Erwiderung: Mit dieser Sozialdemokratie gibt es keinen Wechsel

Wahrscheinlich hätte ich eine andere Headline gewählt, wenn Roberto J. De Lapuente nicht für seinen Text den Titel „Ohne die Sozialdemokratie gibt es keine Wechsel“ favorisiert hätte. So was wie „Und tschüss, SPD“ oder „Der langsame Tod der Sozialdemokratie“. Aber gut, das nur am Rande.

Nachdem mich der Wechsel von Ralph T. Niemeyer, langjähriges Mitglied der Partei „Die Linke“, zur SPD ja schon sehr verwirrt hatte, wie in meinem Interview mit ihm zu beobachten war, kommt der gute Roberto daher und setzt noch einen drauf. Also, so geht‘s ja nun auch nicht. Ich entwirre also hiermit ganz offiziell.

Ich beginne mal mit Zustimmung. Ja, Roberto hat recht, es braucht eine sozialdemokratische Partei! Nur: wo soll sie herkommen, wer soll sie stricken, backen, garen? Es gibt sie nicht mehr. Klar, es gibt diesen Zusammenschluss aus neoliberalen Schreibtischtätern, die sich an ihre Arbeitsunterlagen klammern wie Leonadro DiCaprio an das nasse Holz, auf dem Kate Winslet trieb und wimmerte. Der Ausgang ist im bemühten Vergleich aber bekannt: der Schöne ertrinkt, die Schöne friert und ist alleine.

So geht es auch der SPD. Sie hat eine lange Geschichte und eine übersichtliche Zukunft, die dem Untergang geweiht zu sein scheint, wenn nicht irgendetwas Gravierendes passiert. Und mit „gravierend“ meine ich ausdrücklich nicht Martin Schulz. Ok, der Mann hat es fertiggebracht, seiner Partei einzuflüstern, dass nun alles gut, gut, gut, gut wird, so lange, bis alle (ähem, ja, tatsächlich alle, die stimmberechtigt waren!) das auch geglaubt haben. Aber das bedeutet inhaltlich rein gar nichts. In den 1970er Jahren schrieben kalifornische Zeitungen von einer Benzinknappheit, die bevorstehe. Das war Unsinn, aber die Menschen reagierten auf diese Meldung so, dass es eben doch zur Benzinknappheit kam – weil sie Sprit kauften bis zum Umfallen. Und dann war das Zeug tatsächlich Mangelware.

Bei Schulz und der SPD ist es umgekehrt. Da kommt ein Mann mit Bart und Brille und verkündet, dass die SPD jetzt wieder sozialdemokratisch werde. Das verkündet er dann nochmal und nochmal und nochmal. Und plötzlich glauben alle dran. Was sollen sie auch tun, die Genossen an der Basis? Sie haben ja nur diesen Martin, und der sagt ihnen, dass alles in Ordnung ist. Er sagt das einer Basis, die seit Jahren überhaupt nichts in Ordnung findet … und die danach lechzt, dass der Mann recht hat. Hat er aber nicht.

Doch genug von der Basis, Roberto schrieb ja über das Grundsätzliche, Prinzipielle, das allgemein Sozialdemokratische.

Ok, dann also dieses Thema.

Tja, das gibt es nicht mehr. Das Soziale in der SPD beschränkt sich auf kuscheliges Zusammenhocken, während Schulz redet. Von „harcht“ arbeitenden Menschen, von Managern, die irgendwie einen Tick zu viel verdienen, von einer Vermögenssteuer, die nichts weiter als ein „Kampfbegriff“ sei. Und von der Agenda 2010 distanziert er sich, indem er unangenehm auffallende Sätze von der Website der SPD löschen lässt. Mit seine merkwürdigen Zuwendungen von Mitarbeitern fange ich gar nicht erst an.

Schulz hätte mit der Mehrheit durch die Linke und die Grünen durchaus das eine oder andere bereits vor der Bundestagswahl durchbringen können. Das wäre ein Zeichen gewesen. Aber was kam? Nüscht! Von Koalitionstreue war die Rede, und die PKW-Maut hat die SPD dann auch mal eben mit „Bauchschmerzen“ passieren lassen. Ging ja um den jämmerlichen Mindestlohn, auf den mal so irre stolz ist (wobei wir inzwischen ja wissen, dass vielmehr die Autobahnprivatisierung die eigentliche Motivation für die Maut war, was noch schlimmer ist als das Mindestlohn-Geschwurbel).

Hallo? Geht‘s noch?

Nein, eben nicht! Die SPD ist nicht mehr sozialdemokratisch, auch wenn sich das an der Basis viele wünschen, und auch, wenn das viele Wähler gerne hätten. Die SPD ist wie ein Autoaufkleber, auf dem eine Parole steht, die jederzeit ausgewechselt werden kann. Im Falle der SPD allerdings ist dieses Auto ein fetter Porsche oder SUV, und der Aufkleber hinten lässt erahnen, dass Fahrer und Botschaft auf der Rückseite des Wagens nicht so richtig miteinander klarkommen.

Mit dieser SPD wird es keinen Wechsel geben. Weil innerhalb der Partei kein gedanklicher Wechsel stattgefunden hat. Sie ist satt und gleichzeitig hungrig darauf, noch satter zu werden. Für einen Wähler, der sich in Zukunft gern gesünder ernähren will, ist das eine ganz schlechte Ausgangslage.

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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UGP
UGP
6 Jahre zuvor

Tucholsky zum Thema

Währenddem daß die Leute schliefen, sahr ick zu ein Pachteigenossn, ick sahre: „Jenosse“, sahre ick, „wieso wählst du eijentlich SPD – ?“

Ick dachte, der Mann kippt mir vom Stuhl! „Donnerwetter“, sacht er, „nu wähl ick schon ssweiunsswanssich Jahre lang diese Pachtei“, sacht er, „aber warum det ick det due, det hak ma noch nie iebalecht! – Sieh mal“, sachte der, „ick bin in mein Bessirk ssweita Schriftfiehra, un uff unse Sahlahmde is det imma so jemietlich; wir kenn nu schon die Kneipe, un det Bier is auch jut, un am erschten Mai, da machen wir denn ’n Ausfluch mit Kind und Kejel und den janzen Vaein… und denn ahms is Fackelssuch… es is alles so scheen einjeschaukelt“, sacht er. „Wat brauchst du Jrundsätze“, sacht er, „wenn du’n Apparat hast!“ Und da hat der Mann janz recht. Ick werde wahrscheinlich diese Pachtei wähln – es is so ein beruhjendes Jefiehl. Man tut wat for de Revolutzjon, aber man weeß janz jenau: mit diese Pachtei kommt se nich.

Rainer N.
Rainer N.
6 Jahre zuvor

Neue Männer braucht das Land … Ina Deter 1982 – und jetzt?

Eine neue Partei die wirklich für eine soziale Gesellschaftsform … hm … gäbe es ja schon … aber … das sind doch die, die den Arbeitern die Villen im Tessin wegnehmen wollen … oder so ähnlich …

das Problem — BESITZ. Verdrängung – auch – denn wir kommen nackt zur Welt und verlassen sie auch ohne Besitz. Da aber der eigene Tod verdrängt wird … meistens …

wie schon geschrieben – es gab schon die Idee einer anderen Gesellschaftsform – Morus „Utopia“ beschreibt sie.

Pech, dass auch Strindberg schon etwas dazu geschrieben hat – Ein Lesebuch für die niederen Stände – Menschen sind wohl nicht für so ein gerechtes soziales System geeignet. Da ist der Egoismus vor.

Heldentasse
Heldentasse
6 Jahre zuvor

Die sPd hat m.E. spätestens ab der Bundestagswahl 2021 fertig, trotz oder gerade wegen Herrn Chulz, der spätestens bis dahin die aller letzten Hoffnungen der Genossen gründlich zerstört haben dürfte.

Spätestens ab da folgt auch der verdiente Zersetzungsprozess der alten Tante, der sich auch aber noch eine weile hinziehen kann, denn die absolute Bedeutungslosigkeit beginnt erst unter 5%. Diese Verwesung wird also noch lange Zeit gewisse Vögel trefflich ernähren können, die müssen sich also keine Sorgen machen um ihre Existenz, im Gegensatz zu der Klientel die sie vorgeben zu vertreten.

Beste Grüße

Roberto J. De Lapuente
Admin
6 Jahre zuvor

Lieber Tom, ich gebe freundschaftlich zu bedenken: Wir schelten, dass die Kanzlerin die Alternativlosigkeit schamlos zur Präambel ihrer Politik gemacht hat. Und nun hört man von so vielen Linken immer wieder, dass die SPD für alle Zeit unten durch sei. Warum seid ihr denn so alternativlos in eurer Einschätzung von dem, was noch passieren könnte? Zukunft ist doch immer offen. Auch innerhalb der SPD.

schwitzig
schwitzig
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

J. De Lapuente
Ich habe es mal verbessert – fett von mir 🙂

Lieber Tom, ich gebe freundschaftlich zu bedenken: Wir schelten, dass die Kanzlerin die Alternativlosigkeit schamlos zur Präambel ihrer Politik gemacht hat. Und nun hört man von so vielen Linken immer wieder, dass die NPD für alle Zeit unten durch sei. Warum seid ihr denn so alternativlos in eurer Einschätzung von dem, was noch passieren könnte? Zukunft ist doch immer offen. Auch innerhalb der NPD.

Tipp: Die Nazis haben sich auch das Etikett „sozialistisch“ angeheftet. Ich kann mich jetzt nicht erinnern, dass sich die NSDAP erfolgreich von innen „reformiert“ hätte.

Roberto J. De Lapuente
Reply to  schwitzig
6 Jahre zuvor

Was hast du denn mit deiner NPD, sachma? Das ist doch nicht gesund. Wenn man so fixiert ist auf einen Gedanken, stimmt doch da was nicht.

Roberto J. De Lapuente
Reply to  Tom J. Wellbrock
6 Jahre zuvor

Ich habe auch nirgends geschrieben, dass die SPD in ihrem Ist-Zustand das Gelbe vom Ei ist. Im Gegenteil, ich schreibe, dass Linke innerhalb und außerhalb der SPD auf einen Linksrutsch hinwirken müssen.

schwitzig
schwitzig
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

J. De Lapuente
Ich habe das mal korrigiert :-):

Was hast du denn mit deiner SPD, sachma? Das ist doch nicht gesund. Wenn man so fixiert ist auf einen Gedanken, stimmt doch da was nicht.

Nur für’s Protokoll: Erkläre doch mal, wie genau Du Dir die Transformation der „s“PD zu einer sozialdemokratischen Partei vorstellst. Die Praxis interessiert.

Nebenbei: Die umgesetzte Programmatik der „s“PD spätestens seit 1998 hat sehr viele Parallelen zu der Programmatik der NSDAP. Darüber würde ich mal nachdenken, wenn Du Dich über Vergleiche wunderst.

Roberto J. De Lapuente
Reply to  schwitzig
6 Jahre zuvor

Die umgesetzte Programmatik der „s“PD spätestens seit 1998 hat sehr viele Parallelen zu der Programmatik der NSDAP. Darüber würde ich mal nachdenken, wenn Du Dich über Vergleiche wunderst.

Das ist tatsächlich blanker Unsinn. Man kann es auch so sagen: Du bist wie Hitler – du benutzt wie er Gabel und Messer.

schwitzig
schwitzig
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

J. De Lapuente

Ach? Unsinn?
– Parlamentsvorbehalt Bundeswehr.
– Agenda 2010, schon untermalt mit „wer nicht arbeitet, muss auch nicht essen.“
– Die „s“PD-Pläne zur „Bürgerarbeit“ – quasi eine 1 zu 1-Umsetzung des Reichsarbeitsdienstes.
– Die Maas Vorschläge zur Medienkontrolle.
usw. usf. und das sind nur gerade aktuelle Beispiele.

Junge, Du hast ja wirklich überhaupt keine Ahnung wovon Du hier schwadronierst.

schwitzig
schwitzig
Reply to  schwitzig
6 Jahre zuvor

J. De Lapuente
Du wolltest übrigens noch erklären, wie genau Du Dir die Transformation der „s“PD zu einer sozialdemokratischen Partei vorstellst.

Anton Chigurh
Anton Chigurh
Reply to  schwitzig
6 Jahre zuvor

Korrekt !
Für den Mist, den Pünte manchmal rauslässt, müsste er sich eigentlich selbst sperren.
So ein fettes Brett KANN man doch nicht vorm Schädel haben !!

Roberto J. De Lapuente
Reply to  schwitzig
6 Jahre zuvor

Sagte ich, dass ich das und anderes befürworte? Dass das aber NSDAPesk sein soll, ist einfach unfassbar verblendet. Mit anderen Worten verhöhnst du im Grunde die Opfer des Nationalsozialismus. Bei aller Kritik: Hartz IV ist kein KZ und Maas ist nicht Göbbels.

schwitzig
schwitzig
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

@Brückenrobbie

Sagte ich, dass ich das und anderes befürworte? Dass das aber NSDAPesk sein soll, ist einfach unfassbar verblendet.

Deine bescheuerte Rabulistik kannst Du Dir bei mir sparen – da springe ich nicht drauf an :-).
Niemand hat hier von KZ’s geredet – außer Dir :-).

Vergleiche einfach mal die oben genannten Punkte – Du kannst es überall nachlesen – mit den analogen Programmen der NSDAP. Du wirst staunen.
Und richtig: Maas ist nicht Goebbels. Goebbels schreibt sich nebenbei gesagt nicht mit „ö“. Aber darum geht es auch nicht. Es geht um die Ähnlichkeit der umgesetzten und umzusetzenden Maßnahmen. Ist das die „Tiefe“ Deiner Analysefähigkeiten?

Andreas
Andreas
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Bei aller Kritik: Hartz IV ist kein KZ und Maas ist nicht Göbbels.

Nö, aber Hartz4 ist in seiner Ausgestaltung das Maximum an Unterdrückung und Ausbeutung, das in einer demokratieähnlichen Gesellschaft möglich ist, permanent nahe an der grundgesetzwidrigkeit. Maas versucht derzeit, das maximal mögliche an Internetzensur und -überwachung durchzudrücken und operiert damit vermutlich bereits ebenfalls in einer rechtlichen Grauzone. Was genau soll man von so einem undemokratischen Sauhaufen, der für die Interessen seiner einstigen Wählerschaft offensichtlich nur Hohn und Spott übrig hat, politisch erwarten? Jetzt und in der Zukunft?

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Jetzt lass denen doch etwas Zeit, sowas muss reifen. Außerdem kann man es ja nun nicht einfach 1:1 wiederholen. Fällt auf und bietet sich auch nicht so wirklich an. Sklaven dazu zu bringen sich selbst an den Ketten festzuklammern ist weit besser als sie ihnen aufzuzwingen.

Andreas
Andreas
Reply to  schwitzig
6 Jahre zuvor

– Parlamentsvorbehalt Bundeswehr.
– Agenda 2010, schon untermalt mit „wer nicht arbeitet, muss auch nicht essen.“
– Die „s“PD-Pläne zur „Bürgerarbeit“ – quasi eine 1 zu 1-Umsetzung des Reichsarbeitsdienstes.
– Die Maas Vorschläge zur Medienkontrolle.

– Zerstörung der Rente, damit ist die sPD verantwortlich für die kommende
– Altersarmut
– Heraufsetzen des Rentenalters, was viele zur Hinnahme von Abschlägen zwingen wird, da sie nicht mehr arbeiten können
– Legalisierung sowie steuerliche Begünstigung von Hedgefonds
– Beteilgung der sPD an der Privatisierung staatlicher Wohnungen bzw. ehemals öffentlicher Wohnungsgesellschaften (350.000 Wohneinheiten wurden an „Heuschrecken“ verscherbelt) sowie am Abbau von Sozialwohnungen (ca. 1 Mio. Wohneinheiten zwischen 2004 und 2015)

Wahrscheinlich hatte die Judas-Truppe sPD jedes mal „Bauchschmerzen“.

wschira
wschira
Reply to  Andreas
6 Jahre zuvor

Neuerdings noch:
-Zustimmung („mit Bauchschmerzen“) zu PKW-Maut als Vorstufe zu Autobahnprivatisierung
– Aushebelung des Parlamentsvorbehalts für Auslandseinsätze der BW (von Siggi Pop in die Diskussion gebracht)

jkr
jkr
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

J. De Lapuente:

„Warum seid ihr denn so alternativlos in eurer Einschätzung von dem, was noch passieren könnte? “

Vielleicht aus der Erfahrung der letzen zwanzig Jahre?

Ansonsten könnte man doch gleich CDU/CSU wählen in der Hoffnung und voll der Freude was da noch so alles passieren könnte. Die CSU hat ja sogar den Begriff „sozial“ im Namen. Die werden sich sicher irgendwann wieder drauf besinnen und für soziale Gerechtigkeit kämpfen …

Roberto J. De Lapuente
Reply to  jkr
6 Jahre zuvor

Vielleicht aus der Erfahrung der letzen zwanzig Jahre?

Ich lasse den Satz insofern gelten, dass man nicht naiv sein darf im Umgang mit der SPD. Ich lasse ihn nicht gelten als Ausrede. Erfahrung ist so eine Sache. Dass die Sonne morgen wieder aufgeht: Das ist eine Erfahrung, die man als Fakt hinstellen kann. Aber parteiliche Irrwege nicht.

Außerdem grundsätzlich: Was kümmert mich an dieser Stelle die NPD, NSDAP, die CDU oder CSU? Das sind keine potenziellen Partner für eine programmatische Neuausrichtung ökonomischer Fragen.

schwitzig
schwitzig
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

J. De Lapuente

Außerdem grundsätzlich: Was kümmert mich an dieser Stelle die NPD, NSDAP, die CDU oder CSU? Das sind keine potenziellen Partner für eine programmatische Neuausrichtung ökonomischer Fragen.

Ach, interessant. Der Unterschied der „s“PD zur „c“XU und zu Teilaspekten der NSDAP und der Karikatur derselben – der NPD – besteht genaugenommen eigentlich nur in dem Kürzel: „SPD“.

Du findest also, dass das Kürzel die Partei als potenziellen Partner für eine programmatische Neuausrichtung ökonomischer Fragen qualifiziert? Faszinierend.

Roberto J. De Lapuente
Reply to  schwitzig
6 Jahre zuvor

Das sind so die „Analysen“, die man von Leuten wie dir kriegt. Das und genau das ist der Grund, warum sich die Menschen von der Linken in Zeiten abwenden, da linke Politik eigentlich von vielen Menschen da draußen als unbedingt notwendig angesehen wird. Aber dann treffen sie eben auf genau solche Kollegen und sie schütteln nur noch den Kopf.

schwitzig
schwitzig
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

J. De Lapuente

Das sind so die „Analysen“, die man von Leuten wie dir kriegt.

Nun gut – dann wägen wir meine „Analysen“ mal gegen Deine ab:
– Ich habe Beispiele angeführt, wo die „s“PD ganz konkret antidemokratische Programme umgesetzt hat, die es in fast identischer Form auch schon mal von der NSDAP gab. Hier handelt es sich um profane Fakten.

– Du führst an, dass ausgerechnet die Partei, gegen die selbst die „c“DU bisher harmlos war, auf wundersame Weise irgendwie „reformiert“ werden könnte.

Kein Problem: Dann begründe doch einfach mal, wie Du Dir das konkret vorstellst.

Übrigens: Leute wie Du sind mitverantwortlich dafür, dass z.B. die Wähler der LINKE fernbleiben. Ein Großteil der LINKE-Wähler wünscht sich eine Politik, von der die „s“PD vortäuscht, dass sie sie machen würde wollen und sie haben in den letzten 20 Jahren gelernt, dass sie von der „s“PD das exakte Gegenteil zu erwarten haben. Mit „Bauchschmerzen“ natürlich. Unter anderem deswegen ist die LINKE überhaupt erst entstanden!
Und diese Wähler werden mit Sicherheit eine LINKE, die ge“s“PDt wird, nie wieder wählen. Zu Recht, weil es dann auch keine Möglichkeit gäbe, dass sozialdemokratische Politik umgesetzt werden könnte.

Anton Chigurh
Anton Chigurh
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Warum seid ihr denn so alternativlos in eurer Einschätzung von dem, was noch passieren könnte? Zukunft ist doch immer offen. Auch innerhalb der SPD.

Pünte
Du hast scheinbar immer noch nicht kapiert (oder kannst du´s nicht??), dass mit dieser Drecksbande kein Wechsel möglich sein KANN. Deine romantischen Vorstellungen sind sowas von naiv, das grenzt fast schon an Sukramismus.

Roberto J. De Lapuente
Reply to  Anton Chigurh
6 Jahre zuvor

Hm, dem Corbyn und dem Sanders hat man aber doch Veränderung zugetraut und ihnen eine gewisse mehr oder weniger Gegnerschaft zum Neoliberalismus geglaubt. Warum eigentlich? Ist doch eh alles verloren.

jkr
jkr
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Wo bzw. wer soll denn der Sanders der SPD sein? Jemand, dem man glaube könnte er setze sich für soziale Gerechtigkeit und fürs Volk ein? Jemand, bei dem man gewisse Prinzipien über einen längeren Zeitraum erkennen kann und nicht alle paar Tage/Stunden seine Meinung ändert? Jemand der auch so abstimmt wie er redet.

Bei den aktuellen Lichtgestalten der SPD kann ich jedenfalls niemanden erkennen, der auch nur im Ansatz so ein Profil aufweist und zudem einen gewissen Einfluss in der SPD hat.

Roberto J. De Lapuente
Reply to  jkr
6 Jahre zuvor

Meine Güte, wo habe ich denn einen Sanders in der SPD in Aussicht gestellt? Ich meinte das mit Corbyn und Sanders in einem anderem Punkt: Labour und die Democrats bewegen sich doch auch. Warum nicht die SPD? Wann und wo sie es so tut, dass es eine Abkehr vom Neoliberalismus geben wird, weiß ich nicht. Dass es einen Wechsel aber geben könnte, schließe ich nicht aus.

schwitzig
schwitzig
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

J. De Lapuente

Labour und die Democrats bewegen sich doch auch.

Echt? Und ich dachte, es wäre nur gezeigt worden, dass eine „Bewegung“ möglich wäre, die dann – OH STAUN – doch nicht passiert ist.

Warum nicht die SPD?

Weil es in der „s“PD erstens kein solches Personal gibt und weil die „s“PD seit knapp 20 Jahren alles tut, um zu verhindern, dass vergleichbares Personal etwas zu sagen haben könnte oder gar in die Partei eintreten könnte. Ypsilanti ist ein schönes Beispiel dafür.

Wann und wo sie es so tut, dass es eine Abkehr vom Neoliberalismus geben wird, weiß ich nicht. Dass es einen Wechsel aber geben könnte, schließe ich nicht aus.

Was genau veranlasst Dich zu der Annahme, dass es ausgerechnet bei der „s“PD einen Wechsel geben könnte? Du wolltest auch noch erklären, wie Du Dir die Transformation der „s“PD in der Praxis vorstellst.

Roberto J. De Lapuente
Reply to  schwitzig
6 Jahre zuvor

Ich rede von innerparteilichen Bewegungen. Die kannst du gerne ausblenden, dann passt es dir besser in dein nicht vorhandenes Konzept.

schwitzig
schwitzig
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

J. De Lapuente

Ich rede von innerparteilichen Bewegungen. Die kannst du gerne ausblenden,

Oh, and die letzte innerparteiliche Bewegung kann ich mich noch erinnern – Du auch? Das war die Abstimmung der „Basis“ zur GroKo nach der letzten BTW.. Diese Bewegung ist fast schneller gestorben bzw. gestorben worden, als sie bemerkt werden konnte. Derzeit haben wir die 100%-Schulz-Bewegung. Wo die sich wohl hinbewegen wird?

dann passt es dir besser in dein nicht vorhandenes Konzept.

Genau – alles Scheiße außer Brücken-Robbie :-). Nebenbei – die Oppositionsarbeit der LINKE hat in den letzten 4 Jahren mehr bewirkt und mehr ans Tageslicht gebracht, als alle einzelnen „Bewegten“ innerhalb der „s“PD zusammen genommmen. Meinst Du, dass das in einer Koalition mit der „s“PD noch funktionieren kann? Also, mit einer LINKEN, die als „regierungsfähig“ angesehen wird und „Realpolitik“ macht?

Erkläre doch mal Dein zweifellos vorhandenes „Konzept“, wenn Du schon nicht erklären möchtest, wie Du Dir eine Transformation der „s“PD vorstellst.

jkr
jkr
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Nun wenn du personenbezogen argumentierst ist eine Nachfrage auf Personen innerhalb der SPD doch nahe liegend. Dass damit die Partei an sich gemeint war, war für mich so nicht auf den ersten Blick erkennbar.

Die SPD hat sich ja bewegt in den letzten Jahren. Doch leider immer weiter weg von den Leuten, die sie eigentlich vertreten sollten. Mag ja sein, dass irgendwann eine „Abkehr vom Neoliberalismus“, aber aufgrund der Erfahrung der letzten zwanzig Jahre und einer Überprüfung des aktuellen Personals liegt so ein Zeitpunkt in weiter, weiter Ferne. Jede Stimme aktuell für die SPD wird sie in ihrem jetzigen Tun bestärken und sicher nicht dazu führen, dass andere Kräfte innerhalb der SPD nach vorne kommen.

Das Verhältnis zur SPD vieler Leute hat eine Ähnlichkeit mit dem Verhältnis zu Bankberatern/Versicherungsmaklern u.ä. Man möchte einfach nicht glauben, dass man von diesen Leute sehr oft über den Tisch gezogen wird und lässt sich immer wieder und wieder über den Tisch ziehen.

Mir ist es auch ein Rätsel warum soviel Energie für die SPD aufgewandt wird wenn es darum geht linke Politik voranzubringen. Wenn ich Menschenleben retten will stelle ich mich doch auch nicht vor ein Grab und warte, ob doch da noch irgendwann jemand rauskommt sondern kümmere mich um lebende Menschen in Not.

schwitzig
schwitzig
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

J. De Lapuente

Hm, dem Corbyn und dem Sanders hat man aber doch Veränderung zugetraut und ihnen eine gewisse mehr oder weniger Gegnerschaft zum Neoliberalismus geglaubt.

Wer ist „man“? „s“PD-Wähler? Mit Corbyn kenne ich mich nicht genug aus, um mir ein Urteil zu bilden. Sanders habe ich nichts zugetraut – was sich ja auch sehr schnell bestätigt hat. Mittlerweile traut dem wohl kaum noch einer zu, dass er etwas verbessern würde, wenn er könnte.

Roberto J. De Lapuente
Reply to  schwitzig
6 Jahre zuvor

Warum? Weil er Trump applaudiert hat? Reicht das schon aus, um ihn neu zu bewerten?

schwitzig
schwitzig
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

J. De Lapuente

Nochmal – Deine Sukrameske Rabulistik kannst Du Dir sparen – da springe ich nicht drauf an. Die Unterstützung von Clinton ist das Problem.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Warum seid ihr denn so alternativlos in eurer Einschätzung von dem, was noch passieren könnte? Zukunft ist doch immer offen. Auch innerhalb der SPD.

Die sPd ist nicht die Lösung sie ist das Problem! M.E. gibt es sie gerade deshalb im linke Politik zu verhindern, in dem sie vorgibt „links“ zu sein, aber grundsätzlich immer und immer wieder „rechts“ überholt.

Hier ist ein schönes Lied für alle die meinen aus den Sozen wird noch was werden, wenn man nur fest dran glaubt.

https://www.youtube.com/watch?v=64fPuv6g3I0

Beste Grüße

Daniel
Daniel
6 Jahre zuvor

die Schöne ertrinkt, der Schöne friert und ist alleine.

andersherum wars 🙂

Tom Wellbrock
Tom Wellbrock
Reply to  Daniel
6 Jahre zuvor

andersherum wars

Gab ich dann irgendwann auch bemerkt 😉

R_Winter
R_Winter
6 Jahre zuvor

Ja, es stimmt – ohne sPD wird es keine Regierung ohne CDSU + AfD geben, aber mit dieser sPD werden die Neoliberalen weiter die Richtung bestimmen. Die wirklich Reichen haben vorgesorgt, denn sie „werden den Krieg der Armen gegen die Reichen“ gewinnen. Die sPD und die Grünen sind erfolgreich von Neoliberalen durchsetzt und Mass (sPD) schafft zur Absicherung die Überwachungsgesetze.

Schulz hätte mit der Mehrheit durch die Linke und die Grünen durchaus das eine oder andere bereits vor der Bundestagswahl durchbringen können. Das wäre ein Zeichen gewesen.

Sicher, aber die sPD will nicht. Warum? (Siehe oben). Das System ist immer gleich:

sPD vor der Wahl: Wir haben mit den……Punkten „Bauchschmerzen“, aber wir müssen in einer (neoliberalen) Koalition Zugeständnisse machen.

sPD an den Fleischtöpfen in der Regierung: Wir stehen zu unserem Wort und stimmen mit „Bauchschmerzen“ zu.

sPD im Wahlkampf: Wir haben Deutschland auf den „richtigen“ (neoliberalen) Weg gebracht
und die Gewerkschaftspitzen schweigen.

So war es mit der
– Gesundheitsreform (en).
– Der Rentenschleifung
– Den „Hartz“-Gesetzen
– Der Beteiligung am Jugoslawienkrieg (Verstoß gegen das GG)

und so ist bei
– der Straßenprivatisierung
– den Handelsabkommen
usw……

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  R_Winter
6 Jahre zuvor

Lieber R_Winter, Du schreibst mir aus der Seele!

Beste Grüße

Sukram71
Sukram71
Reply to  R_Winter
6 Jahre zuvor

Mit der CDU/CSU muss die SPD Kompromisse nach rechts machen. Mit der Linken werden auch die Neoliberalen in der SPD nicht um Kompromisse nach Links herum kommen.
Es würde mit der SPD also Verbesserungen in eurem Sinne geben.

Aber offenbar sind Verbesserungen nicht gewollt. Der Hass auf die SPD ist größer, als der Leidensdruck der Umstände.
So schlecht kann es in Deutschland also nicht sein. Und einen Sündenbock zu haben, den man die Schuld an allem geben kann, ist ja auch bequem.

Mordred
Mordred
Reply to  Sukram71
6 Jahre zuvor

ach sucki^^
die spd ist momentan (noch?) nach links zu unbeweglich.
wenn die kleinigkeiten wie längeres alg1 in aussicht (obs dann tatäschlich kommt weiß keiner) stellen, aber gleichzeitig die maut mit totalüberwachung und privatisierungsvorbereitung real umsetzen…und gleichzeitig ja auch sagen, dass sie in zentralen punkten sich eben nicht auf die linke zubewegen wollen…

Aber offenbar sind Verbesserungen nicht gewollt. Der Hass auf die SPD ist größer, als der Leidensdruck der Umstände.

obiges anders formuliert: was hat man von marginalen verbesserungen, wenn gleichzeitig große verschlimmerungen umgesetzt werden? in summe ist das dann doch trotzdem scheiße bzw. schlimmer oder nicht?
ökologische analogie: wenn einige leute nicht mehr mit dem auto fahren, aber stattdessen fliegen ist das auch eher ein rückschritt.

schwitzig
schwitzig
Reply to  Mordred
6 Jahre zuvor


Das alles ist jetzt nicht mehr wichtig. Jetzt beginnt es! SHARKNADOS kommen auf uns zu!
http://blog.zeit.de/teilchen/2017/03/31/zyklon-debbie-sharknado-haie-tornado/

Sharknado ✔ @SharknadoSyfy
A #Sharknado could never REALLY happen, they said. It’s just a silly movie, they said. ???️

dors Venabili
dors Venabili
6 Jahre zuvor

Mir ist wirklich schleierhaft,wie ernstlich noch daran gedacht werden kann, dass eine Partei , ein Vorsitzender , eine Idee ausreicht, um unser Zusammenleben „optimalst“ zu organisieren. Offensichtlich reichen die Methoden, die uns zur Verfügung stehen nicht aus, um uns gemeinverträglich (Menschen unter sich aber natürlich mit den Erfordernissen des uns tragenden Systems Erde).

Die jeweiligen programmatischen „Rädelsführer“ der SPD haben sich im Zweifel immer für einen konservativ-wirtschaftsfreundlichen Kurs entschieden mit kleinen linken Girlanden. Warum (und wie) soll sich das ändern? Die Macht des Faktischen und die üppigen Chancen der individuellen Saturierung sind so gross, dass es im Zweifel wohl immer einen Crash irgendeiner Art braucht um ein stabil schlingerndes Gesellschaftssystem grundlegend zu einer Umorganisierung zu bewegen,oder?

Mazze
Mazze
6 Jahre zuvor

Danke Tom, für den zutreffenden Artikel.
Hier was zum Thema SPD und Linksruck….zum totlachen…
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/spd-und-fdp-werben-fuer-ampel-koalition-mit-den-gruenen-a-1141297.html

Ampelkoalition mit der FDP und den Grünen, dann gute Nacht.

Sukram71
Sukram71
6 Jahre zuvor

Angeblich ist in Deutschland doch alles so schreiend ungerecht und furchtbar. Und zwar in erster Linie für die potentiellen Linken-Wähler.

Dann bleibt aber doch gar nichts anderes übrig, als es mit der SPD mal zu versuchen und das Beste daraus zu machen. Das ist die Kraft des Faktischen. Eine andere Möglichkeit ist auf absehbare Zeit nicht in Sicht.

Also entweder ist alles so schlimm, wie hier immer geschrieben wird, dann muss man sich zur Not auch mit dem organisierten Bösen SPD höchstselbst zusammen tun, um das zu ändern.

Oder man hat sich mit dem Zuständen abgefunden, sich darin eingerichtet und will gar nichts ändern.

Mordred
Mordred
Reply to  Sukram71
6 Jahre zuvor

ich überlasse zur abwechslung schwitzig alleine die inhaltliche auseinandersetzung mit dem schrott 🙂

Schwitzig
Schwitzig
Reply to  Mordred
6 Jahre zuvor

Der Smukster-/Sukram71-Komplex hat einen Kotballen im Forum hinterlassen !

schwitzig
schwitzig
Reply to  Schwitzig
6 Jahre zuvor

Achtung! Der obere „Schwitzig“ ist ein Fake-schwitzig :-). Leicht am gross geschriebenen Anfangsbuchstaben und der Vermeidung des Wortes „geschissen“ zu erkennen.

Der grundsaetzlichen Aussage stimme ich aber vorbehaltlos zu :-).

R_Winter
R_Winter
6 Jahre zuvor

Der Artikel in SPON zeigt das wahre Gesicht (Ansicht) der sPD unter Schulz.
Es sind keine inhaltlichen Veränderungen zu Gunsten der „arbeitenden“ (???) Bevölkerung vorgesehen, sondern nur ein „neoliberales weiter-so“. Wer was anderes glaubt oder hier den Kommentatoren eine sPD-Veränderung vormachen will, erkennt die Tatsachen nicht oder hat neoliberaler Ziele.

Dreierbündnis Spitzen von SPD und FDP werben für Ampelkoalition
Wer mit wem nach der Bundestagswahl? Führende Politiker von SPD und FDP sprechen sich im SPIEGEL für eine gemeinsame Koalition mit den Grünen aus.
Unterstützung bekommen sie dabei von einflussreichen Bundestagsabgeordneten. „Die Ampelkoalition passt für uns am besten, weil die Gemeinsamkeiten mit Grünen und FDP am größten sind“, sagte SPD-Fraktionsvize Carsten Schneider dem SPIEGEL.

Für beide Parteien, SPD und FDP, könnte die Ampel-Option Sinn machen. Die SPD entginge so dem Gerede über ein rot-rot-grünes Bündnis mit der Linkspartei, das sie zuletzt im Saarland wohl Stimmen gekostet hat.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/spd-und-fdp-werben-fuer-ampel-koalition-mit-den-gruenen-a-1141297.html

R_Winter
R_Winter
6 Jahre zuvor

Kommentar auf den NDS zur PKW-Maut und Martin Schulz (sPD).
Wer jetzt noch Zweifel hat, sollte schnell den Arzt wechseln:

Anmerkung Jens Berger: An ihren Taten sollt ihr sie erkennen. Und Martins Schulz erste größere Amtshandlung als SPD-Vorsitzender ist das „Auf-Linie-Bringen“ der SPD-Länder für die Einführung einer PKW-Maut, die man auch als Vorstufe zur Privatisierung der Fernstraßen begreifen muss. So viel zum Thema „Schulz-Effekt“. Man muss schon ein sehr überzeugter SPD-Anhänger sein, wenn man immer noch dem PR-Rummel der Partei auf den Leim geht.

http://www.nachdenkseiten.de/?p=37656#more-37656

The Joker
The Joker
6 Jahre zuvor

Roberto hat offenbar das Erbe eines Stefan Sasse angetreten, der im alten Spiegelfechter-Blog ähnlich zwanghaft die SPD-Fahne hochhielt. Die Reihen bekam er dennoch nicht geschlossen.

Sukram71
Sukram71
Reply to  The Joker
6 Jahre zuvor

Er kann jedenfalls rechnen.

Anton Chigurh
Anton Chigurh
Reply to  The Joker
6 Jahre zuvor

Ja, hoffnungsloser Fall. Man kann den Bereich problemlos auf einen smukster/sukram71/püntes-Komplex ausdehnen.

schwitzig
schwitzig
Reply to  Tom J. Wellbrock
6 Jahre zuvor

Wellbrock
Na, ich fand den Brueckenrobbie schon zu SF-Zeiten ziemlich Sasse-ig, aber nur tendenziell, nicht so radikal daemlich wie Sasse :-).

ThomasX
ThomasX
6 Jahre zuvor

Diese Erwiderung war und ist richtig, aber auch richtig wichtig. Denn ohne wüsste ich echt nicht, ob auch nur der Verweis auf das „Erbe“ des ehemaligen Jens-Berger-Blogs hier noch Bestand haben dürfte. Kontroversen sind ja schön und nett. Man braucht was um sich zu reiben und damit Energie zu schaffen. Was allerdings das permanent wiederholte Herbeischreiben einer Notwendigkeit des Paktierens um der „linken“ Ideenvielfalt Willen soll – und das ausgerechnet mit einer Partei, welche sich in kaum einem Belang von ihren kkkkristlich-kapitalistischen Schwesterparteien unterscheidet, das verschließt sich der Logik. Das braucht auch niemand (naja, ausgenommen ein bestimmter Nick).
Themen gibt es ja tatsächlich mehr als genug, als dass es des Steigbügelhaltens für den Neoliberalismus unter falscher Flagge bedarf.

Also: Danke für die Erwiderung an Tom!

Jenseits von Böse
Jenseits von Böse
6 Jahre zuvor

Tom hat Recht, und ich möchte einen Punkt ergänzen, der mir zu kurz kommt – man könnte auch sagen, die Debatte über Sinn und Unsinn der SPD wird mir zu lang. Natürlich sind soziale Verbesserungen mit der SPD nicht zu erwarten, da herrscht (hier) Einigkeit. Aber warum, bitte, zerreisst ihr euch dann so lange das Maul über diese neoliberalen Noskes? Vor 50 Jahren gab es einmal – ein einziges Mal – einen Aufbruch innerhalb der SPD: innerhalb aber nur deshalb, weil es keine ernst zu nehmende Partei links von der alten Tante gab.

Schon damals konnten die linken Sozen nur Fortschritte erreichen, weil es eine breite gesellschaftliche Aufbruchstimmung gab, die sich ausserhalb der formelhaften Demokratiesimulation Gehör verschaffte. Damit stelle ich in Frage, ob sich wesentliche Fortschritte überhaupt über das Ankreuzen einer Partei erreichen lassen. Ne, eher nicht. Aber für alle, die sich von der SPD nichts mehr erwarten, steht heute immerhin Die Linke auf dem Zettel – warum sollte ich auch nur einen einzigen Gedanken an das Wohlergehen der Verräterpartei verschwenden, wenn meine Interessen links besser aufgehoben sind?

Pünte treibt die Sorge um, wie regierungsfähige Mehrheiten „links der Mitte“ zustande kommen können – Gar kein Problem: muss Die Linke doch nur ihre Forderung „Raus aus der Nato“ und ihren Widerstand gegen Hartz !V aufgeben, dann kann sie mit der SPD in’s Bettchen. Wer mit einer bis auf die Knochen neoliberal verseuchten Partei Politik gestalten will, muss halt Kompromisse eingehen…

Ich halte das für blanken Irrsinn. Die Grünen haben sich unter Schröder zu einer Karikatur ihrer selbst entwickelt, zu bellizistischen kalten Kriegern und willigen Erfüllungsgehilfen des neoliberalen Raubtierkapitalismus – reicht das nicht als mahnendes Beispiel? Offenbar nicht, es gibt inzwischen eine Reihe von Partei-Linken, die den selben Weg gehen wollen. Selbst im Parteiorgan nd wird fleissig gegen die eigene Fraktionsvorsitzende intrigiert. Wie gesagt: Irrsinn!

Die Frage darf doch nicht lauten, wie weit man sich verbiegen muss, um „Mehrheiten“ zu organisieren, mit denen man seine Vorstellungen dann nicht umsetzen kann. Regierungs-Teilhabe als Selbstzweck? Wir müssen unsere eigenen Vorstellungen mehrheitsfähig machen, das ist der Punkt. Nur so kann man – vielleicht – die verbliebenen Sozialdemokraten in der SPD zur Mitarbeit bewegen. Oder diese Partei schafft sich ab – nach dem, was sich ihre Protagonisten in den letzten 20 bis 30 Jahren geleistet haben, hält sich meine Trauer in Grenzen.

Ohne eine breite Aufbruchstimmung sehe ich keine Chance für Veränderung – wir brauchen Bewegung. Das bedeutet knochenharte Basisarbeit, beständigen Widerstand und beharrliches Bretterbohren. Dafür mache ich mein Kreuzchen bei der Linkspartei, nicht für den Erhalt von ein paar Arbeitsplätzen in der parlamentarischen Zirkuskuppel. Mehrheiten werden mühsam erkämpft, nicht arithmetisch gewonnen.

Der Druck kommt von der Straße, nicht vom beständigen Flehen an die jämmerlichen Gestalten der SPD, endlich zur Vernunft zu kommen. Albrecht Müllers Zorn über den Stillstand ist unendlich viel wichtiger als das Gegreine um die Verräterpartei, Sahra Wagenknechts Kampf um die Köpfe tausendmal wertvoller als die Suche nach parlamentarischen Formelkompromissen. Es gibt so viel Wichtiges zu tun: warum nur sollte ich einen Gedanken an eine neoliberale Partei verschwenden, die nicht meine Interessen vertritt?

Ist lang geworden, aber kurz: Tom, mach weiter so. Mich freut’s. Und Pünte, hör auf zu rechnen. Wir können uns gerne streiten, was „links“ ist, aber im Enddarm der Sozialdemokratie wirst du nicht fündig. Das ganze Taktieren bringt nichts, das ist exakt die Sorte Politik, die ich übersatt habe. Klare Kante ist angesagt, nicht Rührei. Da fällt mir ein: du schreibst doch auch für’s nd: wie wär’s, wenn du dem Parteiblatt mal verklickerst, die Beckmesserei gegen Sahra zu lassen? Denn: schreiben kannst du ja.

Jowi
Jowi
Reply to  Jenseits von Böse
6 Jahre zuvor

muss Die Linke doch nur ihre Forderung „Raus aus der Nato“ und ihren Widerstand gegen Hartz !V aufgeben, dann kann sie mit der SPD in’s Bettchen.

Bitte nicht, dann wäre es ja nicht mehr die Linke.
Wenn ich sehe, dass die BRD nun ihre Rüstungsausgaben erhöhen muss, obwohl wir schon unter den Top-Ten sind, auf Druck der USA und der NATO, gleichzeitig aber unter anderem mit Hartz IV Geld gespart wird und auch bei vielen anderen Aufgaben des Staates, dann ist es mir lieber, die Linke bleibt Opposition, ehe sie sich verrät und ein profilloser Pudding wird, wie die sPD.

Für mich ist die Anti-NATO-Position einer der wichtigsten Gründe, der Linken meine Stimme zu geben. ALLES tritt in den Hintergrund, wenn aus Frieden Krieg wird. Dies trifft zwar noch kaum auf Deutschland selbst zu, wenn man davon absieht, dass diese NATO-Politik auch den Terrorismus im eigenen Land mit zu verantworten hat, aber es trifft viele Länder, die uns Rohstoffe günstig zu liefern haben, oder wichtige Transitländer sind, oder hegemonialen Ansprüchen im Wege sind, …. Leid wird ja gerne in Bereiche outgesourct, die nicht die Regierung wählen dürfen.

Und kommt mir jetzt nicht einer damit, dass wir den NATO unsere lange Friedensperiode zu verdanken hätten. Nein, die haben wir dem Umstand zu verdanken, dass wir schon Vasall der mächtigsten Nation auf diesem Planeten waren. Wäre es aber zum Krieg mit dem Warschauer Pakt gekommen, dann wären wir das Schlachtfeld gewesen und dann wäre es sowas von zweitrangig gewesen, welche Seite anschließend der Eigentümer von dem strahlenden Ground Zero gewesen wäre.

Im Falle eines Falles (Rot-Rot-Koalition) käme es eh nicht zum NATO-Austritt, dazu bin ich schon zu alt, um an die Allmacht unserer „Demokratie“ zu glauben. Ich glaubte einmal, da war ich zarte 18, die GRÜNEN wären eine Friedenspartei … .

Alfred
Alfred
Reply to  Jowi
6 Jahre zuvor

Man könnte es kürzer fassen.
Aus der NATO als Verteidigungsbündnis ist eine Angriffsallianz geworden.
Der weitere Umbau gilt als abgeschlossen, sobald die NATO in Moskau steht.

GrooveX
GrooveX
Reply to  Alfred
6 Jahre zuvor

gut, da sie ja so bald nicht in moskau stehen wird, da liegen ja selbst nach naps & hittl immer noch ein paar km² zwischen, wird der umbau sich noch lange hinziehen und viel geld vom staat, also von mir, an die hier bezeichneten und einige andere transferieren. das sollte verhindert werden, finde ich.

leider ist hier kaum wer bereit, sich mal ernsthaft zu überlegen, wie wir unser eigenes geld besser schützen und in der gesellschaft einsetzen lassen, denn das hätte ja revolutionäre konsequenzen. da schimpfen wir lieber wie die rohrspatzen auf die sozis. ich glaube, das nennt man ersatzhandlung. nee, mit dieser sozdem gibt es kein nichts, mit einer anderen auch nicht, und mit keiner erst recht nicht. lasst uns cdu wählen gehen. das tut den sogenannten sozis am meisten weh. und haut mir auf die roth ein! was die alles verbrochen hat… und überhaupt. der beck & die künast, trittin und fischer, schlagt sie, bis sie ihr internet abschalten, die verräter. und der, der, der eine eine da, du weisst schon, der mit der anderen, dieser drecksack, haut ihn! nur so können wir unsere ohnmacht angemessen demonstrieren.

doch niemals, absolut niemals redet von revolution und sozialismus! das ist hatespeech! und außerdem lesen die anderen mit, und das wiederum könnte sich ja nachteilig für irgendwas & so. man weiss ja nie. da kann man nicht reingucken. und andererseits, wer garantiert, dass dann nicht alles schlimmer würde, und dann hab ich doch erst kürzlich, man muss doch auch an die kuhzunft, und ja, ich glaube an die demokratie und menschenrechte & so, und mal ehrlich, es sagt sich so leicht, es gäbe keinen gott, aber noch keiner konnte das beweisen!!! das ist nämlich auch sonen punkt. also, man kann auch beten. vielleicht geht dann alles noch mal gut aus.

hauptsache, hamburg verliert.

Alfred
Alfred
Reply to  GrooveX
6 Jahre zuvor

Vieles habe ich wegen ihrer amorphen Textwurst samt abenteuerlicher Interpunktion nicht verstanden. Zudem erschreckt mich die Arroganz Ihrer durchlaufenden Kleinschreibung.

Ich greife deshalb nur einen Bruchteil heraus den ich glaube verstanden zu haben.

leider ist hier kaum wer bereit, sich mal ernsthaft zu überlegen, wie wir unser eigenes geld besser schützen und in der gesellschaft einsetzen lassen

Ja, finde ich auch.

GrooveX
GrooveX
Reply to  Alfred
6 Jahre zuvor

„gut, da sie ja so bald nicht in moskau stehen wird, da liegen ja selbst nach naps & hittl immer noch ein paar km² zwischen, wird der umbau sich noch lange hinziehen und viel geld vom staat, also von mir, an die hier bezeichneten und einige andere transferieren. das sollte verhindert werden, finde ich.“

Nun gut, da die NATO kaum in Kürze in Moskau stehen wird, schließlich habwen weder Napoleon noch Hitler vermocht, die vor Moskau liegende zu erobernde Fläche auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, wird der Umbau der NATO noch viel Zeit in Anspruch nehmen und finanzielle (was denn sonst?) Unkosten verursachen.

+++ kann ich machen, will ich aber nicht. den zusammenhang zwischen kleinschreibung und arroganz, würdest du mir den trotzdem erklären?

Erwin
Erwin
6 Jahre zuvor

OFF ist das nicht

Schröder warnt vor R2G, hetzt gegen Lafontaine und spricht sich für eine Ampelkoalition aus.

http://m.spiegel.de/politik/deutschland/a-1141374.html

Günther von der Bundeswehr
Günther von der Bundeswehr
Reply to  Erwin
6 Jahre zuvor

Rot-Rot-Grün könne man erst machen, wenn bei der Linken vernünftige Leute wie zum Beispiel der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow das Sagen hätten.

Zeig‘ mir, wer Dich lobt, und ich sag‘ Dir wer Du bist!

Was man von so einem nach Schröders Definition vernünftigen Mann wie Ramelow zu erwarten hat, kann man hier nachlesen.

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  Günther von der Bundeswehr
6 Jahre zuvor

Am Vorabend schon Schröder…scheiße wo ist der Wodka!

PS: Den Kerl kann man nur in Suff ertragen…

Hans
Hans
Reply to  Günther von der Bundeswehr
6 Jahre zuvor

Steht das wirklich heute im gedruckten Spiegel oder ist das mit der „Familie Lafontaine“ in
Sippenhaftung ein Aprilscherz ?

GrooveX
GrooveX
Reply to  Hans
6 Jahre zuvor

im wahlkampf werden keine gefangenen gemacht! und wenn so ein schlachtroß wie der schröder-gerdie mal losschnaubt, dann gibt es halt schaden, is doch klar!

ein haflinger im furor

Hans
Hans
Reply to  Erwin
6 Jahre zuvor

Genau dieser, wirre Elefantenrunden-Schröder wie 2005 ist hier wieder am Werk 🙂

https://www.youtube.com/watch?v=MR3ZJ1Lun1I

Fx9
Fx9
6 Jahre zuvor

Was ist der Unterschied zwischen #sPD und #LINKE?

Die „Sozialdemokraten“ haben den Klassenkampf längst durch einen von interessierter Seite lancierten Geschlechterkrieg ersetzt. Divide et impera. Man schafft einen Popanz 1) und bekämpft denselben anschließend. Kennen wir dieses Muster nicht irgendwoher? Aus der Literatur? Na klar: der „Ritter von der traurigen Gestalt“. Besser bekannt unter dem Namen Don Quichulz. Die genannte Art von „Lohngerechtigkeit“ ist eine veritable Windmühle. Und zweifellos wird Don Q. Schulz bis zur Wahl noch weitere Prachtexemplare finden, gegen die er auf seiner Rosinante (#Schulzzug) zu Felde ziehen kann.

Zumindest Teile der Linken sind noch nicht auf diesen neoliberalen, diesen neo-linken 2) Zug aufgesprungen. Sahra Wagenknecht sprach erst diese Woche zu diesem Thema Klartext: „Das Problem ist nicht, dass Männer mehr verdienen als Frauen, sondern dass alle gleich schlecht verdienen.“ 3)

In einer Zeit, in der die Massen langsam unruhig werden, ist der Ritter von der traurigen 4) Gestalt der perfekte Kandidat der Neoliberalen. Einer von uns…

1) https://www.heise.de/tp/features/Ten-Years-Gender-Pay-Gap-Mistake-Ein-Irrtum-wird-zehn-Jahre-alt-3652060.html
2) https://deutsch.rt.com/meinung/38442-rt-deutsch-spezial-logik-neuen/
3) https://www.youtube.com/watch?v=4P0V8FMpbyc
4) https://www.taz.de/!5374798/

Rainer N.
Rainer N.
6 Jahre zuvor

Na ja, der 1. April … sogar die NDS versuchen es … mit Schulz … lol.

Günther von der Bundeswehr
Günther von der Bundeswehr
6 Jahre zuvor

SPD-Mann Detlef Scheele, der neue Mann an der Spitze der BA will sich „stärker um Hartz-IV-Empfänger kümmern“.

„Wenn man länger aus dem Job raus ist, braucht es manchmal einen Schubs, um zurückzukommen“, sagte Scheele. „Unsere Berater und Vermittler müssen den Arbeitslosen und seine Familie öfter sehen.“

Was diese Wiedergeburt von Gustav Noske meint ist natürlich kein Schubs, sondern ein ordentlicher Arschtritt. Dann klappt es auch mit der Arbeit. So einfach ist nämlich die Welt von Hartz-IV.

Und wenn auch keine Drohungen und keine Schikanen helfen, wird aus dem Neoliberalen auf einmal ein Anhänger der „guten alten“ Planwirtschaft, voilà:

„Eine so verstandene fürsorgliche Belagerung finde ich sinnvoll“, sagt Scheele. Wenn mehr Prävention, mehr Anstrengung in der Vermittlung und mehr Qualifizierung nicht helfen würden, könne auch öffentlich geförderte Beschäftigung die Ultima Ratio sein. „Das Schicksal von Arbeitslosigkeit vererbt sich, das bewegt mich sehr“, sagte Scheele. „Wir dürfen Eltern nicht zu Hause rumsitzen lassen, weil sie ihrem Nachwuchs vorleben, von Transferleistungen abhängig zu sein.“

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/detlef-scheele-neuer-ba-chef-setzt-bei-hartz-iv-empfaengern-auf-fuersorgliche-belagerung-a-1141331.html

Mchael
Mchael
Reply to  Günther von der Bundeswehr
6 Jahre zuvor

Dieses Bild von „Vererbung“ und „erlernter Hilflosigkeit“ stammt noch aus den Voragendatagen
der Sozialhilfe. Heute kann er das aus vielen Gründen knicken. Das ist Propaganda.

Günther von der Bundeswehr
Günther von der Bundeswehr
6 Jahre zuvor

So ähnlich wie Roberto habe ich das bis vor 3 1/2 Jahren auch gesehen.

Ich dachte, der Leidensdruck bei der SPD-Basis müsste durch schlechte Wahlergebnisse nur stark genug sein, dass sie irgendwann ihre neoliberale Parteispitze zum Teufel jagen und sich dadurch spürbar etwas bei ihnen ändert.

Bis sie beim Parteikonvent über die Aufnahme von Koalitionsgespräche mit der Union anstatt die Gelegenheit freudig zu ergreifen, die Gabriels und Steinmeier auf einen Schlag loszuwerden, feige vor ihnen eingeknickt sind.

Von da an war mir endgültig klar, dass die SPD nicht reformierbar ist. Bei denen würde sich auch nichts ändern, wenn sie bei einer Wahl ein Debakel erleben würden wie ihr niederländisches Gegenstück PvdA. Verdient hätten sie ein solches Ergebnis schon längst.

Klar, Gabriel wusste natürlich, wie diejenigen, die immer noch in seiner Partei sind, gestrickt sind. Der gute Bauer erkennt schließlich seine Schweine am Gang 😉

Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr ich diese obrigkeitshörigen Typen, denen jedes Rückgrat fehlt, verachte. Die haben sich bereits als Schröder mit seiner Agenda um die Ecke kam mitschuldig gemacht. Und trotzdem halten sie sich sich für werweißwie sozial, weil sie beim Abnicken stets „Bauchschmerzen“ haben.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Günther von der Bundeswehr
6 Jahre zuvor

@Günther von der Bundeswehr

Ich dachte, der Leidensdruck bei der SPD-Basis müsste durch schlechte Wahlergebnisse nur stark genug sein, dass sie irgendwann ihre neoliberale Parteispitze zum Teufel jagen und sich dadurch spürbar etwas bei ihnen ändert.
Bis sie beim Parteikonvent über die Aufnahme von Koalitionsgespräche mit der Union anstatt die Gelegenheit freudig zu ergreifen, die Gabriels und Steinmeier auf einen Schlag loszuwerden, feige vor ihnen eingeknickt sind.

Es gehört schon eine gehörige Portion Mut dazu öffentlich zuzugeben, daß man in der Vergangenheit Mist gebaut und einer korrupten Parteispitze das Ruder überlassen hat.
wer will da auch schon gerne den Königsmörder abgeben, wie es ja selbst Gabriel in Bezug auf Merkel ausgedrückt hat.
Zudem wollen die Leute an der Basis auch ungern an die Front, wo es leicht Prügel gibt, wenn man Verantwortung übernimmt.
Da braucht es schon genau die Typen, die sich rigoros durchsetzen und deren Gewissen schon lange den Weg durch die Kloschüssel gefunden hat.
Sobald die Egomanen an der Spitze mit Rückzug drohen, wenn ihre Linie nicht unterstützt wird, geht den Parteimitgliedern aus der Mitfahrzentrale aka Basis der Arsch mit Grundeis und vielleicht einmal vorhandene Ideale werden aus Angst vor dem „Verlassenwerden“ in die Rumpelkammer entsorgt.
Das ist das Muster, nachdem die Machtstrukturen in allen Parteien zu funktionieren scheinen.
Das wissen die Spitzenfunktionäre natürlich und reizen das bis hin zum Stellen der Vertrauensfrage genüßlich aus.
Durch ihre engen Lobbykontakte brauchen die sich um ihre Zukunft auch seltenst Sorgen zu machen und ein schlechter Leumund in der Gesellschaft kratzt dann eh nicht mehr.
Hauptsache, für das eigene Wohl ist gesorgt und „nach mir die Sintflut“ ist die Devise.
Solange der Bürger keine direkten Eingriffsrechte in die Politik hat, wird sich in dem parlamentarischen Selbstbedienungsladen auch nichts ändern.

Alexander
Alexander
6 Jahre zuvor

Kann mir jemand erklären, weshalb ich statt der Agenda-Genossen die Linke wählen sollte, wenn auch die ach so tapferen Kämpfer gegen den Neoliberalismus in entscheidenden Momenten einknicken?

http://www.sueddeutsche.de/politik/pkw-maut-wie-thueringen-bei-der-maut-vor-bayern-einknickte-1.3445420

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Alexander
6 Jahre zuvor

@Alexander
Tja, scheinbar sind auch die Landtags-Abgeordneten nicht vor einem „Pattexmandat“ gefeit.
es braucht schon seine Zeit, bis man einen Pensionsanspruch als Parlamentarier erreicht bzw. die entsprechenden Netzwerke für einen lukrativen Anschlußjob geknüpft hat. Da aus ideologischen Gründen vorher hinzuwerfen ist für den eigenen Wohlstand ausgesprochen negativ und über die Ergebnisse von Neuwahlen kann man sich eben nie sicher sein.
Allerdings wäre ein „Nein“ der Linken ein starkes Signal gewesen, daß sich bei den anstehenden Wahlen durchaus gut hätte verwerten lassen können.
Aus meiner Sicht war das ein strategischer Fehler von Ramelow.

Den Artikel der SZ kann ich leider nicht lesen, da ich meinen Adblocker nicht abschalten will.

Alexander
Alexander
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Den Artikel der SZ kann ich leider nicht lesen, da ich meinen Adblocker nicht abschalten will.

Mit uBlock Origin und der richtigen Filterliste gibt es keine Probleme.

Am Ende hielt der von einem rot-rot-grünen Bündnis regierte Freistaat Thüringen nicht stand. Bayern habe „deutlich gemacht, dass es eine Verbindung zwischen den laufenden Länderfinanzverhandlungen und der Mautabstimmung gibt“, sagte Benjamin-Immanuel Hoff, Chef der Thüringer Staatskanzlei in Berlin. Die der SPD angehörige Finanzministerin habe schließlich empfohlen, kein Risiko für den Landeshaushalt einzugehen. Deshalb habe sich das Team um Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) entschlossen, doch nicht, wie zunächst geplant, für die Überweisung des Mautgesetzes in den Vermittlungsausschuss zu stimmen.

Es waren genau die vier Stimmen aus Thüringen, die am Ende fehlten, um die Maut zu stoppen.

Der Vorzeige-Intellektuelle an der Spitze des bayerischen Bayernlandes hat also mal wieder gezeigt, dass er den Längsten hat …

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Alexander
6 Jahre zuvor

@Alexander

Bayern habe „deutlich gemacht, dass es eine Verbindung zwischen den laufenden Länderfinanzverhandlungen und der Mautabstimmung gibt“,

Erpressung ist ein beliebtes Mittel in Pseudo-Demokratieen.
Wenn man dem einmal nachgibt, wirds schwer, in Zukunft noch eigene Politik zu gestalten.
Das war schon mal ein Vorgeschmack auf RRG im Bund, wo garantiert die gleiche Nummer ablaufen würde, also Finger weg.

Hier hätte Ramelow besser daran getan, seine Linie beizubehalten und die Erpressung der CSU reichlich publik zu machen.
Sein Einknicken wird nicht belohnt werden.

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Möglich, weil die meisten Leute dumm sind und nicht kapieren, was die Linke da tatsächlich gemacht hat.

Die meisten Leuten kapieren gar nichts in der gesamten Politik und wollen es vor allem auch nicht.

Dass jetzt von allen Parteien und Ländern ausgerechnet der Linken in Thüringen die Schuld an der Maut gegeben werden soll und das sogar hier ernsthaft Leute fresse – meine Güte.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  seyinphyin
6 Jahre zuvor

@seyinphyin

Dass jetzt von allen Parteien und Ländern ausgerechnet der Linken in Thüringen die Schuld an der Maut gegeben werden soll und das sogar hier ernsthaft Leute fresse – meine Güte.

Gerade wenn man weiß, wie die Leute reagieren und daß die LINKE eh schon mit dem Attribut “ nicht regierungsfähig“ tituliert wird, hätte Ramelow hier cleverer taktieren müssen.
Ansonsten setzt er sich dem Vorwurf aus, in Regierungsverantwortung genau das zu tun, was die LINKE anderen Parteien immer vorwirft, nämlich nicht die Interessen der Bürger zu vertreten.
Da ist Standhaftigkeit gefragt, auch wenn es am Ende vielleicht nichts nützt.
„Mit uns nicht“ wäre ein starkes Signal gewesen, auch wenn deshalb evtl. die Koalition in Thüringen platzt.

Man kann im Übrigen auch überzeugter Wähler der Linken sein, ohne gleich Alles gut zu heißen, was sie macht.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

@seyinphyin

Und wie aufs Stichwort ein Artikel von Spiegel-Online auf den NDS heute:

Altkanzler Schröder warnt vor Rot-Rot-Grün
Altkanzler Gerhard Schröder hält eine Koalition der SPD mit der Linkspartei derzeit nicht für realistisch. „Ich glaube nicht, dass man das hinbekommt, solange die Familie Lafontaine in der Linkspartei tonangebend ist“, sagte Schröder dem SPIEGEL.
Rot-Rot-Grün könne man erst machen, wenn bei der Linken vernünftige Leute wie zum Beispiel der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow das Sagen hätten. Ein Linksbündnis müsse zu Bedingungen der SPD realisierbar sein, so Schröder: „Wir erklären, wer Koch und wer Kellner ist.“

Wenn der Volksverräter Schröder Bode Ramelow lobt, sollte man die Ohren spitzen und der letzte Satz läßt keinen Zweifel daran, wie sich die SPD eine Zusammenarbeit unter RRG vorstellt.

schwitzig
schwitzig
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

@Robbespiere

der letzte Satz läßt keinen Zweifel daran, wie sich die SPD eine Zusammenarbeit unter RRG vorstellt.

Menno – das nennt man im Sukram71/smukster-Komplex-Duktus einen „Kompromiss“. Im Duktus der „s“PD-Bandenmitglieder einen „tragfähigen Kompromiss“.

Mordred
Mordred
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Gerade wenn man weiß, wie die Leute reagieren und daß die LINKE eh schon mit dem Attribut “ nicht regierungsfähig“ tituliert wird, hätte Ramelow hier cleverer taktieren müssen.

wenn die linke bei weiß der henker was für geschichten überhaupt miterwähnt wird, ist sie meistens dagegen. aus meiner perspektive auch in 95% der fälle zurecht. problem: sie liegt damit meistens auch außerhalb des narrativs der msm. -> sie wird mind. implizit als bekloppt dargestellt.
somit ist es auch daher (neben ggf. koalitionsgedöns, absprachen, bla) immer eine abwägungssache, ob es sich in der sache lohnt, zu opppunieren. nachdem aber auch heute morgen lang und breit über die privatisierungsrisiken auf wdr5 berichtet wurde, sehe ich es ähnlich wie du: ramelow hätte dagegn stimmen können/sollen.

Günther von der Bundeswehr
Günther von der Bundeswehr
Reply to  Alexander
6 Jahre zuvor

Alexander

Die Bundeslinke ist nicht die Thüringer Linke, die zum „Reformer“-Flügel gezählt wird.

Dein Posting beweist aber, dass alles, was Sukram71 hier über (faule) Kompromisse von sich gibt, absolute Grütze ist. Sowas schadet der Linken natürlich, und es ist mit nichts zu entschuldigen

Alexander
Alexander
Reply to  Günther von der Bundeswehr
6 Jahre zuvor

Und mit der „Reformer“-Flügel-Linke gibt es auch keinen Wechsel? Alles ein wenig unübersichtlich! Der große Vorsitzende dieser rechtspopulistischen Regionalpartei wird jedenfalls seinen Spaß gehabt haben!

Sukram71
Sukram71
Reply to  Günther von der Bundeswehr
6 Jahre zuvor

Regieren kann man in Deutschland nur durch Kompromisse.
Eine Regierung ist immer eine Koalition aus verschiedenen Parteien mit unterschiedlichen Meinungen und Interessen, die sich durch Kompromisse auf Zeit geeinigt haben.

Also wenn die Linke ihre Forderungen jemals -wenigstens zum Teil – umsetzen will, dann muss sie Kompromisse machen und mit der SPD eine Koalition eingehen.

Ansonsten steht sie in der Ecke und stampft mit dem Fuß, wien trotziges Kind, mit dem niemand spielen will. 😉

Also statt zu schreiben, was alles nicht geht und mit wem man nicht reagieren will, wäre es sicher gut und sinnvoll mal zu schreiben, was die Linke stattdessen tun soll, um für ihre Wähler etwas positiv zu verändern.

GrooveX
GrooveX
Reply to  Sukram71
6 Jahre zuvor

1. generalstreik organisieren und ausrufen!
2. bundesweite demonstrationen gegen den kriegseinsatz der bundeswehr organisieren und ausrufen!
3. sofortige wiedereingliederung sämtlicher infrastrukturvermögen in den gesellschaftshaushalt organisieren und ausrufen!

soll ich weitermachen?
lieber nicht…

schwitzig
schwitzig
Reply to  Sukram71
6 Jahre zuvor

Der Smukster/Sukram71-Komplex hat wieder ins Forum gestuhlt !

schwitzig
schwitzig
Reply to  schwitzig
6 Jahre zuvor

Unde wieder ein Fake-schwitzig, dessen Resümee ich jedoch teile :-).

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Günther von der Bundeswehr
6 Jahre zuvor

@Günther von der Bundeswehr

Dein Posting beweist aber, dass alles, was Sukram71 hier über (faule) Kompromisse von sich gibt, absolute Grütze ist. Sowas schadet der Linken natürlich, und es ist mit nichts zu entschuldigen

Für einen Seeheimer-Fan mit masochistischen Tendenzen wie Sukram ist das absolut entschuldbar. So funktioniert halt die Gedankenwelt eines Lemmings.

aquadraht
aquadraht
Reply to  Alexander
6 Jahre zuvor

Tja, das heisst: Entweder distanziert sich die Linke deutlich, oder bei der Bundestagswahl wird MLPD oder die PARTEI gewählt. Ich habe im ganzen Leben weder SPD noch Grüne gewählt und will nicht, dass die meine Stimme hijacken, indem sie doe PdL übernommen haben.

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  aquadraht
6 Jahre zuvor

Hilft natürlich überhaupt nichts, warum dann nicht einfach gar nicht wählen kann? Spart man sich immerhin die Zeit und läuft aufs Selbe hinaus.

Sukram71
Sukram71
Reply to  Alexander
6 Jahre zuvor

Es waren genau die vier Stimmen aus Thüringen, die am Ende fehlten, um die Maut zu stoppen. Brandenburg, Berlin, das Saarland, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, NRW und Niedersachsen blieben standhaft, konnten aber nichts ausrichten. Bayern verfügt über enorme Verhandlungsmacht im Bundesrat.

Da könnt ihr es Mal sehen. Die SPD geführten Länder sind allesamt standhaft geblieben und hätten die Maut bis nach der Wahl verschleppt und damit verhindert.

Das von der Linkspartei geführte Thüringen ist Schuld, dass die Ausländer-Maut kommt!

Dennis82
Dennis82
Reply to  Sukram71
6 Jahre zuvor

Haltet den Dieb!

…und wer bitte regiert nochmal den Bund und hat dieses Gesetz erst zur Abstimmung eingebracht?

Balmung
Balmung
Reply to  Dennis82
6 Jahre zuvor

Weil CDU und SPD regieren, soll die Linke die Maut nicht blockieren? Ja, das klingt völlig logisch, wie auch sonst?

Dennis82
Dennis82
Reply to  Balmung
6 Jahre zuvor

Ich finde es immer faszinierend, der Linken letztlich die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben, dass sie irgendetwas nicht „verhindert“ habe. Das Spiel hatten wir ja schon einmal; als es diese große Aufregung um das Meldegesetz gab. Da hat man der Linken dann lang und breit vorgeworfen, nicht „einfach“ mehr Leute in die Abstimmung geschickt zu haben. Das dieses Spiel von Gesetzesbeschlüssen im Bundestag aber genau in dieser Form alltäglich ist – weiß selbst heute noch keiner. Denn es bringt auch nix, in Zukunft bei jedem Beschluss dann gezwungenermaßen die Bude gerammelt voll zu haben; die Mehrheiten ergaben sich bei den Wahlen – und da will der Michel eben neoliberale Scheiße! Nebenbei konnte man in dem Fall ja auch noch schön auf der vermeintlichen „Faulheit“ auch von linken Parlamentariern rumreiten… weil Parlamentsarbeit grds. ja nur im Plenarsaal stattfindet…!?

Auch hier: Guter Bulle, böser Bulle. Die SPD spielt teilweise über (auch mehr oder weniger „Bauchschmerzen habende“) Landesverbände den guten Bullen. Die SPD (Bund) will die Maut, also kommt sie! Das steht fest; auch vor Bundesratsbeschlüssen! Die Linke könnte im Bundesrat nix „blockieren“, selbst wenn sie es wöllte – denn wenn es dort zur Abstimmung kommt, ist von vornherein klar, wie es ausgeht. Dann würde nämlich ein anderes Land mit SPD und Union „einspringen“.

Erwin
Erwin
Reply to  Dennis82
6 Jahre zuvor

Ich finde es immer faszinierend, der Linken letztlich die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben, dass sie irgendetwas nicht „verhindert“ habe. Das Spiel hatten wir ja schon einmal; als es diese große Aufregung um das Meldegesetz gab. Da hat man der Linken dann lang und breit vorgeworfen, nicht „einfach“ mehr Leute in die Abstimmung geschickt zu haben.

Das dieses Spiel von Gesetzesbeschlüssen im Bundestag aber genau in dieser Form alltäglich ist – weiß selbst heute noch keiner.

Aber die Linke wusste es doch und hätte deshalb mehr Leute hinschicken können.

Dennis82
Dennis82
Reply to  Erwin
6 Jahre zuvor

Das dieses Spiel von Gesetzesbeschlüssen im Bundestag aber genau in dieser Form alltäglich ist – weiß selbst heute noch keiner.

Aber die Linke wusste es doch und hätte deshalb mehr Leute hinschicken können.

q. e. d.

Hätte sie vielleicht, aber danach auch ganz sicher kein zweites Mal…! Was glaubst du, was für eine große Anzahl von nicht minder nachteiligen Gesetzen von einem eher schwach besetztem Parlament beschlossen wurden, von denen du oder sonst wer rein gar nichts mitgekriegt hast…!? Nehmen wir mal an, die Linke hätte „einfach“ (entgegen der parlamentarischen Gepflogenheiten) noch in den Saal geschickt – dann würde in Zukunft bei Abstimmungen ein schon regelrecht kindisches Gerenne entstehen. Wem das nützen soll…!? Wäre das dann auch „toll“, wenn die Linke regieren und die neoliberale Opposition auf diese Art und Weise agieren würde…!?

Es gab ja nicht lange vorher diese Geschichte: http://www.sueddeutsche.de/politik/bundestagssitzung-abgebrochen-linke-blockiert-das-parlament-1.1690976

Die Mehrheitsverhältnisse wurden vom Michel festgelegt. Also wird das auch bei Abstimmungen mit geringer Plenarsaalbesetzung so gehandhabt. Als konstruktive Oppositionsarbeit würde ich so etwas jedenfalls nicht bezeichnen.

Erwin
Erwin
Reply to  Dennis82
6 Jahre zuvor

Nehmen wir mal an, die Linke hätte „einfach“ (entgegen der parlamentarischen Gepflogenheiten) noch in den Saal geschickt – dann würde in Zukunft bei Abstimmungen ein schon regelrecht kindisches Gerenne entstehen.

Na und ?

Wem das nützen soll…!?

Dem Ergebnis

Dennis82
Dennis82
Reply to  Erwin
6 Jahre zuvor

Na und ?

Es freut mich immer, wenn man sich mit meinen Argumenten dezidiert auseinandersetzt… 😛

Dem Ergebnis

Und dieses Ergebnis (auf lange Sicht) wäre…!? Das Meldegesetz z. B. wäre dann einfach zu einem späteren Termin neu durchgepaukt worden…! Glaubst du, dass der neoliberale Apparat sich durch solche „Spielchen“ nennenswert aufhalten oder „blockieren“ ließe? Was meinst du, wie dies bei den zig Mio Schlafschafen ankäme, die diese neoliberale Scheißpolitik nachweislich wollen? Die lesen dann sowas wie in der SZ, „die Linke blockiert böswillig das Parlament“ – und haben einen weiteren Grund, diese „pöhsen Kommunisten“ zu verachten!

Man könnte ja die Linke wählen – dann gäb es auch keine Sachen wie dieses Meldegesetz. Aber was tut man stattdessen – man gebe der Linken die Schuld, dass sie es nicht verhindert habe…! Großartig, da muss man erstmal drauf kommen. Man heult über die Symptome, ignoriert aber die Krankheit…

Erwin
Erwin
Reply to  Dennis82
6 Jahre zuvor

Demokratie muss vorgelebt werden und lebhaft wirken. In anderen
Parlamenten haut man sich auf die Glocke, Tumulte, Fausthiebe, Rauchbomben.
Da ist was los. Demokratie ist Streit ums beste Ergebnis und keine
Konsensveranstaltung. Der Wähler muss soetwas sehen dürfen.

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  Balmung
6 Jahre zuvor

Was sollte die Scheiße mit einem völlig nutzlosen VA bringen? Gar nichts. Die Linke schaut auf die Klage Österreichs und sieht da eine reale Waffe gegen diesen Ungetüm. Ihr Handen ist schlichtweg klug. Der VA würde das nur hinauszögern und uU die Situation verschlechtern bis dahin.

Dennis82
Dennis82
Reply to  seyinphyin
6 Jahre zuvor

Der VA ist sicher nutzlos. Schädlicher ist genau das, was wir hier nun einmal mehr diskutieren und entkräften müssen: Das die Linken auch alle nur „machtgeil“ sind und uns am Ende alle verraten werden; der Teufel RRG wird ja nicht ohne Grund permanent an die Wand gemalt; es wird sogar beidseitig (von links und rechts) gepinselt…!

Die Linke schaut auf die Klage Österreichs und sieht da eine reale Waffe gegen diesen Ungetüm.

Ich bin oft mit dir einer Meinung – aber hier hat Ramelow einfach einmal mehr überflüssige Scheiße gebaut. Zumal Österreich als auch die EU und das erwartbare Urteil in diesem Spiel eben ja auch nicht pauschal als „die Guten“ zu bezeichnen sind. Grade das, was das selber Maut erhebende (und mit den Einnahmen Steuergeschenke für die Großkopferten gegenfinanzierende…) Österreich treibt, ist an Chuzpe nicht zu überbieten…! Sieht mir sogar schon fast nach (international konzertiertem) Drehbuch aus… Das (von vornherein einkalkulierte) Ergebnis wird sein, dass der Michel dann KFZ-Steuer UND „Inländer“-Maut blechen darf, inkl. späterer Privatisierung. Das kann final auch nicht im Sinne der Linken sein… Ganz davon abgesehen, dass die neoliberale EU sich einen feuchten Dreck um die Steuerhoheit ihrer Mitgliedstaaten zu kümmern hat!

Andererseits: Der Michel hat in großer Mehrheit eben neoliberale Scheiße gewählt – also kriegt er sie auch geliefert! Die jetzt noch ein wenig rummotzende Mehrheit wird das bei der BTW schließlich einmal mehr vergessen haben. Von daher hält sich mein Mitleid mit dem strunzblöden Michel einmal mehr in Grenzen…!

Dennis82
Dennis82
Reply to  Alexander
6 Jahre zuvor

Kann mir jemand erklären, weshalb ich statt der Agenda-Genossen die Linke wählen sollte, wenn auch die ach so tapferen Kämpfer gegen den Neoliberalismus in entscheidenden Momenten einknicken?

Da gibt es keinen „entscheidenden Moment“, es spielt im Ergebnis keine Rolle. Auch, weil der deutsche Föderalismus eine überwiegende Scheinveranstaltung ist, inkl. der Landtage. Im Grunde kann man dort „wählen“, wer den auf Bundesebene verursachten Mangel verwaltet. Das geht natürlich auch bis runter auf die Ebene von Stadträten und Kreistagen – nur wirft dort keiner dem linken Stadtratsmitglied in Castrop-Rauxel „Verrat“ vor, wenn der wie die örtliche SPD und Union der neuen Pflasterung in der Fußgängerzone zustimmt. Jeder durchschnittliche Beamte hat mehr „Macht“ als die Minsterpräsidenten deutscher Länder. Es spielt keine Rolle, wer in einzelnen Bundesländern „regiert“, wenn die grundlegenden Weichen über Gesetzgebungskompetenzen gem. Grundgesetz nur im Bund gestellt werden können!

Die Thüringer Linke und der Antichrist Ramelow wird grade von ganz Links regelm. hervorgekramt, um auch von dieser Seite her Alternativlosigkeit und Wahlabstinenz zu predigen. Damit sich auch von daher jaaaa nie was ändert…! In dem Fall können wir dann eine selbsterfüllende Prophezeiung beobachten: Man hält Menschen vom wählen der Linken ab, jene erreicht auch deshalb konstant nur 5 bis 15 Prozent. Mit so wenig Unterstützung im Rücken haben natürlich die Sukram71s leichtes Spiel, „Kompromisse“ einzufordern. Man fordert von ihr aber trotzdem eine Politik, als hätte sie die absolute Mehrheit. Beteiligt sie dann mit diesem geringen Anteil sich auf unbedeutenden Ebenen (wie Ländern oder Kommunen) dann im Rahmen von Koalitionen, dient das wiederum als „Beweis“, sie sei ja nicht anders als alle anderen…

Nicht falsch verstehen – ich halte den „Thüringer Weg“ auch für falsch; mir wäre lieber, die würden grds. überall (bis zu absoluten Mehrheiten) in der Opposition bleiben; allein schon um solche Vorurteile („SPD 2.0 – die werden uns alle verraten…!“) nicht noch zu befüttern. „Sage mir, wer dich lobt, und ich sage dir, was du falsch machst“. Aber ich sehe auch ganz nüchtern, dass die anti-kapitalistische Weltrevolution wohl eher nicht von Thüringen (oder dem Stadtrat Castrop-Rauxel…) ausgehen wird…!

Selbst wenn die Linke im Saarland z. B. eine absolute Mehrheit unter Ministerpräsident Lafontaine erreichen würde – was sollte sie denn dann tun? Mit zugrundeliegener neoliberaler Bundespolitik in allen wichtigen Bereichen? Sich unabhängig erklären und ne eigene Währung einführen…!?

Erwin
Erwin
Reply to  Dennis82
6 Jahre zuvor

Man hält Menschen vom wählen der Linken ab, jene erreicht auch deshalb konstant nur 5 bis 15 Prozent. Mit so wenig Unterstützung im Rücken haben natürlich die Sukram71s leichtes Spiel, „Kompromisse“ einzufordern. Man fordert von ihr aber trotzdem eine Politik, als hätte sie die absolute Mehrheit.

Das ist so illosorisch und gefährlich versponnen wie das Programm auf dem schwarzen Kanal. Da träumen doch viele von einer CDU – AfD Koalition um im gefühlten Schnitt am Ende eine Art bundesweite CSU zu bekommen.

Meine Mitmenschen werden mir immer unheimlicher. Im Internet kann man ja nicht weghören.

Erwin
Erwin
Reply to  Erwin
6 Jahre zuvor

Mehr als Fundamentalopposition kann und sollte die Linke derzeit nicht leisten.
Ganz gleichgültig wo die Prozente stehen.

Na gut, mehr Prozente bringen mehr Geld in die Kasse. Aber sonst ?

Dennis82
Dennis82
Reply to  Erwin
6 Jahre zuvor

Ähm – ohne „mehr Prozente“ wird sich linke Politik z. B. via „Die Linke“ niemals verwirklichen lassen. Du gibst dich also damit ab, dass linke Parteien bei Wahlen niemals mehr als max. 10 oder 15 Prozent erreichen werden können…!?

Wozu dann der ganze Scheiß überhaupt…? Warum palavern wir hier dann sinnlos rum – während zig Mio. Schlafschafe auch weiterhin wie blöde völlig unbeeindruckt neoliberale Parteien ankreuzen. Auf was wartest du? Das genau diese zig Millionen Hornochsen mal „Revolution“ machen…!? 😀

Erklärt aber wieder, warum so viele sich eben vom Glauben an die gute, alte SPD einfach nicht lösen wollen…! Man meint, man bräuchte sie… Die braucht euch aber nicht…!

aquadraht
aquadraht
Reply to  Dennis82
6 Jahre zuvor

Konsequente Opposition kann durchaus Prozente bringen. Und Prozente sind nicht alles, genauer gesagt weniger als die halbe Miete. Wenn hinter x% nur eine oberflächliche Stimmung steht, sind ein paar Prozente so wichtig wie ein Wikipediaeintrag, also meist nicht wahr, gekauft oder gestohlen.

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  aquadraht
6 Jahre zuvor

Nein, kann sie nicht. Die Leute bekommen es nämlich nicht mit, sondern hätten wir diese Situation links. Die Linke und davor die PDS betreiben nun schon seit so vielen Jahren genau die geforderte Oppositiosnarbeit, aber selbst hier bekommt doch offenbar nur eine Minderheit davon etwas mit, vom Rest der Bevölkerung ganz zu schweigen, von denen die meisten nicht einmal wissen, was die Partei macht, die sie mit auferlegter Begeisterung immer wieder wählen und die ihr gesamte Leben dann bestimmt.

Letztlich kann es aber durhcaus sein, dass ds mit den maximal 10-15% stimmt, genau deswegen und dass dieses land eben genauso dazu verdammt ist an der eigenen Ignoranz elendig zu verecken wie so viele davor.

Erwin
Erwin
Reply to  seyinphyin
6 Jahre zuvor

Nein, kann sie nicht. Die Leute bekommen es nämlich nicht mit, sondern hätten wir diese Situation links.

Die sehr deutlich sichtbare Tendenz für die BTW 2017 ist die selbe wie bereits vier Jahre zuvor. Die Wähler möchten Merkel loswerden und R2G. Die Linke ist als soziales Korrektiv der SPD vorgesehen. Die Wähler trauen der Linken. Es hängt jedoch nicht an ihr. Mehr kann man derzeit nicht machen und wollen, als darauf zu warten das sich die SPD mit ihrer Blockadehaltung selbst zerlegt. Und das wird passieren. Ich verstehe die Aufgeregtheit, Ungeduld und Wählerschelte deshalb nicht.

Erwin
Erwin
Reply to  Dennis82
6 Jahre zuvor

Ähm – ohne „mehr Prozente“ wird sich linke Politik z. B. via „Die Linke“ niemals verwirklichen lassen. Du gibst dich also damit ab, dass linke Parteien bei Wahlen niemals mehr als max. 10 oder 15 Prozent erreichen werden können…!?

Ich möchte vorerst nicht, dass sich die Linke selbst beschädigt, bzw. beschädigt und runtergezogen wird wie es andere für sie vorgesehen haben. Es ist abzusehen, dass die nächsten Jahre ein riesiges Debakel auf uns zurollt. Unaufhaltbar rollt da ein Erdrutsch auf uns zu den andere losgetreten haben. Das neoliberale Scheißspiel geht nicht ohne Folgen ab und auf immer folgenlos so weiter wie bisher. Das sich dieses Hirngespinnst von selbst zerlegt sehe ich als eine Art Naturgesetz. Das sind Mythen in Tüten die nicht erst von einer Wählermehrheit durchschaut werden müssen. Irgendwann ist die Dauerkrise zu Ende und nichts mehr zu schieben und scheinzureparieren. Das wird ein Jammertal und Hungerloch
das die Verursacher zu verantworten haben.

„Du mußt nur lange genug am Flußufer sitzen, um die Leichen deiner Feinde vorbeitreiben zu sehen.”

Erwin
Erwin
Reply to  Erwin
6 Jahre zuvor

Eingraben, mit dem Fresspaket in die Ecke setzen und warten bis es vorbei ist. Dann raus aus dem Loch und volle Attacke !

Es gibt die nächsten Jahre nichts zu „gestalten“.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Erwin
6 Jahre zuvor

@Erwin

„Du mußt nur lange genug am Flußufer sitzen, um die Leichen deiner Feinde vorbeitreiben zu sehen.”

Cooler Spruch, aber irgendwie auch wahr.
Die Linke sollte auf alle Fälle vermeiden, auf Bundes-oder Landesebene mit den Verursachern der Misere zu koalieren, weil sie damit automatisch als mitverantwortlich assoziiert wird.

Da sollte sie dringend die Geschichte des WWK1 studieren.Nach der Niedrlage haben die Herren Hindenburg und Ludendorf ganz bewußt das Feld der Politik überlassen, die dann für die Verhandlungsergebnisse in Versailles verantwortlich gemacht wurden ( Stichwort Dolchstoßlegende ).
Das Gleiche blüht der LINKE, wenn das neoliberale Schiff untergerht.
Ohne absolute Mehrheit in Bundestag und Bundesrat hat die Partei keinerlei Gestaltungsmöglichkeiten und selbst dann gibt es immer noch die keineswegs unpolitische Hürde BVerfG.

Durch Koalition mit einer Partei aus dem neoliberalen Block wird es nie eine linke Politik geben. Das ist reines Wunschdenken von „Realitätsverweigerern“.

SPD und Grüne verfolgen kontinuierlich die bereits bekannte Politik der Bürger- und Demokratieentmachtung zu Gunsten der Wirtschaft und deren Eigentümer, wie man an der gerplanten Privatisierung der Autobahnen oder Internetzensur wg. angeblicher Fake-News bestens sehen kann, wenn man denn will.

Schon die Beteiligung vormals im Berliner Senat und jetzt in Thüringen sind aus meiner Sicht schwere Fehler (gewesen), denen man nur mit einem Bruch des Koalitionsvertrages hätte zu eigenen Gunsten retten können, um die eigene Glaubwürdigkeit zu erhalten.

Die Rolle der LINKE muß sich auf das Offenlegen der Schweinereien unserer Regierung und das Entwickeln tragfähiger Konzepte nach dem Zusammenbruch des derzeitigen Systems beschränken, um quasi „jungfräulich“, also frei von Mitschuld zu bleiben und dem Bürger eine echte Alternative bieten zu können.
Die Stunde der LINKE wird kommen und sie sollte sich nicht wie ein Schaf auf die Seite der Volksverräter ziehen lassen.

Der Spruch: Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen hat nach wie vor Gültigkeit.

Erwin
Erwin
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Deine Ergänzung kann ich nur unterschreiben.

Das Dilemma der Linken liegt offen auf dem Tisch. Wenn jetzt Fehler gemacht werden,
gibt es kein „Danach“.

Insofern ist es gut das Schröder jetzt über eine Ampelkoalition schwadroniert und
Schulz wie einen dummen Jungen ohne Entscheidungsbefugnis dastehen lässt.
Die Linke stünde für schlecht Informierte nicht als Koalitionsverweigerer da wenn
es denn das Ergebnis im Herbst zuließe.

„Axel, ett loift !“ sagte Manfred Wolke zum komplett demolierten Axel Schulz in der Ringecke.-)

The Joker
The Joker
Reply to  Erwin
6 Jahre zuvor

Hallo Erwin,

„Axel, ett loift !“ sagte Manfred Wolke zum komplett demolierten Axel Schulz in der Ringecke.-)

Das erinnert irgendwie an Paul Breitner:

Dann kam das Elfmeterschießen. Wir hatten alle die Hosen voll, aber bei mir lief’s ganz flüssig.

😉

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  Alexander
6 Jahre zuvor

Tun sie doch nicht. Der Vermittlungsausschuss wäre nur lediglich ein billiges Trickspiel das am Ende dann eh nichts bewirkt, gar nichts bewirken kann.

Die Linke ist ja offenbar davon überzeugt, dass das zwangsläufig in der EU scheitern muss. Und wenn das nicht geschieht, ist es eh nicht aufhaltbar.

Deutschland selbst ist viel zu korrupt, als dass man hier etwas ändern könnte, zumindest nicht als Thüringen gegen den ganzen Rest der Schwarzbraunen und deren Helfeshelfern.

Charlie
Charlie
6 Jahre zuvor

Tom: Der Lapuente’sche Beitrag ist ja schon irrsinnig genug – aber Deine Feststellung ist es nicht minder:

Ja, Roberto hat recht, es braucht eine sozialdemokratische Partei!

Ist das so? Glaubst Du das ernsthaft – oder „musst“ Du es glauben, wenn Du hier publizieren möchtest? Was soll „Sozialdemokratie“ eigentlich sein, die ja nicht erst seit 1945 jede antikapitalistische Tendenz vehement verneint hat? Glaubst Du tatsächlich an das Jens-Berger-Märchen, dass der Kapitalismus zu „zähmen“ sei, damit unterm Strich für alle (sic!) Menschen etwas Gutes dabei herauskommt? Es ist doch nicht zu fassen, dass es heute immer noch Menschen geben sollte, die so einem offensichtlichen Unfug gedanklich folgen, ohne heimlich vor Lachen – oder auch Weinen – fast zu ersticken.

„Sozialpolitik ist der verzweifelte Entschluss, an einem Krebskranken eine Hühneraugenoperation vorzunehmen.“
(Karl Kraus)

Was ist hier doch gleich „rebellisch“? Ich bin sicher verbohrt und ewig gestrig, finde hier aber dennoch nur asozialdemokratische, kaptitalfreundliche Positionen, denen der obige Aphorismus des Herrn Kraus wärmstens ans Herz gelegt sei.

aquadraht
aquadraht
6 Jahre zuvor

Mal OT zum Blog:

1. Die Zeitangabe ist Scheisse. Geht bitte zurück auf Datum:Stunde.Minute Damit kann man letzte Artikel vernünftig suchen.

2. Schafft Euch einen „Anmelden“-Button an, für den man nicht bis ganz unten scrollen muss. Das ist eine Zumutung.

3. Eure „Password Security“ ist die hinterletzte Scheisse. Der Benutzer („Mitglied“, meinste ich komm ohne ey und was solln die Frauen sagen – ok kommt eh keine hierher) wird genervt. Jede/r, der oder die was von IT-Security versteht, weiss, dass überzogene Anforderungen den Missbrauch befördern. Was soll das, dass man 12 Zeichen Password als Minimum braucht, und dass die schwachsinnige Kontrolle von wordpress z.B. z!3Genf!ck3R als sicher einstuft, aber z!3Genph!ck3R als weniger sicher? Nicht dass das mein Password wäre, meine sind unanständig.

Tom Wellbrock
Tom Wellbrock
Reply to  aquadraht
6 Jahre zuvor

aquadrat:

Solltest Du der Meinung sein, dass wir auf eine Ansprache, die so dermaßen SCHEISSE ist, reagieren, indem wir auf der Stelle alles genauso machen, wie Du das willst, kann ich Dich nur bemitleiden.

Eines kann ich Dir aber zusagen: Noch ein Kommentar dieser Art und Du kannst Dich woanders austoben und Blogbetreiber beleidigen.

Schönen Sonntag!

ChrisA
ChrisA
Reply to  Tom Wellbrock
6 Jahre zuvor

Wellbrock

hmmm… hängst du dich nur am Tonfall auf? Denn inhaltlich ist aquadraht m.M.n. hier voll zuzustimmen.

Es ist so, dass die Kritik nicht zum ersten Mal und nicht nur von einem Kommentator aufgebracht wurde. Bis jetzt, nach meinem Wissen, ohne Reaktion. Das zieht deutlichere „Nachfragen“ nach sich.

Wenn nach einiger Zeit nichts an der Blogmechanik geändert wird, aber auch kein kurzes Statement „wir können oder wollen nichts ändern, weil… „ unterbleibt, hinterlässt das den Kritiker frustriert – und ich persönlich meine diese Frustration aus aquadrahts Kommentar herauszulesen. Das ist dann Axt statt Florett, aber deshalb mit Sperrung drohen, please…

Hier haben Leute wie die vielnamige Zweigeschlechtliche Sachen reingekübelt, die waren hart an der Grenze zu justiziabel. Durfte stehen bleiben, war für mich ok. Aber wenn das der Freiheitsgrad hier im Blog ist, dann sollte man auch mit Forderungen von anderer Seite leben – selbst wenn man sich durch diese beleidigt fühlt ( was man wohlgemerkt zwar kann, aber nicht muss ).

Abschließend möchte ich gerne ganz höflich nachfragen, ob Änderungen an der Blogmechanik in Zukunft zu erwarten sind, die in die Richtung der im obigen Kommentar genannten Punkte gehen. Mich würde das freuen.

Tom Wellbrock
Tom Wellbrock
Reply to  ChrisA
6 Jahre zuvor

Änderungen sind zu erwarten.

Astrid
Astrid
Reply to  ChrisA
6 Jahre zuvor

Zieh endlich mal bei deinen Eltern aus. Du musst hier nicht deinen Frust ablassen weil
sie dir mit 40 das Taschengeld gekürzt haben. Du kleiner Besserwisser nervst ungemein.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Astrid
6 Jahre zuvor

@Astrid

Dümmliche Seitenhiebe gg. eine Person sind kein Ersatz für Argumente.

ChrisA
ChrisA
Reply to  Tom J. Wellbrock
6 Jahre zuvor

Mir gehen eher die dümmlichen Seitenhiebe in Richtung der Blogbetreiber auf den Sack, die offenbar als selbstverständlich erachtet werden.

Bitte was? Nichts wird als selbstverständlich erachtet! Da kriegst du grad was in den falschen Hals.

Mein Beitrag sollte verdeutlichen, dass der Ton des von dir angeprangerten Kommentars im Rahmen des bis jetzt von euch Blogbetreibern tolerierten Spektrums lag – ehrlich gesagt noch nicht mal an einer Grenze. Den Ton habe ich nicht bewertet, nur den Inhalt. Welchen Ton ich noch akzeptabel fände, ist uninteressant: Es ist nicht mein Blog, ich setze die Regeln nicht.

Es ist dein gutes Recht, neue Grenzen zu setzen. Dann wäre eine Ansage an die Allgemeinheit angebracht. Auf einen speziellen Kommentator zu zielen, der wohl gerade ein ohnehin volles Fass überlaufen ließ, finde ich unglücklich.

P.S.: Frage: Geht es generell um den Tonfall in den Kommentaren, oder speziell euch Blogbetreibern gegenüber?
Bei allem, was ich dazu geschrieben habe, bin ich bis jetzt von Erstem ausgegangen…

schwitzig
schwitzig
Reply to  Tom J. Wellbrock
6 Jahre zuvor

Wellbrock

Aber ich lass mich hier nicht wiederholt beleidigen.

Cool down – was kümmert es die deutsche Eiche, wenn sich ein Bär an ihr schubbert? :-).

Ich denke, dass einige aquadrahts Verbesserungsvorschläge gutheißen, die er gewohnt rustikal formuliert hat. Klar, kann man sich als Blogbetreiber angegriffen fühlen, man könnte sich aber auch einfach sagen, dass da einer verklausuliert konstruktiv herumätzt, es dem Blogbetreiber aber Wumpe sein kann, denn man muss sich nur beleidigt fühlen, wenn man die Beleidigung irgendwie akzeptiert und darüber hinaus: Die Nutzer können greinen, wie sie wollen; der Betreiber entscheidet, was er ihnen zum fressen hinstellt :-).
Ich werde jetzt auch mal ein wenig robust: Wenn z.B. ein Sukram71 mich als Arschgeburt bezeichnen würde, fände ich das ungefähr so wichtig, wie die Existenz einer Fruchtfliege in einem Schnellrestaurant in China. Wenn mich jemand beleidigen würde, dessen Urteil ich normalerweise schätze, mache ich mir Gedanken darüber, ob die Beleidigung auf mich passt oder nicht. Wenn ich sie als unpassend oder unangemessen empfinde, lasse ich ihm seinen Spaß und ziehe mein Ding wie gewohnt durch – völlig unbeirrt davon, ob er zum Rumpelstilzchen oder zum „s“PD-artigen Bauchschmerzen-„JA“-Sager mutiert (womit wir wieder beim Thema sind :-)).
Als Sperrungswürdig würde ich doch eher Menschverachtende Kommentare oder „s“PD-Sprech mit der Absicht der Propaganda sehen – zwischenmenschliches Gekabbel ist ungefähr so bedeutsam wie eine Schulhofprügelei :-).

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Tom J. Wellbrock
6 Jahre zuvor

Wellbrock

Aquadraht ist m.M.n. ein sehr ernsthafter Kommentator hier im Blog mit Niveau.
Daß er jetzt verbal entgleist hat doch damit zu tun, daß von eurer Seite befriedigende Antworten auf seine Fragen und Anregungen hinsichtlich technischer Gegebenheiten zum Handling als User ausbleiben.
Niemand ist unfehlbar und Kritik als Anregung zu begreifen ist doch allemal besser, als den Vorschlaghammer zu schwingen.
Wäre denn etwas gewonnen, wenn er gefrustet das Handtuch würfe, anstatt auf Antworten zu drängen, außer daß es vielleicht bequemer für euch wäre?

The Joker
The Joker
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Hallo Tom Wellbrock,
ich schließe mich Robbespiere an.
Aquadraht spricht hier berechtigt einige Baustellen an.
Seine Wortwahl kann man unterschiedlich bewerten. Ihm aber gleich autoritär mit Rausschmiss zu drohen, zeugt von mangelnder Souveränität.
Die Bürde als Nachfolgeblog des Spiegelfechters scheint recht schwer zu wiegen.

Truvor
Truvor
Reply to  Astrid
6 Jahre zuvor

Astrid

Wer bist Du überhaupt, daß Du Dir solchen Mist erlaubst ?
aquadraht hat hier kommentiert, als Du noch als Tropfen am Schwanz Deines Vaters gehangen hast 🙁

aquadraht
aquadraht
Reply to  Astrid
6 Jahre zuvor

umpf Arschtritt: bist du ein Neuauftritt von Sabine, Tino oder wie ihr alle geheissen habt?

R_Winter
R_Winter
Reply to  Tom Wellbrock
6 Jahre zuvor

Tom, aquadrat schreibt hier bestimmt nicht mehr. Schade.

Truvor
Truvor
Reply to  R_Winter
6 Jahre zuvor

Tom, aquadrat schreibt hier bestimmt nicht mehr. Schade.

Weil der Blog out ist. Schade !

Erwin
Erwin
Reply to  Truvor
6 Jahre zuvor

Es ist nicht gleich alles „out“ was einem nicht passt .-)

Truvor
Truvor
Reply to  Erwin
6 Jahre zuvor

Erwin

Es ist nicht gleich alles „out“ was einem nicht passt .-)

Du bist, vermute ich, neu hier und weißt nicht was Du verpaßt hast.

aquadraht
aquadraht
Reply to  R_Winter
6 Jahre zuvor

Ach weisst Du, ich bin nicht schnell beleidigt. Tom und Roberto haben einen Haufen Arbeit, und viele Anpfiffe zum Dank, und da haben sie auch den einen oder anderen Ausraster gut.

aquadraht
aquadraht
Reply to  Tom Wellbrock
6 Jahre zuvor

Also Tom: Wenn Du Dich auf die Zehen getreten fühlst, nur soviel: Ich respektiere die Arbeit, die es macht, einen Blog zu betreiben. Wenn Du mich rausschmeissen magst, ok, mach einfach, dann bin ich raus und ciao. Aber: Jedes Wort, das ich geschrieben habe, ist aus meiner Sicht sachlich gerechtfertigt, wenn ich keine knuddel- und häkelstunden-Diktion gefunden habe, sorry, das ist nicht mein Stil.

Eure Zeitangabe ist blöd. Der Anmelden-Button ganz unten ist unergonomisch. Und die überzogene Password-Kontrolle ist im Widerspruch zu jeder Security-Policy.

Aber ok schmeisst mich raus. Scheiss drauf.

aquadraht
aquadraht
Reply to  Tom Wellbrock
6 Jahre zuvor

Ich möchte das auch noch einmal technisch vertiefen. Ein Blog-Account ist kein Remote-Banking-Konto. Der maximale Schaden einer Kompromittierung wäre, dass ein Idiot unter meiner gestohlenen Identität Schwachsinn absondert. Das mag einen Tag gutgehen, an dem ich nicht reinschaue, und solche Tage sind selten.

In dem Fall würde ich sofort per Mail Tom oder Roberto kontaktieren und um Sperre und Löschung der Artikel nachsuchen, und ich bin sicher, das ginge schnell. Tom kennt auch meinen RL-Namen und Mailaccount, den ein Angreifer, der ein Blogpasswort geknackt hat, nicht kennen kann (ok die NSA schon).

Es gibt daher keinen sinnvollen Grund, im Blog eine paranoide Passwordsecurity zu haben. Es gibt eine Reihe Studien, die zeigen, dass das kontraproduktiv ist. Im Endeffekt haben User dann Passworte unter die Tastatur geklebt oder in Textdateien auf dem Rechner, was unsicherer ist als alles andere.

Wenn meine Ausdrucksweise zu krass war, sorry, ich wollte niemanden beleidigen.

Folkher Braun
Folkher Braun
Reply to  The Joker
6 Jahre zuvor

Die wesentliche Funktion der Sozialdemokratie war, dem Kapital eine Disziplinierung der lohnabhängigen Beschäftigten anzubieten. Man war der Auffassung, man könne das besser als die rechten Parteien. Noske hatte ja schon 1918 bewiesen, wie die SPD gegen aufmümfige Arbeiter vorgeht. Kurt Schumacher promovierte 1926 an der WWU Münster mit dem Thema „Der Kampf um den Staatsgedanken in der deutschen Sozialdemokratie“, was eine pseudo-wissenschaftliche Anbiederung an die Elite war. 1945, auf der Konferrenz von Wennigsen, konnte Schumacher sich mit Hilfe der West-Aliierten zum Chef einer Drei-Zonen-SPD wählen lassen (s. Albrecht Kaden: Einheit oder Freiheit). Damit war der Londoner Exilvorstand der SPD (inzwischen in Berlin) als „Ostzonen-SPD“ deklassiert (sie durften erst nach Wennigsen, als Schumacher schon gewählt war). Anders gesagt. Die SPD wäre die einzige Klammer gewesen, um die vier Zonen in einer Einheit zu halten. Daran hatte man kein Interesse. Noch anders gesagt: die Teilung Deutschlands nach 1945 ist von der West-SPD mit verursacht. Denn die Ost-SPD konnte sich, weil zu klein, nicht gegen die KPD wehren.
Steht das irgendwo in deutschen Geschichtsbüchern? – Nä. Was ist mit der Strategie des „ökonomischen Magnetismus“ der Westzonen gegen die Ostzone, vorgetragen von Schumacher auf den West-Parteitagen von 46 bis 50. – Nix da.
Aber groß herumheulen über die Mauerschützen, das geht.

aquadraht
aquadraht
Reply to  Folkher Braun
6 Jahre zuvor

Danke für diesen Beitrag.

aquadraht
aquadraht
Reply to  The Joker
6 Jahre zuvor

cool danke Joker

Folkher Braun
Folkher Braun
Reply to  aquadraht
6 Jahre zuvor

Machen wir doch mal an der Stelle weiter. Nach 1949 fand sich die SPD für sie selbst überraschend in der Opposition wieder. Insbesondere die aus dem Ostfeldzug und Kriegsgefangenschaft zurückkehrenden Wehrmachts-Soldaten erschienen nach 45 als politisch unkalkulierbare Masse. Die sich aber schnell als stramm antikommunistisch herausstellte. Also konnte 1951 an´s KPD-Verbot gedacht werden, das 1956 ohne Gegenwehr der SPD durchgezogen werden (s. Hüttner/Kritidis: Das KPD-Verbot 1956). Weniger beachtet wurde, dass DGB und SPD den Viktor Agartz ausschlossen und damit den Ansatz der „expansiven Lohnpolitik“. Agartz versprach sich davon einen Rationalisierungsschub und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. (Ein Verfahren, das 50 Jahre später von Alfred Kleinknecht an der TU Delft – in Deutschland wird so etwas nicht erforscht – empirisch bewiesen wurde).
Nicht im Programm hatte die SPD den Bildungssektor. Aufgrund der Erfolge der SU in der Weltraumfahrt wurde bei uns der Bildungsnotstand konstatiert. Die Taktik war, auch Arbeiterkindern die höhere Bildung zu ermöglichen. Dummerweise waren einige von denen recht undankbar und begannen, die deutsche Geschichte, die Parteiengeschichte(n) und das Wirtschaftssystem aufzuarbeiten. Die „Studentenbewegung“ ließ sich zwar mittels RAF schnell disziplinieren. Das ging der SPD aber nicht weit genug. Sie schuf den Radikalenerlass.
Den Rest kriejemer später.

Astrid
Astrid
Reply to  Folkher Braun
6 Jahre zuvor

Das ging der SPD aber nicht weit genug. Sie schuf den Radikalenerlass.

Ja, Willy Brandt dieser Teufel der sich mit einer Schwefelwolke umgab. Willy, die
Personifizierung des Bösen.
Der Radikalenerlass traf nur Linke. Die elenden Altnazis blieben ausnahmslos
in Amt und Würden .-)

Folkher Braun
Folkher Braun
Reply to  Astrid
6 Jahre zuvor

Stimmt. Er war aber gelehriger Schüler des Kennedy-Marketingprojekts. Nach außen den weisen Regierungsführer spielen, Innenpolitik fand nicht statt außer Repression der Linken, in der Außenpolitik aber den Verständnisvollen spielen. Kein Wunder, dass er vom in der Flutkatastrophe gestählten Leningrad-Oberleutnant abgelöst wurde.

Jenseits von Böse
Jenseits von Böse
Reply to  Folkher Braun
6 Jahre zuvor

Nicht im Programm hatte die SPD den Bildungssektor. Aufgrund der Erfolge der SU in der Weltraumfahrt wurde bei uns der Bildungsnotstand konstatiert. Die Taktik war, auch Arbeiterkindern die höhere Bildung zu ermöglichen. Dummerweise waren einige von denen recht undankbar und begannen, die deutsche Geschichte, die Parteiengeschichte(n) und das Wirtschaftssystem aufzuarbeiten. Die „Studentenbewegung“ ließ sich zwar mittels RAF schnell disziplinieren. Das ging der SPD aber nicht weit genug. Sie schuf den Radikalenerlass.

Verdammt, das ist übelste Geschichtsklitterung. Der Verräterpartei kann man vieles vorwerfen, strammen Antikommunismus sowieso, aber man sollte bei den Fakten bleiben. Die zeichnen für die „Brandt-Ära“ ein durchaus interessantes Bild.

Zum Einen ist eine Ehrenrettung von Willy Brandt fällig: sicher, der Mann war Politiker, kein Heiliger, aber er war eben auch kein Nazi wie so viele Würdenträger der damaligen Politiker-Kaste, sondern im Widerstand. Die von Egon Bahr und anderen entwickelte Entspannungspolitik trug er aus Überzeugung mit, und für seinen Kniefall in Warschau bin ich ihm unendlich dankbar: besser konnte man nicht ausdrücken, was zumindest die renitenten Kinder jener Eltern fühlten, die ganz Europa mit einem Vernichtungskrieg überzogen hatten.

Man kann sich das heute gar nicht mehr vorstellen, aber der Mann hatte Überzeugungen und Werte, für die er vom Establishment (auch in der eigenen Partei) massiv bekämpft wurde. Bis weit in die sechziger Jahre war die Bundesrepublik tiefschwarz mit großen braunen Flecken; im besten Fall wurde alles Politische verdrängt, die tausendjährige Vergangenheit sowieso unter den Teppich gekehrt. Die Fronten blieben die selben, die erkalteten Krieger und Altnazis hatten Oberwasser.

End der sechziger Jahre wurde es durchaus spannend: die 68er müpften auf. Deren Geschichte will ich hier nicht erzählen, aber jetzt gab es eine Generation, die von ihren Eltern wissen wollte, was die immer so fleissig unter den Teppich kehrten. Vor allem machten die 68er endlich das Maul auf, liessen sich nicht von aufgeblasenen Autoritäten abspeisen und nicht von Versammlungsverboten oder furchtbaren Juristen an ihrer Rebellion hindern. Und sie zündeten die richtigen Zeitungsstapel an.

Von dieser Aufbruchstimmung konnten auch diejenigen Linken profitieren, die damals – mangels Alternativen – in der SPD zahlreicher vertreten waren als heute. Seit der Regierungsübernahme z.B. in NRW, 1966, liefen sie sich dort schon mal warm, und mit der ersten GroKo der Nachkriegsgeschichte gelangten sie auch in die Bundespolitik. Das waren so Leute wie Albrecht Müller – kurzer Zeitsprung: seine Nachdenkseiten werden heute als linksradikal gebrandmarkt.

Wir woll’n es nicht verschweigen: die SPD stimmte für die Notstandsgesetze und beschloss den „Radikalenerlass“, übrigens lange vor der RAF. Zudem wurde eine Reihe linker Sozialdemokraten aus der Partei ausgeschlossen – was glaubt denn ihr? Die rechten Sozen und Apparatschiks gab’s auch damals, solche Vögel wie Gabriel, Oppermann oder Chulz sind keine Erfindung der Neuzeit; die Postenschacherer und Besitzstandswahrer, die fetten Lokalfürsten und Kungelbrüder hatten immer ihre Finger im schmutzigen Spiel.

Der große Unterschied zu heute bestand in der ausserparlamentarischen Bewegung, die hat damals für Schub gesorgt, eine Wechselstimmung erzeugt und letztlich eine neue Politik ermöglicht – Innen wie Außen. Ganz wichtig: die Bildungspolitik. Nicht aus Taktik, sondern aus Überzeugung wurde eine massive Offensive zum Ausbau von Schulen und Hochschulen begonnen, wurden zusätzliche Lehrer ausgebildet, der akademische Mittelbau gestärkt, zweiter und dritter Bildungsweg gefördert. Historisch gesehen ist es die einzige Phase der BRD, in der die Chancengleichheit keine hohle Phrase blieb.

Es ging den SPD-Reformern durchaus um eine Umgestaltung der Gesellschaft: in den 60ern war Kriegsdienstverweigerung ehrenrührig, die Parole der kalten Krieger lautete: „Die Schule der Nation ist die Bundeswehr“. In seinem Wahlkampf stemmte Willy Brandt sich explizit dagegen: „Die Schule der Nation ist die Schule“ – und bekam ordentlich Dresche. Angesichts der heutigen Kriegsrhetorik von Flintenuschi und Bibelgauck könnte man wehmütig werden.

Nach Brandts Rücktritt (oder Rauswurf) übernahmen die Technokraten die Regie, seit 1974 wurde immer mehr verwaltet statt gestaltet. Im „Deutschen Herbst“ schliesslich führte das Establishment einen Gegenschlag, der uns unter dem Vorwand der „Terrorbekämpfung“ so neuzeitliche Dinge wie Massenüberwachung, Aufrüstung der Polizei und Gesinnungskontrolle bescherte – was der Maas heute treibt, gab’s damals schon: heute muss man sich von Fake News, Verschwörungstheoretikern und angeblichen Querfrontlern fernhalten, damals distanzierte man sich von der RAF (und schwor allem linken Übel ab, das hatte durchaus was Biblisches).

Epilog: Die Zeiten sind nicht unbedingt besser geworden, nur „anders“. Im Zeichen des neoliberalen Durchmarsches und eines entfesselten Raubtierkapitalismus weht ein rauher Wind, der Schäuble ist mehr ein Metternich als ein Erhard (Ludwig, nicht Heinz). Aber um der Klarheit und der Wahrheit willen dürfen wir nicht vergessen, was linke Sozialdemokraten mal geleistet haben. Es blieb eine kurze Episode, heute verschimmeln ihre Schulen und Brücken, wir führen sogar wieder Krieg… – Höchste Zeit für Bewegung! Neue kluge Köpfe gibt es ja, aber es fehlt das Feuer. Damals waren es Zeitungsstapel und Ami-Flaggen… Hey, heute wird sich doch auch was Brennbares finden lassen?

Jenseits von Böse
Jenseits von Böse
Reply to  Jenseits von Böse
6 Jahre zuvor

Sorry, das Zitieren ist mir böse in die Hose gegangen. Keine Ahnung, wie ich das editieren soll…

schwitzig
schwitzig
Reply to  Tom J. Wellbrock
6 Jahre zuvor

Oder einfach im Text am Anfang des Zitats (Unterstriche zwischen den Pfeilen entfernen) :

Zitat

schwitzig
schwitzig
Reply to  schwitzig
6 Jahre zuvor

Dieses Blog filtert nicht richtig – also (blockquote)

Zitat

(/blockquote). „(“ durch „“ ersetzen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Jenseits von Böse
6 Jahre zuvor

@Jenseits von Böse

Sorry, das Zitieren ist mir böse in die Hose gegangen. Keine Ahnung, wie ich das editieren
soll…

Also ich markiere ddas Zitat mit gedrückter linker Maustaste durch ziehen. Der Text erscheint dann blau hinterlegt. Wenn ich dann b-quote auswähle, wird exakt dieser Textteil später beim Lesen mit Dünnpfiff-farbenem Hintergrund angezeigt.:-)

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

@Jenseits von Böse

Sorry, ich vergaß: Nach dem Markieren noch einen Klick mit der linken Maustaste, sonst verschwindet die Markierung wieder.

Jenseits von Böse
Jenseits von Böse
Reply to  Jenseits von Böse
6 Jahre zuvor

Zitat

Hehe, hier werden Sie geholfen. Dankeschön!

Folkher Braun
Folkher Braun
Reply to  Jenseits von Böse
6 Jahre zuvor

Bekomme ich denn noch meine „übelste Geschichtsklitterung“ erklärt aus dem Jenseits?

Jenseits von Böse
Jenseits von Böse
Reply to  Folkher Braun
6 Jahre zuvor

Hi Folkher,

Am fehlenden Endtag für’s Zitat wird das Lesen doch nicht gescheitert sein? In aller Kürze:

Ab ca. Mitte der 60er Jahre hatte die SPD ein ambitioniertes Programm für den Bildungssektor entwickelt. Dies als „Taktik“ abzutun wird der Sache und den Verdiensten der damaligen Reformlinken nicht gerecht.

Der unselige „Radikalenerlass“ kam 1972 und zielte in der Masse auf Mitglieder der orthodoxen DKP.

Die Studentenbewegung (in den Siebzigern ein nahezu unüberschaubares Konglomerat aus K-Grüpplern, Unorganisierten und „Neuen Linken“) bekam allerdings die RAF um die Ohren gehauen, jedoch spürbar erst seit 1974 (erste „Anti-Terror“-Gesetze unter Schmidt) und kumulierend im „Deutschen Herbst“ ’77.

Erst kam der Radikalenerlass, danach der „Kampf gegen den Terror“. Darüber hinaus handelt es sich um zwei Folterinstrumente für unterschiedliche Zielgruppen – abgesehen vom durchgängigen Antikommunismus der SPD sehe ich keine Kausalität.

Beste Grüße vom (nicht aus dem) Jenseits

Folkher Braun
Folkher Braun
Reply to  Jenseits von Böse
6 Jahre zuvor

Da ich von 1969 bis 1973 in Berlin war, um ein Studium der Politikwissenschaft zu absolvieren, bin ich mit den Verhältnissen vor Ort etwas vertraut. Die RAF war ein Projekt der Politischen Polizei und des Vermittlers Peter Urbach. Ein paar durchgeknallte Kleinbürger mit Waffen und Bomben zu versorgen, war wohl die leichtere Übung. Ich habe persönlich noch die Knallcharge von „883“-Drucker kennengelernt. Jener, der plötzlich auch ´ne Knarre hatte und später auf Jamaika residierte.
Wie man weiß, ist individueller Terror immer rechts. Eine Arbeiterklasse verweigert kollektiv die Leistungserstellung, sie bringt aber den Repräsentanten des Systems nicht um. Den braucht man noch vor Gericht.1970
Die SPD hat, nach der Gründung der RAF, die einmalige Chance bekommen, vom Mord an Benno Ohnesorg und dem Anschlag auf Rudi Dutschke abzulenken. Und hatte zugleich sich das Werkzeug „Radikalenerlass“ geschaffen im Jahr 1972, um jegliche unbotmäßige Einstellung von Bewerbern für den öffentlichen Dienst abzustrafen.
Man kann die vorhergehenden „Säuberungen“ in SPD und Gewerkschaften sehr schön nachlesen bei Theo Pirker: Die blinde Macht. München 1960. 2Bde.
Schröder und Clement mache ich später.

Jenseits von Böse
Jenseits von Böse
Reply to  Folkher Braun
6 Jahre zuvor

Hi Folkher,

deine Sachkenntnis bezweifele ich nicht, und im Urteil über die Verräterpartei sind wir uns wohl einig. Mir ging es in der Debatte um Sinn oder Unsinn des Kuschelns mit den Sozen vor allem um Eines: die Notwendigkeit von Bewegung und öffentlicher Empörung zu betonen, die den kurzen Frühling der damaligen Reformer überhaupt erst möglich gemacht hat. In diesem Kontext haben sich Leute wie Albrecht Müller verdient gemacht, mein Studium verdanke ich dem massiven Ausbau der Universitäten in NRW durch die damaligen „Bildungsplaner“ – und unserem Protest, natürlich.

Das „Berufsverbot“ war die Rache der reaktionären Sozen, damit blockten sie den Zugang von frischen „Reformpädagogen“ in die neuen Gesamtschulen, verhinderten einen zumindest denkbaren Erfolg und zementierten so das dreigliedrige Schulsystem bis in alle Ewigkeit, Amen.

Die RAF war eine andere Baustelle, ein Projekt gegen die ausserparlamentarische Bewegung. Damit hat man erledigt, was den damaligen Reformern überhaupt erst ihr Wirken möglich machte. Wie ich Jahre später erfuhr, hatte ich in der tiefsten Provinz tatsächlich prominenten Kontakt mit dem „2. Juni“, deine Charakterisierung als „Knallcharge“ bestätige ich daher gern. Im Übrigen hing mir die vom Staat permanent geforderte „Distanzierung“ zum Hals raus. Ich habe lieber weiter Häuser besetzt.

Die Ankündigung zukünftiger Elaborate zu Schröder und Clement betrachte ich als Drohung: tut das wirklich not? Für mich klingt das mehr nach Leichenschändung als nach Strategie. Ich meine, die Sozialdemokratie ist historisch gegessen, nun geht’s in eine neue Runde des ewigen Streits um Reformen (nicht im neoliberalen Sinn) oder Revolution (nicht im Geiste von Stalin oder Pol Pot).

Ich weiss es doch auch nicht; ich rette mich in die segensreiche Hoffnung auf Aufbruch und Veränderung – damit ist wenigstens klar, dass die Verräterpartei aus dem Spiel ist – und höre die „Scherben“, Rio Reiser singt „Jenseits von Eden“… daher stammt mein Nickname. Wir dürfen uns die Wut nicht nehmen lassen, oder, mit Georg Schramm: den großen Zorn.

Beste Grüße aus dem Diesseits, JvB

Alexander
Alexander
6 Jahre zuvor

Das Blatt spricht von einem „vernichtenden Urteil für die deutsche Sozialpolitik“ und zeigt sich verwundert darüber, dass der Bericht aus Brüssel bisher keinerlei Aufmerksamkeit in den Medien erhalten hat.

„bisher keinerlei Aufmerksamkeit in den Medien“? Ja, so etwas aber auch! (Ich hätte da noch weitere Beispiele!)

Verantwortlich für die Armut in Deutschland ist laut Auffassung der Europäischen Kommission nicht nur die Merkel-Regierung, sondern vor allem die Reformen der rot-grünen Regierung, […]

https://www.heise.de/tp/features/Bundesregierung-hat-die-Armut-stark-vergroessert-3675653.html

Seit 1998 waren die Agenda-Genossen bis auf vier Jahre immer „dabei“! Und trotzdem genügt es, mal eben ’ne „Merkel mit Bart“ zu installieren, um wieder über 30% zu kommen. Ich hätte gerade wieder mächtig Lust auf eine Wählerbeschimpfung!

Folkher Braun
Folkher Braun
Reply to  Alexander
6 Jahre zuvor

Die SPD will ich ja nicht nur schelten. Das Beste, was sie je zustande gebracht hat, war das Arbeitsförderungsgesetz von 1969. Das ermöglichte es mir zum Beispiel, im Wege der Umschulung einen Facharbeiter (1979) und dann einen Industriemeister (1986) nachzulegen. Sieht man sich heute an, wie die Förderung der handwerklichen Arbeit zerlegt worden ist, z.B. mit „Meister-Bafög“, will ich die alten Regelungen wieder. Seinerzeit wusste die SPD noch, aus welchen Kreisen ihre Mitglieder kommen. Heute haben wir die Ver-Hinz-ung. Hasse nix gelernt, bisse aber immer da, bisse gut.
Nehmen wir Schröder und Clement. 1982 war mit dem Lambsdorff-Papier klar, dass das Kapital nach den 45er Schock den „Wohlstand-für-alle“ von ERhard+ SS-Ohlendorff nicht mehr wollte. Kohl war der passende Gegenkandidat. Er versprach konstruktives Nichtstun. Das wurde nur unterbrochen durch die Wiedervereinigung. Da ließ er Frau Birgit Breuel wirken, also die Zerstörung der Ost-Ökonomie durch das West-Bankenwesen. Rohwedder war ja mit seinem Genossenschafts-Konzept vorher beseitigt worden.
Schröder war hingegen das neue Projekt unserer Elite. Da den Kohl ja keiner mehr auch nur sehen konnte, verkörperte er zwar keine Alternative, aber zumindest die Garantie, dass die neokonservative Umgestaltung der Bundesrepublik endlich durchgezogen wird. Die ideologischen Lambsdorffs trommelten ja schon mit den Fingern.
Und so bekamen wir den „Superminister“ Clement. Er ist praktisch der arbeitsmarktpolitische Noske der SPD. Er hat alles zernietet, was an „Arbeitsförderung“ noch gültig war. Nahm Millionen Arbeitern die Berufsperspektive. Hartz IV war dann nur noch die Erweiterung. Nämlich, dass der Arbeiter für das Pech seiner Firma im Wettbewerb selbst verantwortlich ist. Bis auf 10.500 Euro Selbstbehalt darf er ausgebeint werden. Bewohner eines Altenheims dürfen 2.600 besitzen. Können also nicht mal mehr ihre Beerdigung aus Eigenmitteln bezahlen. Das ist SPD. Eine – in der Diktion von Marx – „dingliche Hülle eines von ihnen unterschiedenen Gehalts.“ Einfach gesagt: absolut verlogen.

Erwin
Erwin
6 Jahre zuvor

Sankt Mattin kackt ab und ermöglicht Schwarz-Grün-Gelb :

http://www.wahlrecht.de/umfragen/