Die Griechen sollten besser fauler werden … besonders beim Sex

Na? Ist das mal eine Überschrift? Über die kann man sich aufregen, hüben wie drüben. Skandalös, oder? Den Griechen vorschreiben zu wollen, wie viel Sex sie haben. Geht‘s noch? Da diese Reaktion nachvollziehbar und gerechtfertigt ist, ist wohl eine Erklärung nötig. Und die macht die Sache auch nicht besser, im Gegenteil. Denn es geht um die Säuglingssterblichkeitsrate in Griechenland. Und die ist furchtbar hoch. Womit wir bei der nächsten zynischen Bemerkung wären.

Populär ist es ja nicht, Angela Merkel für getötete oder ertrunkene geflüchtete Menschen verantwortlich zu machen. Eher populistisch, so kann man nachlesen. Und aus dem Zusammenhang gerissen, macht dieser Vorwurf in der Tat wenig Sinn. Aber wenn man sich der Sache mal anhand eines konkreten Beispiels nähert, klingt es gar nicht mehr so populistisch.

Der „Spiegel“ – heute nicht unbedingt bekannt dafür, den Finger auf neoliberale Wunden zu legen – klingt besorgt. Zu Recht. Er beruft sich auf eine Studie, die sich die Entwicklung in Griechenland seit dem Beginn des „Sparkurses“ (was für eine Vergewaltigung der Sprache, um im Bild zu bleiben) angeschaut hat. Und die zu erschreckenden Ergebnissen kommt. Suizide haben sich vervielfacht, die Anzahl von HIV-Erkrankten hat erheblich zugenommen, weil Kondome und Spritzen Mangelware sind, Depressionen gehören inzwischen zum Alltag, rund 800.000 Griechen haben keine Krankenversicherung mehr, Kinder mit einem geringen Geburtsgewicht haben es noch „gut“, wenn man bedenkt, dass die Zahl der Totgeburten um über 20 Prozent und die Säuglingssterblichkeitsrate um 43 Prozent gestiegen ist.

Wer hat die Griechen zum radikalen Sparkurs gezwungen, das Gesundheitssystem ausgehöhlt? Es waren federführend Angela Merkel und ihre Mannschaft, allen voran Finanzminister Wolfgang Schäuble. Darüber kann man nicht wirklich streiten, auch wenn es jetzt sicher wieder losgeht. Aber Merkel und Schäuble (und die ganze restliche Bande) setzen seit Jahren auf den „Sparkurs“ für Griechenland, auf das, was sie „Reformen“ nennen. Sie forcieren das schwammige Bild der „faulen Griechen“, die selbst für ihre Finanzkrise zuständig sind. Dieses Bild ist aber nicht mehr als eine kleine Kritzelei, die bei näherer Betrachtung in sich zusammenfällt.

Klar, in Griechenland hat es jede Menge Korruption gegeben, Bereicherung, Gier, all diese Dinge, die uns im Norden Europas gänzlich fremd sind (ähem … war nur ein Witz, ist klar, oder?). Aber Korruption und diese Dinge, die ähnliche Namen tragen, funktionieren eben nur, wenn mindestens zwei Parteien daran beteiligt sind. Wohlgemerkt: mindestens! Eine dieser Parteien ist Goldman Sachs. Die Bank, die die Geschicke der Welt lenkt, hat an Griechenland einen Narren gefressen. Und kräftig an der Verschuldung mitgewirkt. Da wurden dann auch schon mal Zahlen geschönt bzw. so kreativ gestaltet, dass irgendwie alles in Butter war. War es aber nicht. Wussten aber alle. War andererseits aber wurscht, denn die Kredite Griechenlands sind die Provisionen einer Bank und die Exportstärke anderer Länder. Zum Beispiel: Deutschlands.

Um noch einmal im zynischen Bild zu bleiben: Goldman Sachs und Deutschland haben sich an Griechenland „gesundgestoßen“, sie haben alles aus dem Land herausgeholt, was rauszuholen war. Es gab genügend Vertreter in Griechenland, die das mitgemacht haben, keine Frage – aus Egoismus und aus Gier. Aber nach wie vor stehen Angela Merkel und Wolfgang Schäuble (und die ganze restliche Bande) da und verkünden, dass der „Sparkurs“ für Griechenland richtig war, dass die „Reformen“ notwendig gewesen seien, um einen Gesundungsprozess anzustoßen. Tja, notwendig für wen oder was genau eigentlich?

Für das eigene Gewissen! Denn bei Licht betrachtet war der Ausverkauf Griechenlands nichts anderes als das Stillen der Gier von Banken, die den Hals nicht voll genug bekommen konnten. Und eine feine Maßnahme, um in Deutschland Löhne zu drücken, den Export mithilfe von Griechenland-Krediten in ungeahnte Höhen zu treiben und dabei zuzusehen, wie Griechenland den Bach runtergeht.

Das ist alles nicht neu? Mag sein, aber die Folgen werden gerne ausgeblendet. Schon im Jahr 2013 war die Lage desaströs, aber die Griechen standen damals wie heute als die „faulen Säcke“ da, obwohl klar war, dass das Land unter den Belastungen leidet, die von außen gesteuert wurden.

Die Säuglingssterblichkeitsrate eines Landes steigt nicht so massiv an, weil die Väter und Mütter zu blöd sind, für das Überleben ihres Nachwuchses zu sorgen. Sie steigt an, weil die Rahmenbedingungen inzwischen so desaströs sind, dass in Griechenland von Leben keine Rede mehr sein kann. Und – was die Neugeburten betrifft – nicht einmal mehr vom Überleben.

Macht die Zahl der Säuglingssterblichkeitsrate die mediale Runde, über den durchaus wichtigen Artikel des „Spiegel“ hinaus? Wohl kaum, sie wird ebenso ausgeblendet wie die unzähligen anderen Schicksale der Menschen, die weder gierig noch egoistisch waren oder sind, die einfach nur leiden oder sterben.
Und bei all der zynischen Berichterstattung über Griechenland, die wir in den letzten Jahren beobachten konnten, stellt sich tatsächlich die Frage, wann jemand den Griechen vorwirft, zu viel Sex zu haben. Denn wenn so viele Säuglinge sterben, kann es unmöglich etwas mit dem neoliberalen System zu tun haben. Da müssen ganz offenkundig die Griechen etwas falsch machen. Diese gierigen, geilen Griechen!

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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Heldentasse
Heldentasse
7 Jahre zuvor

Gut gebrüllt Löwe! Aber ich vermute mal, denen die was daran unmittelbar ändern könnten an dieser Tragödie, gehen die treffenden Argumente am A*sch vorbei, lieder!

Beste Grüße

P.S.: Es scheint auch so zu sein, dass je schlechter die Sozialsysteme sind einer Gesellschaft sind, und je mehr Arme es gibt, desto höher fallen die Geburtenraten aus. (Nach dieser Liste steht Niger auf Platz 1 und Monaco auf Platz 224)

flurdab
flurdab
Reply to  Heldentasse
7 Jahre zuvor

Das ist aber keine Frage der Sozialsysteme, die in vielen Ländern ja garnicht vorhanden sind.
In Ländern ohne Sozialsystemen sind die Kinder das Sozialsystem!
Im wesentlichen ist die Geburtenquote ein Indikator für den Wohlstand einer Nation.
In Griechenland ist die Entwicklung noch zu neu, als das die Griechen bereits mit Kinderreichtum antworten könnten.
Man darf nicht vergessen das Griechenland gerade erst „geschockt“ (Naomi Klein) wurde.
Anderer seits darf man nicht vergessen das Griechenland zwar auf den Weg in die dritte Welt geschickt wurde, aber immer noch unter der Fuchtel der EU steht. Das bedeutet das die EU Griechenland nicht zum failed State werden lässt, solange noch ein wenig Tafelsilber zu rauben ist und ausreichend „Flüchtlinge“ an Land gehen.

Was war an Adolf Hitler eigentlich noch mal böse?
Ich frage nur rhetorisch, mir wird gerade mal wieder der Boden meiner angenommenen Ethik wabbelig.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Heldentasse
7 Jahre zuvor

P.S.: Es scheint auch so zu sein, dass je schlechter die Sozialsysteme sind einer Gesellschaft sind, und je mehr Arme es gibt, desto höher fallen die Geburtenraten aus.

Na dann ist ja Alles in Butter,denn wir werden den „Bonobo Hellensis“ auf absehbare Zeit in seiner Lieblingsdisziplin schlagen.:-)

Rainer N.
Rainer N.
7 Jahre zuvor

(Sarkasmus – muss ich vorsichtshalber schreiben)

CDU/CSU – Christlich – wie steht geschrieben – lasset die unschuldigen Kindlein …

nun, ich bin Atheist, dafür Humanist. Oh, nicht aus Kirchensteuerersparnisgründen.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Rainer N.
7 Jahre zuvor

… Christlich…nun, ich bin Atheist, dafür Humanist.

DER SPRUCH IST GUT!

ChrissieR
ChrissieR
7 Jahre zuvor

Wie war das so schön: Am deutschen Wesen soll die Welt genesen….also im Klartext: Schaffen für lau bis zum Umfallen, dann hat eh keiner mehr Bock auf Sex! Den Deutschen täte mal mehr Sex ganz gut, denke ich…im Franzòsischen gibt es einen Ausdruck für übel gelaunte Frauen ( für Männer kenne ich keine Entsprechung) : Une mal baisée….Alloah, Christine

schwitzig
schwitzig
Reply to  ChrissieR
7 Jahre zuvor

Den Deutschen täte mal mehr Sex ganz gut

Grundgütiger! Guck dir an, was dabei herauskommt: Merkel, Schäuble, dieser Dicke aus Goslar und der Post-Gabriel-ohne-Chuld …
Willst Du wirklich so etwas?
Dieser „Sozialdemokrat“ namens Sarrazin hatte tatsächlich in einem Recht: Es vermehren sich die Falschen. Nur hat er das bei der falschen Bevölkerungsgruppe verortet. Die Falschvermehrung vermehrt sich ganz rapide in unserer politischen Kaste der „Unantastbaren“.

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  schwitzig
7 Jahre zuvor

Ähm… Ich dachte bei Sex nicht unbedungt an Fortoflanzung….aber SO gesehen, hast Du mehr als Recht!!!also nur mit Verhüterli…

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  schwitzig
7 Jahre zuvor

Also, zumindest beim Finanzminister verstehe ich jetzt den Begriff: Fachkräftemangel besser…Nicht mal Attentäter liefern mehr saubere Arbeit…

GrooveX
GrooveX
Reply to  ChrissieR
7 Jahre zuvor

klingt nach agent provocateur

flurdab
flurdab
Reply to  ChrissieR
7 Jahre zuvor

Wobei böse Stimmen munkeln das Schäuble garnicht so schwer verletzt worden sei. Angeblich kann er noch laufen, hat aber ein Leben im Rollstuhl vorgezogen. Einerseits wegen der Vergünstigungen als Schwerbehinderter, andererseits weil er noch einen Koffer hatte, den er nicht anders zu verstecken wusste.
Nun sitzt er sei Jahren auf Schwarzgeld und holt sich Druckgeschwüre.
Das erklärt auch seine misanthropisch Weltsicht.
Das muss einem Schwaben an den Rand des Wahnsinns führen, über die verlorenen Zinsen nachzudenken.
Und nur weil man keinen Trick findet die Kohle zu waschen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  flurdab
7 Jahre zuvor

@flurdab

andererseits weil er noch einen Koffer hatte, den er nicht anders zu verstecken wusste.

Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen!
Deswegen wollte er unbedingt zurück in die Bundespolitik nach dem Attentat.
Dabei hätte ich nur die Paul Kuhn-Platte auflegen müssen:

https://www.youtube.com/watch?v=Gpz036kZJg8

Und nur weil man keinen Trick findet die Kohle zu waschen.

Und wozu kennt man Spezialisten wie Jean-Claude aus Luxembourg?

schwitzig
schwitzig
Reply to  Robbespiere
7 Jahre zuvor

@Robbespiere

Und wozu kennt man Spezialisten wie Jean-Claude aus Luxembourg?

Wahrscheinlich war Geiz hier der Hinderungsgrund. Den Jean-Claude muss man kaufen. Das ist wie im Rotlichtviertel.

wschira
wschira
Reply to  ChrissieR
7 Jahre zuvor

Au weia, das war jetzt aber einmal so etwas von politisch unkorrekt! 🙂

flurdab
flurdab
Reply to  schwitzig
7 Jahre zuvor

Zumal sich da gerade Erbmonarchien bilden.
Schäuble- Strobel. Gasgerd- Doris. Münte und Münte.
Wagenknecht und Lafontaine lasse ich raus, da beide schon in Ämtern waren bevor sie die Erotik solidarisierte.

wschira
wschira
Reply to  flurdab
7 Jahre zuvor

Gasgerd-Doris ist inzwischen, wie gemeldet wurde, in die Brüche gegangen. Schröder befindet sich wohl im Fernkampf mit Fischer.

flurdab
flurdab
Reply to  wschira
7 Jahre zuvor

Das mag sein.
Was ich aber meinte war der Einzug von Frau Doris Schröder- Kröpf 2012 über einen Listenplatz in den Niedersächsischen Landtag, obwohl Sie doch erst 1997 in die SPD eingetreten ist.
Lustig ist auch ihre Neubeziehung, der niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius (SPD) wärmt nun ihr Herz.

Stinki
Stinki
7 Jahre zuvor

Denn es geht um die Säuglingssterblichkeitsrate in Griechenland. Und die ist furchtbar hoch.

Wie hoch ist furchtbar hoch ? Etwa so hoch wie die Brutkastensterblichkeit im Irak damals ?

schwitzig
schwitzig
Reply to  Stinki
7 Jahre zuvor

@Stinki

die Brutkastensterblichkeit im Irak

Du verwechselst da was – die war ja nun eine reine PR-Erfindung, welche pudelig durch die Qualitätsmedien transportiert wurde, die ja das Bollwerk gegen Fake News sind, um eben genau die Legitimation zur Erhöhung unter anderem der Säuglingssterblichkeitsrate im Irak zu bekommen. Für die feschen Jungs aus dem „Land of the free“, die ja in erster Linie dafür bekannt sind, „Lands free of humans“ zu erzeugen, wo sie hintrampeln.
Im Irak haben sie auch extra nachhaltig an der Zerstörung der Bevölkerung gearbeitet, indem sie ihren Atommüll als „Munition“ dort verklappt haben.

flurdab
flurdab
Reply to  schwitzig
7 Jahre zuvor

Ja die wunderbare Wirkung der Uranmunition. Film- Tipp „Deadly Dust“.
Im Netz finden sich Bilder zu den nachhaltigen Wirkungen dieser Munition.
Die toppt sogar noch den Einsatz von Agend Orange in Vietnam.
Und in Syrien wurde sie auch eingesetzt.
Quasi der „kleine“ Atombombenabwurf.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  flurdab
7 Jahre zuvor

Das „kleine“ kann man sehr wahrscheinlich, wissenschaftlich fundiert begründet, streichen. 🙁

Beste Grüße

GrooveX
GrooveX
Reply to  Heldentasse
7 Jahre zuvor

tl;dr (sorry)

1. Politisch muss darauf hingewirkt werden, dass uranhaltige Waffen international verbindlich
verboten werden.
2. Die USA müssen endlich umfangreich und detailliert Informationen über ihre bisherigen DUEinsätze offenlegen. Ohne diese Informationen können die betroffenen Staaten ihre Bevölkerungen nicht vor der Vergiftung mit abgereichertem Uran schützen.
3. Die internationalen Gesundheitsorganisationen müssen ihre Methoden und Modelle zur
Abschätzung des Strahlenrisikos dahingehend überprüfen, ob diese in der Lage sind, z. B.
die Auswirkungen inkorporierter Alpha-Strahler angemessen abzubilden. Sollte das nicht der
Fall sein, müssen neue Methoden und Modelle entwickelt werden.
4. Speziell die Gesundheitsorganisationen der Vereinten Nationen sind dringlich aufgerufen, wieder
ihre Aufgabe, nämlich die Bewahrung der Gesundheit der Menschen, in den Mittelpunkt ihres
Tuns zu rücken. Andere Interessen dürfen in der Gesundheitspolitik keinen
Platz haben.
5. Die Beweislage ist klar: Zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten lassen keinen Zweifel an den
schweren Schadwirkungen von DU, so dass die Ächtung aus medizinischer und umweltwissenschaftlicher Sicht außerordentlich dringlich ist. Die wegen angeblich noch bestehender
Lücken in der Beweiskette immer wieder erhobene Forderung nach weiteren Studien lähmt
die Entscheidungsträger, so dass sie ihre Aufgaben zum Schutz der Menschen sträfl ich
vernachlässigen.

Stinki
Stinki
Reply to  GrooveX
7 Jahre zuvor

Wie hoch ist nun „furchtbar hoch“, ihr Vollhorste ?

schwitzig
schwitzig
Reply to  Stinki
7 Jahre zuvor

@Stinki
Weißt Du Stinki , wenn man richtig dämliche Fragen in Provokationsabsicht stellt – so wie Du Witzfigur das getan hast – darf man sich nicht wundern, dass man nicht ernst genommen wird und keine ernstgemeinte Antwort auf den Schwachsinn bekommt, den man selbst sinnloserweise in irgendein Forum gerotzt hat – so wie Du.
-> und ab in den Sukram71/smukster-Komplex-Sarg.

Identitäre Bewegung
Identitäre Bewegung
Reply to  schwitzig
7 Jahre zuvor

Nenne mal Zahlen zur Säuglingssterblichkeit in Griechenland, du asoziales Subjekt.

schwitzig
schwitzig
Reply to  Identitäre Bewegung
7 Jahre zuvor

@Identitäre Bewegung
stinkiger Doppelaccount eines Argumentes Pro-Abtreibung?

ThomasX
ThomasX
Reply to  Tom J. Wellbrock
7 Jahre zuvor

Besser als die zwei dümmlichen Rechtsausleger kann man sich doch durch offensichtliche Ahnungslosigkeit gar nicht entblöden. Wenn man weder in der Lage ist Links zu folgen, noch Artikel oder Studien zu lesen, muss man sich über den Verfall der „abendländischen Kultur“ durch die Unbildungswutbürgerlein nicht wundern.

flurdab
flurdab
7 Jahre zuvor

Was soll die Empörung?
Aus kapitalistischer Sicht ist das kein Problem, es werden so viele Menschen geboren (80 Mio. p. a.), da kommt es auf griechischer Kinder nicht an. Man kann jederzeit Menschen importieren.
Menschen sind kein knappes Gut.
Und Humanismus hat im Spiel der Märkte nichts verloren.
Hier wirkt nur die unsichtbare Hand!

Ich wähle keine Mörder!

schwitzig
schwitzig
Reply to  flurdab
7 Jahre zuvor

@flurdab

Ich wähle keine Mörder!

Der Witz dabei: Figuren wie Merkel und ihre Syndikatsmitglieder verstehen sich selbst wahrscheinlich tatsächlich als „die Guten“. Während jeder Halbgebildete erkennen kann, dass er dort einen Mörder ohne Gewissen sieht, gucken die in den Spiegel – oder sogar in den SPIEGEL (Qualitätsmedium) – und sehen tatsächlich eine integere Persönlichkeit mit hehren Absichten. Für mich eine Definition geistiger Krankheit.

flurdab
flurdab
Reply to  schwitzig
7 Jahre zuvor

Witzig ist das leider nicht.
Aber es zeigt die Verkommenheit dieser Personen auf.
Und die Ohnmacht der Zivilgesellschaft.

ThomasX
ThomasX
7 Jahre zuvor

Ich bringe hier mal (absichtlich ganz ohne Wertung) eine Gegendarstellung aus einem anderen Medium:
http://www.tagesspiegel.de/wissen/falsche-fakten-ueber-die-griechenland-krise-die-maer-der-toten-babys/12034708.html

Zitat:
„Diese Behauptung ist für sich betrachtet wahr. Allerdings blendet sie die Zahlen vor und nach diesem Zeitraum aus. So hatte Griechenland 2008 mit 2,7 sein absolutes historisches Tief bei der Säuglingssterblichkeit erreicht. 2010 stieg die Zahl auf 3,8. Das bedeutet in der Tat einen Zuwachs um mehr als 40 Prozent. Die Zahl lag damit aber 2010 genauso hoch wie 2005, also zu Vorkrisen-Zeiten. 2012 erreichte Griechenland mit 2,9 gestorbenen Säuglingen unter 1000 Neugeborenen den zweitniedrigsten Wert seiner Geschichte nach 2008. Da war die Krise bereits um zwei Jahre fortgeschritten und hatte sich weiter verschlimmert. So sehr die griechische Bevölkerung unter den Einschnitten in ihrem Gesundheitssystem also leidet: Die Säuglingssterblichkeit ist durch die Krise nicht gestiegen.“

Auch dieser Artikel ist im Zusammenhang durchaus lesenswert. Mal sehen, wem was daran auffällt. 😉

GrooveX
GrooveX
Reply to  ThomasX
7 Jahre zuvor

… absolut historisches tief bei der säuglingssterblichkeit

echt, das steht da so völlig unhinterfragt? eins muss man aber sagen, einfach um diesen skandal zu relativieren: dieses tief lässt sich überwinden!

nein, mir fällt da nichts auf

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  ThomasX
7 Jahre zuvor

Die Säuglingssterblichkeit ist durch die Krise nicht gestiegen

Genial! Wenn alle tot sind kann auch keiner mehr sterben, und die Kosten fürs Gesundheitssystem streben gegen null!

flurdab
flurdab
Reply to  ThomasX
7 Jahre zuvor

Was mir auffällt ist das Säuglingssterblichkeit wohl kein geeigneter Maßstab ist, um die Verarmung einer Bevölkerung zu messen. Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe geht es den Griechen eigentlich total Tutti.
Die Säuglingssterblichkeit schwankt im Rahmen internationaler Vergleiche!
Herz was willst du mehr. Ich erkläre die Griechenlandkrise als profallert.
So geht Journalismus.

ThomasX
ThomasX
Reply to  ThomasX
7 Jahre zuvor

Ok ok ok … ich löse mal auf:
Nicht nur, dass die Tagesspiegel-Schreiberlinge genau das machen, was sie selbst der Studie vorwerfen, nämlich einen lediglich eng begrenzten Zeitraum betrachten, sie gehen sogar so weit, das komplexe Thema der Studie lediglich auf den ihrer Meinung nach(!) falsch ausgewerteten Zeitraum und Zusammenhang mit dieser ebenso strikt begrenzten Kritik als Ganzes abzuwiegeln: frei nach dem Motto: „Kann nicht am System liegen, da muss man eben die Studie anpassen.“
Mal ab davon, dass sich die Studie ja zu großen Teilen um die Realitätsverweigerung der politischen Eliten und Staatsführungen der EU und Griechenlands dreht, zeigt der Umgang damit aber auch wie weit die Realitätsverweigerung der Medien im Umgang mit Daten fortgeschritten ist.

Meg
Meg
7 Jahre zuvor

Spitzen -> Spritzen
Kindern mit -> Kinder mit
Torgeburten -> Totgeburten
Norden Europa -> Norden Europas

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Die Griechen sollten besser fauler werden … besonders beim Sex – Tagesticker.net
7 Jahre zuvor

[…] Griechenland. Und die ist furchtbar hoch. Womit wir bei der nächsten zynischen Bemerkung wären. Tom Wellbrock weiterlesen bei den neulandrebellen Lesen Sie auch: Der Tisch, der Krieg und die Medien Berichten die Medien objektiv? Können oder […]