht ist wissenschaftlich gesehen wenig wert. Die harten Zahlen (des Rückgangs z.B. der Anzeigen) z.B. TROTZ der massiven Aufklärung in den letzten Jahrzehnten dagegen als fragwürdig zu bezeichnen ist ausgesprochen motivgetrieben. Was wird diese ‚Studie‘ bewirken? Neue Hysterie und ‚überall Missbrauch‘ – wie bereits in der Welle Anfang der 90er Jahre. Man erinnere sich an den Fall Kinderladen in Münster – als ALLE Kinder missbraucht worden waren. Sämtliche Erzieher, einige Väter, Grossväter etc. inhaftiert waren Kinder von Ihnren Eltern getrennt wurden – bis die ersten Missbrauchsgeschichten bei ‚Therapeuten‘ auftauchten, die auch Missbrauch durch Ausserirdische belegte. Einzelfall? Keineswegs und gerade deswegen WEIL es mehr Missbrauch gibt als manche denken, aber eben garantiert weniger als in dieser sog. Studie ist das absolut kontraproduktiv. Es im realen Gerichtsprozess nicht einfach einen in 90% der Fälle Indizienprozess, der auf gegenläufigen Zeugenaussagen beruht zu einem gesicherten Ende zu führen. Und: Nein – die Befragten lügen sicher nicht, aber sie sagen nicht die Wahrheit (jedenfalls ein Teil von Ihnen) – auch das ein langem bekannter Effekt. Die Aufhebung der Verjährungsfrist würde dies alles nur noch verschlimmern und verlängern – nach 20 oder 30 oder 60 Jahren (wenn der Täter nicht gesteht! was aber vorkomm!) artet ein solcher Prozess immer in einen therapeutischen Gutachterstreit aus. Wer da die besseren Karten hat ist wohl klar – der, der mehr und besserer, eloquentere Gutachter bezahlen kann. Oder einfach Glück hat mit dem Richter. All diese Effekte sind bekannt und haben in den letzten 20 Jahren zu einer enormen Verbesserung geführt – trotzdem keine Frage, es gibt immer noch zuviel Missbrauch. Solche Artikel sind aber wie gesagt völlig kontraprodukiv und der Ausflug in Richtung Diskreditierung der Familie (für die es viele gute Gründe gibt) ist nachgerade lächerlich an den wenigen Haaren des Autors herbeigezogen.

Bernie
Bernie
Reply to  Tom J. Wellbrock
7 Jahre zuvor

Wellbrock

„[…]Generell wird die Familie als Täterquelle verharmlost. Weil eine weitreichende gesellschaftliche Diskussion darüber das Familienbild an sich infrage stellen würde[…]“

Dachte mir schon, dass es dir nicht um den „sexuellen Mißbrauch“ sondern um die „Werte“ geht, die irgenwie nicht stimmen können, wenn die zu etwas führen, lieber Tom Wellbrock, aber ich vermute einmal, dass dies andere anders verstehen. Ich hab`s verstanden, danke für, zumal ich gerade selbst erlebe wie die „Familie als Täterquelle verharmlost wird“ (Zitat von Dir).

Nicht nur „sexueller Mißbrauch“ sondern auch andere Formen des Mißbrauches sind sehr schlimm, ebenso wie die Ideologisierung der „heiligen Familie“, die wohl noch auf die Zeit von 1933 – 1945 zurückgeht, ergo längst überholt ist in Zeiten wo alternative Familienmodelle (z.B. Patchwork-Familien), neben der klassischen Kernfamilie, gleichberechtigt existieren dürfen.

Nur mal so ein weniger drastisches Beispiel aus dem „richtigen Leben“, das zeigt unsere (Familien-)Werte sind einen Dreck wert:

Spätestens wenn ein Familienmitglied ein Pflegefall wird, oder sonstwie in Not gerät, z.B. „unverschuldet“ arbeitslos wird, ist man oft, nicht immer, allein auf weitem Feld….. Die medial vielbeschworene „familiäre Solidarität“ ist ein Mythos, der in der Realität wohl so nie existiert hat….und den nur Träumer und Hollywood-Fans auf ihre Fahnen schreiben können….

Zynischer Gruß
Bernie

aquadraht
aquadraht
Reply to  Tom J. Wellbrock
7 Jahre zuvor

Naja, zugegebénermassen habe ich den Spiegelartikel nicht gelesen. Und ich will nicht selbstgerecht sein, ich lese zum Beispiel die Zeit, mindestens Thomas Fischers Kolumne, die stets der Lektüre wert ist.

Die Familie war schon immer ein Problem. Wie Tucholsky schrieb: „Die Familie (familia domestica communis, die gemeine Hausfamilie) kommt in Mitteleuropa wild vor und verharrt gewöhnlich in diesem Zustande.“ Das schliesst alle möglichen Gemeinheiten ein.

Die Missbrauchsforschung weiss aber schon seit Jahrzehnten, dass die Familie viel eher als der „böse Onkel“ die Gefahrenquelle für sexuellen Missbrauch darstellt.

Aber derzeit habe ich mit dem Thema ein Problem, da es ständig für einen Rollback eines liberalen Sexual- und Sittenstrafrechts missbraucht wird. Das beginnt bei der „Anscheins“-Pornographie und hört bei nicht sexuellen Nacktbildern nicht auf.

Wenn man im Bereich Missbrauch etwas sinnvolles machen will, soll man mit pragmatischen und machbaren Vorschlägen kommen. Nicht mehr Verbote, drastische Strafen und all der rechte Dreck.

Und, wie ich schon erwähnte, habe ich eine sexuelle Missbrauchserfahrung hinter mir, die ich gut wegstecken konnte, aber tausende Gewalterfahrungen, von Schlägen von Eltern und Lehrern über Kämpfe auf dem Schulhof (wo ich eher öfter Täter als Opfer war), Kneipen- und Strassenschlägereien und etliche Messerkämpfen, dazu war ich mehrfach Kriminalitätsopfer und Opfer rechtswidriger staatlicher Gewalt verschiedener Staaten. Von diesen Erfahrungen habe ich körperliche und gewiss auch seelische Narben davongetragen.

Ich möchte das Problem des sexuellen Missbrauchs nicht kleinreden, aber ich möchte es auch in die Perspektive stellen. Skandalisieren macht sich gut. Aber man sollte besser vernünftige Lösungen oder Verbesserungen anbieten. Und die Verjährungsverlängerung überzeugt mich überhaupt nicht.

a^2

ThomasX
ThomasX
Reply to  Tom J. Wellbrock
7 Jahre zuvor

Generell wird die Familie als Täterquelle verharmlost. Weil eine weitreichende gesellschaftliche Diskussion darüber das Familienbild an sich infrage stellen würde.

So war der Artikel auch durchaus zu verstehen und ich finde es auch gut, dass man das mal aufs Tapet bringt. Allerdings war mir auch sofort klar, dass ein solches Thema Potential für eine zerfasernde und stark emotional aufgeladene Diskussion bietet.
Ich kann mich zu meinem Glück an eine großteils harmonische, liebevolle Kindheit erinnern. Und diese, über 40 Jahre bis heute konstante, positive Erinnerung macht mich dankbar gegenüber meinen Eltern, Geschwistern, Tanten, Onkeln, Cousins und Cousinen, etc. – obwohl es ja selbstverständlich sein sollte, was es aber für ein Drittel bis ein Fünftel der Menschen wohl doch nicht ist.

Zur Quellenauswahl wurde bereits einiges gesagt. Da ist der Spiegel (erstmal unabhängig vom Thema) doch eher ein Fehlgriff. Aber gerade bei einem solchen Thema kann man sich Überraschungen und unangenehme Diskussionsverläufe vermeiden oder zumindest das Risiko dafür minimieren, wenn man einschlägige, anerkannte Quellen statt Revolverblatt-Artikel nutzt.

ThomasX
ThomasX
Reply to  ThomasX
7 Jahre zuvor

Nicht, dass das jetzt in den falschen Hals gerät, deine Quellenauswahl im obigen Beitrag ist breit gefächert und keineswegs einseitig oder generell missglückt. Dies war eher auch in Hinsicht auf aquadrat ´s Beitrag ein allgemeines Statement.

Robbespiere
Robbespiere
7 Jahre zuvor

Den Artikel finde ich gut und wichtig.
Was mich allerdings stört, ist das verorten der Ursache bei der Familie, denn welche bessere Alternative dazu soll es denn geben?
Wo sonst soll die individuelle Betreuung von Kindern sonst stattfinden?

Aus meiner Sicht liegt das Problem in der himmelweiten Kluft zwischen einer hypersexualisierten Gesellschaft durch Pornografie, Werbung ( Sex sells ) und Kunst einerseits, und andererseits der über 1500 Jahre währenden christlichen Beeinflussung, die Sexualität auf den Akt der Zeugung reduziert und den Lustaspekt als animalisch, ja sogar diabolisch verdammt hat.
Daß diese Diskrepanz zwischen natürlichem Bedürfnis sexuell reifer Menschen und religös motivierter
Triebhemmung zu katastrophalen Auswüchsen wie Kindesmißbrauch führen, wundert mich nicht.
Verletzte Seelen erzeugen quasi eben solche.
Gerade die Geschichte von Vertretern der Kirche ist voll von derartigen Beispielen und selbst bei sexuell gehemmten Menschen, die nicht zölibatär leben, drängt der unterdrückte Trieb nach Erfüllung, auch auf krankhafte, zerstörerische Weise, wenn er, warum auch immer nicht auf natürliche Weise ausgelebt werden kann.

Gleich vorne weg:
Das Argument, daß Religion heut zu Tage keinen bedeutenden Einfluß mehr auf die Mehrheit der Menschen hier habe, lasse ich nicht gelten.
Immerhin hat es auch viele Generationen gedauert, unseren Vorfahren das Heidentum auszutreiben.

Winne2
Winne2
Reply to  Robbespiere
7 Jahre zuvor

@Robbes Immerhin ein Ansatz der noch nicht erforscht worden ist, und dringlich gemacht werden sollte! Leider wird weder das Zölibat deswegen fallen (aber vielleicht aus anderen Gründen), noch wird z.B. die Frage ob Armut und Enge in der Kombination mit pornografierung der Gesellschaft eine Rolle spielt. Da gibt es in der Tat viel zu tun!

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Winne2
7 Jahre zuvor

@Winne2

….noch wird z.B. die Frage ob Armut und Enge in der Kombination mit pornografierung der Gesellschaft eine Rolle spielt.

Die Frage, wie sich das Einpferchen von Menschen in der Anonymität von Städten, die seit Jahrtausenden in übersichtlichen Dorfgemeinschaften lebten, auf ihr Triebverhalten auswirkt, ist auch ein möglicher Ansatz.
Nicht, daß es auf dem Land keine derartige Gewalt gegeben hätte, aber wo Jeder Jeden persönlich kennt und man quasi permanent unter Beobachtung ist, fällt das womöglich schwerer. Mag durchaus sein, daß da eher so manche Geiß zum Opfer wurde.

Carlo
Carlo
Reply to  Robbespiere
7 Jahre zuvor

Naja, auf ein Neues….. hier eine Antwort die Deinem Namensvetter gerecht wird!
https://youtu.be/877R5K51ljU

Carlo
Carlo
Reply to  Carlo
7 Jahre zuvor

So mal nebenbei, wir sollten wohl mal mehr auf die Strasse gehen? Oder!

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Carlo
7 Jahre zuvor

@Carlo

nett gemeint, aber leider versehe ich kein „Volvic“ und die Songtextseiten geben auch keine Übersetzung her.

Carlo
Carlo
Reply to  Robbespiere
7 Jahre zuvor

@Robbespiere,
ich denke schon das Problem ist kleinfamiliär zu verorten. In abgelegenen oberhessischen Ortschaften mit weniger als 30 Einwohnern kommt sowas vor und wird als „Lapalie“ oder „darüber spricht man nicht“ beurteilt. Oder entsinnt sich jemand über „evangelikale Übergriffe“ in Nordhessen? Ich nicht. Von den Kirchen, insbesondere der evangelischen im ländlichen Raum wurde es ignoriert, die Richter, weil, ja selbst evangelisch, schoben die Klagen auf den jüngsten Tag ab.
Was will ich sagen! Schaut hin und tut was!

Carlo
Carlo
Reply to  Carlo
7 Jahre zuvor

Kleiner Nachtrag,
Hadamar war protestantisch und vom diakonischen Werk geführt.
Meine kleine Frage: Warum wurden die nicht in den Nürnberger Prozessen angeklagt?
………………….

Carlo
Carlo
Reply to  Carlo
7 Jahre zuvor

@Robbespiere,
hier was zur Erheiterung….im wahrsten Sinne!
Edit Piaf singt…… https://youtu.be/877R5K51ljU

Carlo
Carlo
Reply to  Carlo
7 Jahre zuvor

Die Edit hat also den Feudalismus niedergemacht, danach kam ja der Kapitalismus,
und den kann man ja laut allgemeiner Hinweisung „Nur Feiern“ können,
Glaub ich nichtNa denn, Ich bin immer so gut drauf

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Carlo
7 Jahre zuvor

@Carlo

ich denke schon das Problem ist kleinfamiliär zu verorten

Das kann durchaus so sein, denn die Kleinfamilie entspricht absolut nicht unserer traditionellen Lebensweise, aber auch diese Lebensform ist der Spiegel eines Gesellschaftswandels.
Die Familie ist die Keimzelle der Gesellschaft, beide beeinflussen einander und der Hang zum Individualismus fördert solche Kleinstrukturen, die Familien weitgehend sich selbst überlassen. Die bestehenden Leistungen des Staates sind jedenfalls kein adäquater Ersatz für den Rückhalt einer Großfamilie.
Industriealisierung und Landflucht sind hier sicher die wesentlichen Ursachen.
Die heutige Trennung von Familie und Beruf, wo mindestens ein Elternteil lange abwesend ist, dürfte sich auch nicht gerade positiv auswirken.

Grundsätzlich sträube ich mich aber dagegen, die Familie pauschal für die angesprochenen Mißstände zu verurteilen, denn dann müßte man auch ein besseres Modell der Kinderbetreuung anbieten können und davon höre oder lese ich nichts.

Bernie
Bernie
7 Jahre zuvor

[…]Zudem muss der Wert Familie kritisch hinterfragt werden. Denn wenn jeder siebte Deutsche sexuell missbraucht wird, dann stimmt mit diesem Wert, auf den so großen Wer gelegt wird, etwas nicht. Ganz und gar nicht[…]“

Wellbrock

Volle Zustimmung, aber am Rande sei erwähnt, dass dieser Wert „Familie“ generell kritisch hinterfragt gehört, denn nicht nur der sexuelle Mißbrauch ist eine Schande an den eigenen Eltern und Geschwistern sondern z.B. auch das Mobbing, und die seelische Grausamkeit, von Familienmitgliedern an Mitgeschwistern, die oft weggeleugnet werden – auch im Familienkreis.
Ich weiß von was ich schreibe, da bei mir gerade sowas abgeht.

Auch der „familiäre Zusammenhalt“ ist nur ein Mythos, der solange hält solange alles glatt geht – in Familien- Spätestens bei auftretenden Problemen ist dann oft Schluß, wobei meist Besitz und Geld im Spiel sind – auch so Familienzerstörer.

Was den Mißbrauch angeht, der ist ja nicht nur auf sexuellen Mißbrauch in Familien begrenzt, Extrembeispiel von dir, sondern fängt oft schon in ganz harmlosen Dingen an, und steigert sich dann darin, dass man jeglichen Drang nach Selbstverwirklichung und Freiheit im Keime erstickt – der Sohn die Tochter sollen ja nicht eigenständig werden sondern immer für Mama und Papa bzw. Mitgeschwister dasein….auch eine Form von Mißbrauch, die ein Leben lang wirkt…..und oft nur durch psychotherapeutische Hilfe bewältigt werden kann.

Gruß
Bernie

Winne2
Winne2
Reply to  Bernie
7 Jahre zuvor

@Bernie Vielleicht können der Autor und einige Diskutanten mal definieren, was sie unter Familie überhaupt verstehen? Und wie das in der Studie definiert wurde – oder überhaupt gefragt? Vielleicht findet ja 90% aller Missbräuche zwar im „Umfeld“ aber nicht in der Familie statt? Und noch was Bernie: Es geht hier um sexuellen Missbrauch. Das Kinder generell in dieser Gesellschaft (jedenfalls in weiten) Teilen keine guten Karten haben und an ihrer Entwicklung gehindert steht wohl ausser Frage. Ist aber ein anderes Thema.

Bernie
Bernie
Reply to  Winne2
7 Jahre zuvor

@Winne2

Du schreibst:

„[…]Bernie Vielleicht können der Autor und einige Diskutanten mal definieren, was sie unter Familie überhaupt verstehen? Und wie das in der Studie definiert wurde – oder überhaupt gefragt? Vielleicht findet ja 90% aller Missbräuche zwar im „Umfeld“ aber nicht in der Familie statt?[…]“

Bei der Aussage was man unter Familie versteht stimme ich zu – Für mich übrigens ist die Familie die klassische Kernfamilie, die aber am Aussterben ist, da man ja mittlerweile andere Lebensmodelle bevorzug.

Was die Studie angeht da stimme ich auch mit dir überein, zumal eine andere hochaktuelle Studie zeigt, dass jeder dritte Mensch in Deutschland ein Mißbrauchsopfer (die Studie bezeichnet alle Formen von Kindesmißbrauch, eben nicht nur sexuelle Gewalt auf) geworden ist

Übrigens, dass es hier um „sexuellen Mißbrauch“ geht ist mir auch klar, aber sind die anderen Mißbrauchserfahrungen deshalb weniger traumatisch, und für das Restleben schädlich?

Warum soll man darüber nicht diskutieren, zumal Herr Wellbrock eventuell sogar diese Studie nimmt, und sie nur auf den Teilbereich „sexuellen Mißbrauch“ eingrenzt?

Mal so als Frage in den Raum gestellt.

Bernie
Bernie
7 Jahre zuvor

Ist es diesselbe Studie die heute in diversen dt. Zeitungen erscheint, und darüber berichtet, dass jeder 3. Deutsche Mißbrauchsopfer wurde?

Interessante Frage, da in dieser Studie, neben anderen Mißbrauchserfahrungen, auch der sexuelle Mißbrauch erwähnt wird.

Auch unter Ausklammerung des „sexuellen Mißbrauches“ ist es eine Schande, dass so etwas Familien möglich ist, und mich wundert daher der Zulauf bei Psychotherapeuten kaum, der aber dann natürlich wegen anderer Probleme erfolgt, die aber oft Spätfolgen kindlicher Mißbrauchserfahungen sein dürften….

Gruß
Bernie

aquadraht
aquadraht
Reply to  Bernie
7 Jahre zuvor

Naja. Jede/r Dritte ist eine sensationsgeile Übertreibung. Wie gesagt, kommt aber viel darauf an, wie Missbrauch definiert ist. Nach den gängigen Definitionen sind auch Doktorspiele, bei denen sich ein/e Beteiligte/r unwohl gefühlt hat, sexueller Missbrauch, unter Umständen (Anfassen der Geschlechtsteile) sogar der schwersten Kategorien.

Und nicht jeder Missbrauch ist traumatisierend. Ich erinnere mich noch gut an eine Episode anfangs der Mittelstufe (ich war 13/14) mit einem Oberstudienrat, dem bei Lehrproben, wenn er hinten neben mir sass, immer seine Hand an meinen Hintern ausrutschte. Das nervte, zumal ich den Typ, einen Nazi, der im Unterricht mit Kriegsheldentaten prahlte und im Erdkundeunterricht Pamphlete der „deutsch-südafrikanischen Gesellschaft“ verteilte, eh abgrundtief hasste. Ich habe dann ein Nadelkissen meiner Mutter geklaut und darin schwarze Stahlstecknadeln verkehrtrum eingesteckt. Das kam dann in die Arschtasche meiner Hose. Der Typ hat genau noch einmal gefummelt, er hat nix gesagt, ich auch nicht. Aber ich habe dreckig gegrinst.

Ich hätte mich damals geschämt, jemandem davon zu erzählen, das war eine verklemmte Zeit. Meine Kinder hätten mir oder ihrer (jeweiligen) Mutter bestimmt erzählt, wenn sie auf diese Weise belästigt worden wären. Und ich denke, heute können sich Missbraucher und Belästiger weniger rausnehmen als unter dem Adenauerregime.

Worum es mir aber geht: Es ist durchaus nicht unwahrscheinlich und auch nicht auszuschliessen, dass ein Kind oder Jugendliche/r sexuellen Übergriffen ausgesetzt ist. Das ist ein Kriminalitätsrisiko neben anderen. Ich bin etliche Male bestohlen, betrogen, zusammengeschlagen und beraubt worden, von rechtswidrigen Übergriffen der Staatsgewalt (darunter auch einmal Knast in Franco-Spanien) noch nicht zu reden, und Beleidigungen etc., darüber lacht man … meistens (kann aber auch weh tun).

Ich bin für ein pragmatisches Herangehen. Für das Hellfeld sind Polizei und Gerichte zuständig, für das „Zwielicht“ Sozialarbeiter/innen, Beratungsstellen und Jugendämter. Die Aufklärung des Dunkelfelds ist nur ansatzweise durch Befragungen möglich. Für mich sieht es so aus, als wenn in aufgeklärteren Gesellschaften sexueller Missbrauch von Kindern eher rückläufig ist. Ob das bei Abhängigen in Praktika, prekärer Beschäftigung, Ein-Euro-Zwangsarbeit etc . ebenfalls so ist, bin ich nicht sicher.

Bernie
Bernie
Reply to  aquadraht
7 Jahre zuvor

@aquadraht

Danke für deine ausführliche Antwort.

Hier mal ein Link zu einer Zeitung, die dies so berichtet:

„[…]Jeder dritte Bundesbürger wurde in der Kindheit mißhandelt

Gewalterfahrungen und sexueller Missbrauch in der Kindheit sind weit verbreitet. Eine Umfrage unter Bundesbürgern zeigt, dass sich die Zahlen auf einem hohen Niveau bewegen[…]“

http://www.badische-zeitung.de/jeder-dritte-bundesbuerger-wurde-in-der-kindheit-misshandelt

Gruß
Bernie

aquadraht
aquadraht
Reply to  Bernie
7 Jahre zuvor

Danke für den Link. Aber: Unter dem Adenauerregime wurden bestimmt 99% der Kinder misshandelt. Die CDU- und Pfaffenpressee verbreitete damals „wer sein Kind liebt, schlägt es“. In der kleinen BRD mit 53 Millionen Einwohnern starben jährlich gut 500 Kinder von der hand „liebender“ Eltern. Wir wurden alle verprügelt. Ich bin in einer Proletenfamilie aufgewachsen, da war das eher erträglich, die Alten kloppten aus Stress und um sich abzureagieren, mitunter tat es ihnen nachher leid, und wir als Kinder hatten die Alten auch etwas im Griff, wussten, wie wir sie provozieren und ein schlechtes Gewissen nachher ausbeuten konnten. Meine traumatischste Erfahrung in der Kindheit war einmal, dass ich mal wieder Scheisse gebaut hatte und mein Vater mich nicht verdrosch, sondern ganz ernst und enttäuscht mit mir sprach, da hätte ich im Boden versinken können .. Die Kleinbürgerkinder waren schlimmer dran, da war die Bestrafung ritualisiert, von Liebesentzug bis zu sadistischer Folter.

Bei unseren Kindern hab ich aber mal erlebt, dass mein jüngster Sohn sich bitter beschwerte: wenn er Scheisse gebaut hatte, gab es Fernsehverbot und/oder Hausarrest, sein Kumpel Ajit aus einer befreundeten türkischen Familie wurde dagegen verdroschen. Er wollte auch lieber Prügel :). Dumm gelaufen.

a^2

Carlo
Carlo
Reply to  aquadraht
7 Jahre zuvor

@aquadrat,
aber genau, das wars……
„Wer sein Kind liebt, schlägt es“, (züchtigt es), je nach Leseweise der Eltern.
Von Interesse könnten nur die Aussagen vieler Deutscher sein, welche ignorant
behaupten, daß hätte ihnen ja nicht geschadet!
Ich kann sagen, mir hat das weh getan, und ich wollte sowas nicht nochmal erleben!
Den Schmerz behält man sein Leben lang!

Bernie
Bernie
Reply to  Carlo
7 Jahre zuvor

@Carlo

Mich anschließ, da mich mein Vater, als ich als 15jähriger Teenager frech wurde einmal so gewürgt hat, auf einem Sofa, dass meine Mutter uns trennen mußte.

Ich denke heute noch, dass ich, ohne meine Mutter, wohl längst tot wäre….

Übrigens es gab in meiner Familie auch psychologische Grausamkeit an mir:

Als ich älter wurde teilte mir mein Vater mit, dass mein bester Freund eigentlich sein Idealsohn wäre – er mochte keine „Büromenschen“, wie ich einer war, sondern Handwerker, wie mein bester einer Freund war.

Deswegen bin ich übrigens auch wegen Depression in Behandlung, gehöre als zu den Mißbrauchsopfern, die die Studie der Badischen Zeitung erwähnt.

Gruß
Bernie

Yossarian
Yossarian
7 Jahre zuvor

Jens Berger findet hier gar nicht mehr statt oder? Sehr schade, denn beim Spiegelfechter hat er immerhin hin und wieder noch eine Diskussion zu seinen Nachdenkseiten Artikel ermöglicht. Sehr traurige Entwicklung!

Yossarian
Yossarian
Reply to  Tom J. Wellbrock
7 Jahre zuvor

Na super, dann habe ich es wohl verpasst. Ist aber auch latte, weil Fakt ist, dass er hier nicht aktiv ist. Damit ist die letzte Möglichkeit entfallen seine Artikel zu kommentieren und damit liefert ihr hier definitiv keinen Ersatz für den Spiegelfechter.

Carlo
Carlo
Reply to  Yossarian
7 Jahre zuvor

Yossarian,
ich glaube nicht, daß Du aus Syrien stammst.
Könnte es sein, vielleicht ein Freund von Dir aus Langley oder Saudi-Arabien stammt und Du
hier mit fremden Namen hausierst?

Carlo
Carlo
Reply to  Yossarian
7 Jahre zuvor

Yossarian,
Du findest Deine Erfüllung in Catch22 von Joseph Heller…
und jammer hier nicht so rum…
Jens macht ne gute Arbeit!

niki
niki
Reply to  Tom J. Wellbrock
7 Jahre zuvor

Mir kommt auch das Kotzen, wenn ihr gleich mit solchen Floskeln rüber kommt,… Habe ich auch nicht anders erwartet!

Und jetzt habt ihr meinen Sonntag gehörig versaut…
Nun halte ich schön meine Fresse!

niki
niki
Reply to  niki
7 Jahre zuvor

Da ich hier nicht editieren kjann:

Du hast meinen Text kein Stück verstanden…

Und ich will keinesfalls etwas relativieren oder abschwächenm wie es einem Opfer geht…

Wie gesagt, meine Lebensgefährtin ist Opfer von Misshandlungen in der KIndheit… Nur nicht von sexueller…! Und von einem Erzieher erwarte ich das du das entsprechend interpretieren kannst,….
WIEDERSEHEN!

Carlo
Carlo
Reply to  niki
7 Jahre zuvor

niki,
ich hab nur die Sache mit Joseph Heller angesprochen,
also brauchst Du mich nicht angiften…..

The Joker
The Joker
7 Jahre zuvor

Um das schwere Thema mal etwas aufzulockern:
https://www.youtube.com/watch?v=oC6PJgN-Bgo
😉

Lutz Lippke
Lutz Lippke
7 Jahre zuvor

Ich muss hier dringend intervenieren. Der Artikel ist wirklich schlecht. Nicht weil er das Leid von tatsächlichen Opfern und die lebenslangen Folgen thematisiert. Sondern weil er den falschen Aktionismus und systematisch ausgebauten Zugriff des Staates und vieler Organisationen auf die natürlichen Bindungen in Familien verleugnet und verharmlost. Sicher gibt es auch schlimmen Missbrauch innerhalb von Familien, insbesondere dort wo das soziale Umfeld sowieso beschädigt ist. Das beschränkt sich nicht etwa auf prekäre Verhältnisse, sondern wird eher durch das Forttragen von fehlender Bindungsqualität in früher Kindheit verursacht. Gerade in den nach außen vollkommen angepassten und geordneten Familien kommt es nie zur Aufklärung und Intervention. Mit dem Gewaltschutzgesetz und dem Familienrecht hat der Staat sich aber eine alltägliche Praxis des grundrechtswidrigen Zugriffs auf familiiäre Bindungen geschaffen. Wie in anderen Bereichen geht es dabei in der Hauptsache nicht um Prävention und Intervention bei echtem Missbrauch, geschweige denn um langfristige Unterstützung von tatsächlich Betroffenen, sondern eine ganze Helferindustrie ist auf diesem Markt unterwegs und vom stetig wachsenden Budget angezogen. Verdient wird gerade nicht bei der sinnvollen Hilfe für hart getroffene Opfer, wo Aufwand und Ertrag immer in einem angespannten Verhältnis stehen. Verdient wird an dem nur behaupteten Fall, der eigentlich gar keiner ist. Zu Falschbeschuldigungen muss man nicht unbedingt den Kachelmann-Fall bemühen. Den Slogan „das Private ist politisch“ und dessen feministische Deutung z.B. durch Alice Schwarzer zu politischen Strafprozessen anstelle konkreter Aufklärung sollte man aber schon reflektieren. Viel aufschlussreicher noch ist die Studie des LKA Bayern von 2005 zu Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch mit seinen Feststellungen zu Falschbeschuldigungen und im Vergleich dazu eine sorgfältige Prüfung der Seriosität von staatlich geförderten Studien zur Gewalt im häuslichen Bereich aus dem Umfeld der sogenannten Gender-Forschung und der sogenannten Helferindustrie. Aus diesen Studien kommen im Wesentlichen die Angaben zum sogenannten Dunkelfeld. Man wird zu Manipulationen der Daten und politischer Vorbestimmung der Ergebnisse schnell fündig. Es geht dabei um die Rechtfertigung massiver Eingriffe in Familien schon bei geringfügigen Problemen und um deren wirtschaftliche Verwertung. Die staatlichen Strukturen aus Jugendamt und Gericht haben faktisch eine Allmacht und zerstören mehr als sie bereit und fähig sind zu helfen. Wer diese Manipulationen und das geschäftliche Interesse am Ausschlachten der Familien beiseite schiebt, kann auch den tatsächlichen Opfern von Gewalt und Missbrauch in Familien nicht gerecht werden. Leider trifft das Wegschauen auch auf diesen Artikel zu.

Mordred
Mordred
Reply to  Lutz Lippke
7 Jahre zuvor

Es geht dabei um die Rechtfertigung massiver Eingriffe in Familien schon bei geringfügigen Problemen und um deren wirtschaftliche Verwertung. Die staatlichen Strukturen aus Jugendamt und Gericht haben faktisch eine Allmacht und zerstören mehr als sie bereit und fähig sind zu helfen. Wer diese Manipulationen und das geschäftliche Interesse am Ausschlachten der Familien beiseite schiebt, kann auch den tatsächlichen Opfern von Gewalt und Missbrauch in Familien nicht gerecht werden.

bitte? das ist ne ziemlich sportliche these. belege?
ich kenne jugendämter von mitarbeiter- und betroffenenseite. mal von korruptionsmäßigen einzelfällen (jugendamtmitarbeiter ist mit mitarbeiter privater träger liiert und bastelt daraus „geschäfte“ etc.), die man im privaten und öffentlichen sektor leider immer findet, kann ich mir das als stukturelles phänomen kaum vorstellen. eher im gegenteil. jugendämter und gerichte sind personell unterbesetzt und es herrscht das motto:“je weniger fälle desto besser“.

Lutz Lippke
Lutz Lippke
Reply to  Mordred
7 Jahre zuvor

Die Überlastung der Gerichte und Jugendämter ist teils strukturell teils personell bedingt. Eine kurze und pauschal geltende Antwort ist daher kaum möglich. Wenn Du JA-Mitarbeiter kennst, dann befrage sie zu strukturellen Problemen, Mängeln in Aus- und Fortbildung, das Verhältnis zu Gerichten und freien Trägern, die Kontrollstrukturen und Methodik insbesondere zu intervenierenden Maßnahmen. Wer Dir differenzierte Antworten gibt, wird sicher auch Überlastung und Misserfolge beklagen, aber gewiss im Zusammenhang mit Fehlorientierung und falschen Anreizen im System.

Mordred
Mordred
Reply to  Lutz Lippke
7 Jahre zuvor

Wer Dir differenzierte Antworten gibt, wird sicher auch Überlastung und Misserfolge beklagen, aber gewiss im Zusammenhang mit Fehlorientierung und falschen Anreizen im System.

wenn ich da ein kurzes resümee aus zwangsläufig zig gesprächen über die von dir genannten thematiken ziehen soll:
strukturell geht es primär um kohle und knapp oder weiter dahinter um kindeswohl. wobei medienträchtige skandale unbedingt zu vermeiden sind. die gehen aber fast nur ab kindestod los. ich betone aber nochmal „strukturell“. ob die umsetzenden menschen soviel wie möglich für die kinder rausholen oder ne andere agenda haben, ist ne andere geschichte.
mit diesen prämissen kannst du dann auf die beteiligten institutionen schauen.
– JA: möglichst wenig aufwand/fälle, weil kostet geld und gibt schlechte statistik. reguläre arbeit wird an private träger outgesourct.
– gerichte: kann ich leider aus erster hand nix zu sagen.
– private träger: harter konkurrenzkampf, viele seilschaften.

intervenierende maßnahmen:
möglichst wenige und schwache, insb. auch in sachen kontrollen. ohne absolut handfest belegbare und schlimme vorkommnisse passiert von ja-seite nix. tendenz geht (erfreulicher weise) zu prävention. warum sind dann in den letzten jahren bspw. die inobhutnahmen drastisch gestiegen? meines erachtens zeigt der neoliberalismus hier sehr anschaulich, was er kann. sozialabbau, massenarbeitslosigkeit, prekäre beschäftigungsverhältnisse, entsolidiarisierung, vereinzelung, armut….
anders formuliert: trotz änderung und interner aufweichung der ja-standards, „verbesserung“ der prozesse etc. gibt es mehr fälle, weil real überproportional dazu mehr passiert.

schwitzig-formerly-known-ach-was-solls :-)
schwitzig-formerly-known-ach-was-solls :-)
7 Jahre zuvor

Schwieriges Thema. Ich teile dazu weitestgehend die Einschätzungen von aquadraht und Winne2. Leider wird – unabhängig von der zweifelhaften Datenbasis – ein Aspekt komplett ausgeblendet:
Die KiPo-Hysterie-Opfer. Sprich: Die falsch Angeschuldigten, deren Leben durch die falschen Anschuldigungen zerstört wurden.
Da es da schon mannigfaltige Beispiele gibt, darf man diesen Aspekt eben nicht ausblenden, denn sonst ist man sehr schnell in einer Einheit mit der Schwanz-ab-Fraktion.
Auch die Verschärfung des Strafrechts kann durchaus kontrovers gesehen werden. Ist z.B. Mißbrauch wirklich gleichwertig mit Mord? Ich denke, dass nicht, denn ein Mord vernichtet das Leben endgültig – übrigens eines der Argumente gegen die „Todesstrafe“ (Staatlicher Mord) -, während hingegen ein Mißbrauchsopfer immer noch lebt. Rational betrachtet muss also die Strafe für Mord schwerer wiegen.

Martin Däniken
Martin Däniken
7 Jahre zuvor

Wieder einmal wird das Wort „Macht“ bzw „Machtmissbrauch“nicht erwähnt…entweder weil es als selbstverständlich wahrgenommen wird oder weil es den Leuten nicht in den Sinn kommen will. Der Begriff „Sexualisierte Gewalt“ bringt es genauer auf dem Punkt…Clevere Täter verschaffen sich Macht indem sie dem Opfer sagen wenns micht mitmacht stirbt ein Elterntei/Familienmiitgliedl oder es wird ein geschenktes Haustier instrumentalisiert-wo ist da der „Sex“? die Macht des Täterist der Punkt nicht das mit dem Sex-der ist die Maraschinokirsche auf der Torte
Und ganz knallhart gesagt wer das mit der Macht nicht sieht ist naiv oder hilft willentlich oder unwillentlich Tätern-
und was Kinderpornographie angeht wird sie von Tätern zum Weichklopfen von Opfern benutzt“das machen doch alle,guck mal“.
Also es geht um MACHT!

Mordred
Mordred
Reply to  Martin Däniken
7 Jahre zuvor

was willst du uns in bezug auf den artikel damit sagen?

samira
samira
7 Jahre zuvor

Guten Tag,
wie soll ich anfangen?
Ich las mir die vielen Kommentare durch und hatte den Eindruck – weiß überhaupt jemand wie es den Betroffenen geht.
Weiß jemand was das für Konsequenzen auf das ganze Leben hat?
Wissen die User eigentlich über was sie da schreiben?
Ich bin Betroffene!
Der alte Mann – der Vater meines Vaters – er hat mich als Kleinkind missbraucht, ebenso meine Schwester und seine Tochter.
Meine Schwester war 6 Jahre alt und konnte das schon mitteilen. Sie wurde nicht mehr dort hingebracht.
Ich wurde weiterhin dort abgeliefert.
Zwischen dem Aufdecken und dem Heute liegen Jahre der Verzweiflung.
Körperlicher Schmerz, wie auch seelisches Leid während der Aufarbeitung.
Die Gespräche mit meiner Tante und mit meiner Schwester waren die Hölle für mich, aber manchmal muss man in den Abgrund schauen um wieder leben zu können.
Mit meiner sogenannten Mutter habe ich gebrochen, da sie alles abwiegelte als ich sie daraufhin ansprach.
Ich kann jetzt nicht mehr weiter schreibe, ich weine innerlich.

ChrisA
ChrisA
Reply to  samira
7 Jahre zuvor

Nein, wissen, wie sich Opfer fühlen, kann ich nicht.

Trotzdem muss ich deinen Kommentar aufnehmen, weil ich folgendes unglaublich schockierend finde:

Meine Schwester war 6 Jahre alt und konnte das schon mitteilen. Sie wurde nicht mehr dort hingebracht.
Ich wurde weiterhin dort abgeliefert.

( Hervorhebung von mir )

Das klingt, als ob hier passend zum Topic der Wert eines heil erscheinenden Familienbildes über das Wohl der Kinder gestellt wurde.

Und was ich deshalb denke, habe ich schon ein paar mal vorher gedacht: Was bringt Frauen/Mütter zu diesem fast aktiv betriebenen Nicht-zur-Kenntnis-Nehmen? Bloß schockierend.

Mein Mitgefühl!

samira
samira
Reply to  ChrisA
7 Jahre zuvor

der Wert eines heil erscheinenden Familienbildes über das Wohl der Kinder gestellt wurde.

Danke für deine mitfühlenden Worten!

Ja, das Wohl der Kinder, das war damals in dieser zur Schau gestellten Familienidyle nicht viel wert.

Ich weiß den Grund warum meine sogenannte Mutter das – trotz Warnung meiner Tante und dem Vorfall mit meiner Schwester – tat.
Es ist eine lange Geschichte die mit ihrer Herkunft zu tun hat.
Aus den Gespräche mit dem Cousin meiner “ Mutter“, mit Hilfe eines Therapien und mit dem Mut auch in den Abgrund meiner Familiengeschichte zu gucken, habe ich mich von diesen Familienfluch befreit.
Meine Erkenntnis:
Beide Familienstränge sind voll vom feigen, untertänigen Abschaum.

Nein, meine „Mutter“ wurde selbst nicht missbraucht, sie war eine Teufelin im Tarnmantel einer äußerst netten,immer freundlichen Frau.

Das Wohl ihrer Kinder war nicht in ihrem interesse.

Wie sagte mein Therapeut…
Sie haben eine Grundstärke in sich und das hatten sie schon im Mutterleib.
Ja, und das hat mich gerettet.
Ich gehe sogar so weit zu behaupten, wäre mir das alles nicht angetan worden, wäre ich nicht die, die ich heute bin und ich möchte eine andere sein.
Ich bin mit mir zufrieden.

Lutz Lippke
Lutz Lippke
7 Jahre zuvor

Das Thema nur anzuschneiden muss letztlich fehlschlagen. Es gibt leider zu viele Schnellschüsse zu diesem schwierigen Thema. Viele Gutgemeinte wie wohl dieser Artikel, aber vermutlich ebenso viele mit ganz eigener Intention. Insbesondere letztere durchaus auch mit professioneller Aufmachung. Denn es gibt nicht nur die Pharmalobby und die Rüstungslobby.
Wie kann man als Allgemeinheit den Betroffenen tatsächlich gerecht werden? Durch virtuelle Anteilnahme und Mitleid oder harschen Forderungen nach Zerschlagung der Missbrauchs-Strukturen und Bestrafung der Täter ohne Fristablauf?
Womit hilft man als Gesellschaft Kindern und lebenslang unter Missbrauch und Lügen leidenden Erwachsenen den Verlust der Kindheit, der Lebenslust und familiären Geborgenheit zu verwinden? Indem das Natürliche und Normale grundsätzlich unter Verdacht gestellt wird? Durch Skandalisierung, Amtshandeln und Strafrecht? Sind gerade Beamte, Staatsanwälte, Richter, Sozialpädagogen und Psychiater per Diplom und Berufung die neuen Schutzengel der Gesellschaft?

Betroffene brauchen konkrete, möglichst nahe und passgenaue Unterstützung, gleichermaßen fürsorgliches wie professionelles Verständnis, sehr viel Geduld und natürlich auch rechtliche Genugtuung. Rauskommen aus der Situation, aufgefangen werden, Achtung und Selbstachtung wieder erleben dürfen. Das ist aufwändig und kostet viel Geld. Woran fehlt es tatsächlich? Am Geld? An sozialer Kontrolle? An Beschäftigten in der Branche? An der Profession der Professionen? An echter Fürsorge? An harten Strafen?
Die Antworten dazu fallen nicht nur nach Blickwinkel und Erfahrung, sondern auch nach Interessenlage sehr verschieden aus.Oft stehen sich die Ergebnisse sogar diametral enrgegen. Ich finde, es braucht daher unbedingt eine thematische Eingrenzung und darauf fokussierte klare und sachliche Fragen. Der Artikel holt nach meiner Meinung daher einerseits zu weit aus und greift zugleich zu unreflektiert und selektiv Detailfragen auf.
Am Sinnvollsten wäre es an den eigentlichen Ausgangspunkt des Artikels zu gehen, sich die angegebene Studie genauer vorzunehmen und sich auf eine Diskussion über die Methoden und Argumente in dieser Studie zu beschränken.
Die Unterlagen zur Studie http://www.uniklinik-ulm.de/struktur/kliniken/kinder-und-jugendpsychiatriepsychotherapie.html

Wenn aber morgen schon „eine andere Sau durchs Dorf gejagt“ werden soll, dann doch besser lassen. Es gibt Themen, die brauchen Sorgfalt, starke Nerven und viel Geduld.

samira
samira
Reply to  Lutz Lippke
7 Jahre zuvor

Ich stimme Ihnen voll und ganz zu!

Ich muss allerdings noch etwas zur professionellen Hilfe sagen.
Wie es mit der akuten Hilfestellung steht kann ich nicht sagen, aber über die Therapeutensuche.

Traumatherapeuten gibt es kaum und ich wohne in Berlin.
Ich habe tätsächlich 3 Jahre suchen müssen. Ich geriet an Scharlataten, an -naja man kann es ja mal probieren – , und an solche die mir sagten sie hätten darüber ein Seminar besucht.
Ich war entsetzt und fragte mich wie es den Menschen geht die akute Hilfe brauchen.
Ja auch mir ging es schlecht, ich lebte wie in einer Blase, aber dank meiner „DIS“-Diagnose konnte ich mich jederzeit „weg beamen“. Das tat ich schon mein Leben lang.
Wenn man erst als Ewwachsener von dem Missbrauch erfährt und einem die Wahrheit nur so um die Ohren fliegt, hat man doch eine gewissen Lebensbasis in sich die einem hilft weiter zu leben.
Ja, die Einen leben weiter, die Anderen zerbrechen daran.
Dieses Thema ist zu komplex, zu individuell, als dass man darüber in einem Forum diskutieren könnte.
Darüber kann man nicht diskutieren.

Ich sah in den Abgrund, ich sprang und fliegte.
Der Täter hat nicht mehr Macht über mein Leben!

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  samira
7 Jahre zuvor

Der Täter hat nicht mehr Macht über mein Leben!

Gratuliere! Damit hast du ein großes Stück Freiheit wieder erlangt…

trackback
Sexueller Missbrauch: Was stimmt nicht mit unseren Werten? – Tagesticker.net
7 Jahre zuvor

[…] Zahl sogar untertrieben ist, denn die Dunkelziffer bei solchen Taten liegt naturgemäß höher. Tom Wellbrock weiterlesen bei den neulandrebellen Lesen Sie auch: Wir Unübertrefflichen Erdoğan steht es nicht zu, die deutsche Regierung […]

Truvor
Truvor
7 Jahre zuvor

Sexueller Missbrauch: Was stimmt nicht mit unseren Werten?

Nicht mit Werten, sondern mehr mit Moral (und laschen Gesetzen).

COPOKA
COPOKA
7 Jahre zuvor

Soso, und dann hat er sich an etwas erinnert, was wir für bare Münze halten.
http://www.deutschlandfunk.de/falsche-erinnerung-eingepflanzt.676.de.html?dram:article_id=255417

http://www.deutschlandfunk.de/sachbuch-gedaechtnisschwierigkeiten-und-falsche-erinnerungen.700.de.html?dram:article_id=379238
U.v.mehr zum Thema im Netz, wenn man sich dafür interessiert. anstatt nach Gesetzesverschärfungen zu schreien.

Wolf-Dieter Busch
Wolf-Dieter Busch
7 Jahre zuvor

Etwa jeder siebte Deutsche wurde in seiner Kindheit sexuell missbraucht.

Korrekt ist: Etwa jeder Siebte gab an, missbraucht worden zu sein. Die Steigerung 2017 gegen 2012 könnte an einer Bedeutungsverschiebung des Wortes liegen.

Damit verharmlose ich es nicht. Aber ein dramatisierender Einstiegssatz weckt mein Misstrauen. (Braucht keiner zu verstehen, ist so.)

Wolf-Dieter Busch
Wolf-Dieter Busch
7 Jahre zuvor

In jedem Fall aber ist die Verjährungsfrist ein dummes und an der Lebenswirklichkeit Betroffener vorbei geschriebenes Gesetz.

Die Verjährungsfrist orientiert sich am angedrohten Strafmaß. Die Nicht-Verjährung von Mord (Abs. 2) war eine politisch motivierte Gesetzesänderung zu einer Zeit, als Morde aus der NS-Zeit zu verjähren drohten. Wir erinnern uns: es gab nach 1945 in BRD keine Aufarbeitung der NS-Untaten, die den Namen verdient hätte. Diese begann erst mit Aussterben der juristischen Generation der Nazis.

Wenn schon kein Zusammenhang zwischen Strafmaß und Prävention besteht, so leuchtet mir erst recht kein Zusammenhang zwischen Verjährungsfrist und Prävention ein.