Das amerikanische Jahrhundert ist vorbei

Mit noch was hatte Mister Trump recht: Er hat eine schlechte Ausgangslage geerbt. Vielleicht nicht ganz das Chaos, von dem er sprach, aber trotzdem: Er ist einer der Sachwalter einer ausgehenden Epoche.

Das amerikanische Jahrhundert ist vorbei. Und es war auch schon vorbei, als dieser neue US-Präsident über uns kam. Als vor fast genau hundert Jahren die amerikanische Regierung dem wilhelminischen Deutschland den Krieg erklärte, da war das Jahrhundert der US schon angebrochen. Will man es genau beziffern, so könnte man den August 1898 nennen, das Ende des Krieges gegen die Spanier, an dessen Ende das von den Robber Barons als Quasiprotektorat geführte Kuba stand. Und wo man sich die Philippinen sicherte. Der amerikanische transkontinentale Imperialismus erblickte seinerzeit das Licht der Welt.

Für Oliver Stone begann das amerikanische Jahrhundert ein weniger spezifischer mit dem Präsidentschaftswahlkampf von 1900. Damals hatten die Amerikaner die Wahl zwischen dem Imperialisten William McKinley und seinem Antipoden, dem Antiimperialisten William Jennings Bryan. Zweiterer war kein Freund der Industrie und der Banken und sah die Politik nicht als deren verlängerten Arm. McKinley wurde jedoch Präsident. So beschreibt es Stone in seinem Buch »Amerikas ungeschriebene Geschichte«. Es sei den Lesern an dieser Stelle ausdrücklich empfohlen.

Ob nun 1898 oder 1900: An der Schwelle zum 20. Jahrhundert begann das amerikanische Jahrhundert. Die USA mauserten sich nach ihrem Bürgerkrieg zur industriellen Großmacht, der durchschnittliche Lebensstandard wuchs beharrlich. Mit Eintritt in den ersten Weltenbrand vor hundert Jahren, machten sie die europäischen Großmächte von sich finanziell abhängig. Obgleich man sich nach diesem Krieg isolationistisch zurückzog und nicht mal Mitglied des Völkerrates wurde, schlummerte man als Riese im Weltgeschehen. Mit dem Eintritt in den Zweiten Weltkrieg verfestigten die Staaten ihre Rolle in der Welt. Und schon kurz nach diesem Krieg definierte man sich als Weltpolizei. Ab da wurde die US-amerikanische Außenpolitik zu einem globalen Problem. Polizisten verhaften und exekutieren Haftbefehle. Sie spielen sich normalerweise nicht als Richter und Gesetzgeber gleichermaßen auf. Aber genau das taten die US. Sie wähnten sich legalisiert, denn die Welt war nach dem Krieg gegen Hitler und Hirohito eine unter amerikanischen Ordnungsrahmen geworden. Das globale Währungssystem war an den Dollar gekoppelt und der IWF wurde installiert.

Es ist für Zeitgenossen immer schwierig, die Umbrüche in der Gegenwart oder jüngsten Vergangenheit zu überblicken. Die, die vor hundert oder mehr Jahren eintraten, die nimmt man schnell wahr. Dann unterteilt man in Epochen, als gäbe es temporäre Schlagbäume. Der zeitliche Abstand schafft eine gewisse Ordnung. Wenn man selbst in der Geschichte steckt, tut man sich allerdings schwerer. Ab wann das amerikanische Jahrhundert vorbei war, werden vielleicht erst die mit absoluter Sicherheit sagen können, die zu unserer Epoche genug zeitlichen Abstand gebracht haben.

Oliver Stone weist auf noch einen Moment in der Geschichte hin, da das amerikanische Jahrhundert bestätigt wurde. Da hätte es auch enden können. 1944 auf dem Parteitag der Demokraten nämlich. Eigentlich sollte weiterhin Henry A. Wallace der Running Mate Roosevelts bleiben. Wallace war ein Entspannungspolitiker, suchte die Aussprache mit den Kommunisten zu Zeiten der Ersten Roten Angst. In einer Rede als Vizepräsident sagte er, dass er dem amerikanischen Jahrhundert eine Abfuhr erteile. Er strebe ein »Jahrhundert des gemeinen Mannes« an und lobte die Revolutionen, die es in Amerika, Frankreich, Russland und Lateinamerika gegeben hatte. So einen wollte man nicht länger als potenziellen Nachfolger für einen kranken Präsidenten wissen. Das war die Stunde Trumans. Er wurde nominiert. Nicht weil er so eine politische Koryphäe, sondern einfach nur deshalb, weil er nicht Wallace war. Vier Monate später war der dann Präsident und der oberste Kalte Kriegstreiber und Grundsteinleger für lange Jahre der Kälte zwischen den ehemaligen Verbündeten im Krieg.

Mit Wallace hätte das amerikanische Jahrhundert vielleicht schon früher geendet. Und Donald Trump müsste sich heute nicht als der Sachwalter des Niedergangs fühlen. Wobei er weniger Sachwalter als Symptom ist. Wann hat das US-Jahrhundert also sein Ende gefunden? Bei den Anschlägen 2001 war es schon vorbei. Der französische Autor Emmanuel Todd lieferte ein Jahr nach dem Terroranschlag auf das WTC mit seinem Buch »Weltmacht USA: Ein Nachruf« eine These, die zumindest erklärt, warum das Zeitalter à l’américaine vorbei sei. Er zieht hierzu die Alphabetisierungsrate in den Entwicklungsländern heran. Die steige nämlich. Und mit ihr der Bildungsgrad. Zugleich sinke die Fertilisationsrate, was zur Folge hat, dass alte traditionelle und tribalistische Strukturen aufweichten und auch die Menschen in jenen Nationen und Kulturen im globaleren Maßstab denken. Einen Protektor würden sie so leicht nicht mehr akzeptieren.

Aber nicht nur Entwicklungsländer nähmen die USA als Störenfried wahr. Der Ruf der US in diesen Ländern war ohnehin seit mindestens Mitte der Fünfziger schwer angekratzt oder sogar ruiniert. Jetzt erfasst auch die Europäer der Zweifel und es gibt innerhalb der Bevölkerung immer weniger Rückhalt für eine atlantizistische Politik, die Ressourcen in aller Welt plündert, die Umwelt belastet und nebenher noch terroristische Regimes stützt. Was Todd schon vor 15 Jahren formulierte, hat in den letzten Jahren eine Brandaktualität angenommen, die man 2002 noch gar nicht so fühlte. Man denke nur an die Skandale um die NSA und den Zorn der Europäer. Jetzt mit Trump an der Spitze scheint wohl die sukzessive politische Emanzipation Europas zwangsläufig eingeleitet zu werden. Ob sich Europa allerdings als ein eigenes Manifest Destiny auferlegt oder globale Politik mit friedlicheren Mittel betreibt, das wird sich noch erweisen müssen.

Todd flankiert überdies den moralischen und wirtschaftlichen Niedergang der Vereinigten Staaten. Die seien ja stets als kulturimperialistische Spielart, natürlich mit Mut zum Waffengang, ins globale Geschehen eingetreten. Das Manifest Destiny war ja niemals nur Krieg: Es bestand auch darauf, anderen Kulturen einen amerikanischen Stempel aufzudrücken. Aber man habe eben gemerkt, dass dieser Weltpolizist, der im Namen der Demokratie agiert, dieses Label nur benutzt, um eigenen Interessen zu exekutieren. Die eigene Demokratie lag ja selbst im Argen. Während man im Namen der Demokratie in Vietnam tötete, lynchte man daheim noch Schwarze. An der Heimatfront, wenn man so sagen darf, war die Demokratie an vielen Orten noch gar nicht angekommen. Unliebsame Regierungen, die man als Gefahr für den Frieden kategorisierte, putschte man weg, während die US-Regierung Kriegsherde schürte.

Auch die USA erlebten eine geistig-moralische Wende. Und die kam tatsächlich mit Nixon. Vorher haben die USA auch eine befremdliche Außenpolitik betrieben und im Inneren Hexenjagden veranstaltet. Aber noch glaubte man sich im Goldenen Zeitalter, im Nachkriegsboom. Die Mehrzahl der Amerikaner war versorgt, es wurden gute Löhne bezahlt und der Lebensstandard lag hoch. Tat er ja schon vor dem Krieg, verglichen mit dem in Europa. Aber mit den wirtschaftlichen Problemen durch einen militärisch-industriellen Komplex, der Sozialetats fraß, durch Nixons Korruption und Fokussierung auf einen verlorenen Krieg zugunsten einer ideologischen Sache, trat wohl irgendwann in diesen Jahren der Anfang vom Ende ein. Dann kamen die Reagonomics und das reichste Land der Welt machte die Stabilisierung nachhaltiger Armut zum Regierungsprogramm. Durch deren fast religiös verbrämten Ansatz, den Staat noch weiter zu verschlanken, machten sie die USA vom Gläubigerstaat zum Schuldnerstaat. Überhaupt ein Schauspieler, der es zum Präsidenten geschafft hatte, weil er Sozialprogramme stets als kommunistische Idee abkanzelte: Vielleicht war dies ja das Ende des amerikanischen Jahrhunderts.

So ganz genau kann man es nicht definieren. Noch nicht. Aber Trump hat völlig recht. Die Ausgangslage ist schlecht. Sein Problem ist jetzt nur, dass er den Amerikanern versprochen hat, das amerikanische Jahrhundert wieder einzuläuten. Er hat nicht begriffen, dass die globalen Dynamiken keine Weltmacht mehr zulassen, die ohne auf die anderen zu blicken agiert. »America first« ist ein imperialistischer Schlachtruf in Zeiten, da Imperialismus kein Selbstläufer mehr sein kann. Es gibt ihn freilich noch. Aber die unterdrückten Völker wachen tatsächlich auf, sie haben es – um es mit Eduardo Galeano zu sagen – satt, auf einem reichen Boden zu leben, der ihnen nur Armut bringt.

Das ist ja übrigens das verfluchte Problem mit dem Mann. Mit ihm übrigens wie mit allen anderen Populisten da draußen. So ein bisschen wahrer Kern ist immer. Und den kann man nicht einfach als falsch abtun. Man muss sogar zustimmend nicken, wenn sie dergleichen sagen. Aber die Versprechungen und Lösungsvorschläge, die sie dann anbieten, die sind aus einer gestrigen Welt. Das amerikanische Jahrhundert ist so vorbei, wie die Dominanz weißer Männer und Frauen im globalen Weltenlauf. Die europäischen Jahrhunderte endeten, als das amerikanische in seinen Jugendjahren war. Sie hatten ihre Chance. Und die Amerikaner hatten ihre Chance. Beide haben in dieser Zeit profitiert. Trumps Analyse, das was ihm an analytischem Geist gegeben ist, trifft zu – jetzt müsste er nur noch die Konsequenzen ziehen. Er müsste die versunkene Weltmacht in die Staatengemeinschaft bringen. Als Partner. Nicht als Vorsitzender eines Atlantizismus, der nie mehr war als ein liberal geführtes Protektorat Washingtons.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Cristine
Cristine
7 Jahre zuvor

würde so eine „umgeschriebene“ Geschichte gern über Deutschland / Europa lesen!

Anke
Anke
Reply to  Cristine
7 Jahre zuvor

Die Grafik hat er auch „umgeschrieben“.

Irgendwie scheint ihm der Respekt vor der kreativen Leistung anderer abhanden gekommen zu sein.

COPOKA
COPOKA
Reply to  Cristine
7 Jahre zuvor

Es gibt gute TV-Dikus dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=3vmgiQvDVWU&index=1&list=PLkFMnv2uhEXCcTTBLRiS4bOoZQ6H_K_l2
(alle 3 Teile!) und noch würde ich folgendes ans Herz legen:
https://www.youtube.com/watch?v=y-jwKVVJjpk

Mordred
Mordred
7 Jahre zuvor

vielen dank bzgl. der historischen erläuterungen nach stone und co. sehr interessante sichtweisen.

die aussage der überschrift sehe ich ähnlich. allerdings vermisse ich die imho notwendige einflechtung von fernost. was tarnsatlantisch seit einiger zeit passiert und vor allem noch passieren wird, kann man ohne china und co. nicht erklären.

etwas ot: russland wird imho überschätzt bzw. medial zu sehr als das große böse aufgebauscht. wobei putin sich auch von selbst gerne noch an manchen stellen einmischt. in relation zu seinem gewicht hält sich china dagegen extrem zurück bzw. agiert unter der wahrnehmungsschwelle.

Rainer N.
Rainer N.
7 Jahre zuvor

Totgesagte leben länger … also keinen Nachruf zu früh schreiben … wie so gesagt wird … hinterher ist man immer schlauer.

Also abwarten. Erst wenn die „Krankheit“ Homo Sapiens beendet worden ist … wie und von wem auch immer … warum fällt mir da eine SG-Geschichte ein? Inhalt: Der letzte Mensch der Erde sitzt in seinem Zimmer als es an der Tür klopft … da kann kein Mensch „vor der Tür stehen“. Auch „Planet der Affen“ geht mir da durch den Kopf. Aber ob die Spezies mal eine Chance erhält wage ich zu bezweifeln. Als Pessimist bin ich optimistisch, das Ende mit Schrecken wird irgendwann kommen, denn der Schrecken ohne Ende, wie er jetzt herrscht, kann nicht unendlich sein. Nur die Dummheit, die schon.

SCNR

Rainer N.
Rainer N.
Reply to  Rainer N.
7 Jahre zuvor

SF-Geschichte – nicht SG – immer diese Flüchtigkeitstippfehler …

Knight
Knight
7 Jahre zuvor

Ja ein guter Artikel.
Ich finde schon, dass 911 einen guten Endpunkt des amerikanischen Jahrhunderts darstellt: Fundamentalisten mit Teppichmessern zerstoeren das Symbol der amerikanischen Geldherrschaft.

An der Affaere Wallace sieht man mal wieder, dass man als anstaendiger Mensch besser immer schoen die Fresse haelt, grftrjx.

R_Winter
R_Winter
7 Jahre zuvor

….das reichste Land der Welt machte die Stabilisierung nachhaltiger Armut zum Regierungsprogramm. das reichste Land der Welt machte die Stabilisierung nachhaltiger Armut zum Regierungsprogramm.

….und Deutschland ist das „reichste“ Land Europas…. Ist es in Deutschland anders?

Knapp die Hälfte der Bevölkerung habe laut dem Wirtschaftsforschungsinstitut DIW heute ein geringeres Einkommen als 1999

Quelle: Sahra Wagenknecht + DIW

…..ein Problem ist jetzt nur, dass er den Amerikanern versprochen hat, das amerikanische Jahrhundert wieder einzuläuten. Er hat nicht begriffen, dass die globalen Dynamiken keine Weltmacht mehr zulassen, die ohne auf die anderen zu blicken agiert.

Ist es „nur“ in USA so? Nein! Auch Merkel, Schäuble + Co. haben nichts begriffen – oder tun so, als wenn ihnen die Sorgen der Bürger am A… vorbei gehen.
Mit 23 Mrd. Euro pro Jahr hätten wir Millionen von Afrikanern leicht vor dem Verhungern retten können, aber dann hätten Spekulanten (…mit Hilfe von unfähigen, überforderten Lokalpolitikern…) nicht den Milliardenanteil bei der Flüchtlingsversorgung in Deutschland abschöpfen können.

Warum in die Ferne streifen, wenn es so nahe liegt.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  R_Winter
7 Jahre zuvor

@R_Winter

Das siehst Du m.E. richtig! Auch Teutschland versteht sich als Hegemon, dessen Einfluss analog zum großen Bruder USA auch schwindet. Allerdings hat „unser“ Niedergang wenig mit dem der USA gemein, bei uns liegt es m.E. einzig an der Qualität des politischen Führungspersonals, was einfach nur eine gerechtere Europa uns Finanzpolitik Politik hätte machen müssen, und eben nicht diese Politik aus Dumpinglöhnen und wirtschaftlichem niedergingen der Nachbarn.

Hier mal so eine aktuelle Auswirkung der Teutschen Großmannssucht Polen blockiert EU-Gipfel

Beste Grüße

Heldentasse
Heldentasse
7 Jahre zuvor

Die USA sind noch das Imperium und die einzig verbliebene Supermacht! Kann sein das sie sich sehr wahrscheinlich im Niedergang befinden, wofür einiges spricht, die lästerliche Frage dabei ist nur, ob man sich das als BürgerIn eines Vasallenstaates wirklich wünschen sollte? Denn die dabei auftretenden Verwerfungen werden heftigst sein, und auch wir werden dabei unser „Fett“ abbekommen.

Beste Grüße

https://www.youtube.com/watch?v=WoW1RClKisU

Knight
Knight
Reply to  Roberto J. De Lapuente
7 Jahre zuvor

Best case waere noch eine diplomatische Annaeherung an Russland. Die Wirtschaft will das wohl, aber wie sollte der Staat die 180° Wende seinen Buergern verkaufen?
Lieber mit dem Kahn untergehen als zurueckrudern, fuerchte ich.

GrooveX
GrooveX
Reply to  Knight
7 Jahre zuvor

na ja, so einfach geht das auch nicht. da gibt es noch 2 faule eier, die ukraine und die krim. aus der nummer kommen sie alle nur mit der zeit raus. also so 20 bis 40 jahre muss man da schon rechnen. und dann gibt es immer noch die leute, die mit diesen beiden faulen eiern ihre geschäfte am laufen haben. zuguterletzt nähern wir uns nicht an russland an, russland muss sich an uns annähern. nicht dass da die regeln verletzt werden, wonach nur der schwanz mit dem hund wedeln darf.

dlog
dlog
Reply to  Knight
7 Jahre zuvor

Ob’s einem gefällt oder nicht, früher oder später wird es zu einer Annäherung an Russland kommen. Dafür sitzt das kontinentale Hemd nun mal näher als der transatlantische Rock. Merkel und „Atlantiker“ sind nicht ewig im Amt und was danach kommt (mit oder ohne Übergang), darauf kann man nur spekulieren. (Und wenn „die Wirtschaft“ das wirklich „will“, dann ist dagegen mittelfristig kein Kraut gewachsen.

dlog
dlog
Reply to  Heldentasse
7 Jahre zuvor

Eben drum. Man bedenke, was auf dem europäischen Kontinent „los war“, als das Römische Imperium zerfallen ist …

gdflkj
gdflkj
7 Jahre zuvor

Danke für diesen Artikel. Allerdings: könnt ihr bitte aufhören, amazon-links zu verteilen?! Alternativ vielleicht einfach die Verlagsseite? http://www.ullsteinbuchverlage.de/nc/buch/details/amerikas-ungeschriebene-geschichte-9783549074701.html

Oder steht Ihr auf die „Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch“- Hinweise? Da erscheinen z.B. Zamperoni und Ulfkotte bei Kopp… auch David Harvey, immerhin.

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Das amerikanische Jahrhundert ist vorbei – Tagesticker.net
7 Jahre zuvor

[…] das Chaos, von dem er sprach, aber trotzdem: Er ist einer der Sachwalter einer ausgehenden Epoche. Weiterlesen bei den neulandrebellen Lesen Sie auch: Das ist deren Ernst Sollte künftig in der Bildzeitung »eine Debatte falsch oder […]

Folkher Braun
Folkher Braun
7 Jahre zuvor

Der größte Schwachsinn in den USA ist die Abhängigkeit von Banken und Ratingagenturen. Es besteht eine absolute Zweiteilung zwischn NYSE-Unternehmen und privat geführten Unternehmen. Die NYSE-Hersteller in meinem Bereich (Straßengüterverkehr) sind bis auf einen (Paccar, Familie Pigott) alle in europäischer Hand. Bei der Anhängertechnik gibt es zwei (Utility und Great Dane) in Privatbesitz, der NYSE-Wabash krebst immer an der Pleite herum.
Im Maschinenbau haben wir GE, Caterpillar, John Deere, Cummins und die Militär-Butzen wie Martin Marietta und Lockheed, die nennenswert im Land produzieren. Jetzt abgesehen von den Chemie-Stinkbuden wie Monsanto. Aber eine industrielle Basis haben die USA bis heute. Das hat der Donald auch verstanden.

Paul
Paul
7 Jahre zuvor

Guter Artikel!
Leider wird der Niedergang der USA nicht so relativ glimpflich abgehen wie der der UdSSR.

Trump ist dabei nach Innen ein autokratisches System zu installieren in dem die Gewalten die sich gegenseitig kontrollieren sollen; Gesetzgeber, Gerichte und Presse stark unter Druck geraten zu Gunsten der Exekutive. Und diese Exekutive besteht nur noch aus Trump und seinem Beraterstab. Gegenüber der Bevölkerung wird gehorsam und fleiß verlangt. Jeder der irgendwie zu einer Minderheit gehört wird bedrängt und ist verdächtig.

Der Blick nach außen macht mir als Europäer noch mehr Angst. Der Wehretat soll um 10% erhöht werden. Das ist fast so viel wie Russland insgesamt für Rüstung ausgibt. Gleichzeitig sollen die Verbündeten ihrerseits aufrüsten und so den USA den Rücken frei halten. Diese Absurde Aufrüstung macht nur Sinn wenn ein großer Krieg geplant ist (siehe 3.Reich).

Die Aussage Trumps: „wir werden Kriege wieder gewinnen!“ lässt mich erschaudern.

Das amerikanische Jahrhundert mag vorüber sein. Trump scheint nun gewillt zu sein die Zeit wieder zurück zu drehen (der Gedanke an sich ist schon absurd) oder die USA in eine Art erweiterten Suizid zu führen!

Sascha Schneider
Sascha Schneider
7 Jahre zuvor

America first wird hier vielleicht falsch interpretiert. Es scheint eher kein imperealistischer Ansatz zu sein, Trump sprach ja sogar davon, die Rolle als Weltpolizist nicht mehr spielen zu wollen, die anderen Länder müssten sich stärker selber kümmern. Aber umso mehr würde er in diesem Rahmen ausschließlich US-Interessen vertreten, nicht mehr gemeinschaftliche oder gar werteorientierte Interessen. Hier kann man durchaus vermuten, dass dahinter selbiges Analyseergebnis steht.

Jowi
Jowi
7 Jahre zuvor

Totgesagte leben länger, ich würde die USA nicht zu früh beerdigen.
Sie haben immer noch einen gewaltigen Einfluss auf die Weltwirtschaft und einen Militärapparat der alle anderen weit überragt. Auch der kulturelle Einfluss ist nicht zu unterschätzen. In so vielen Ländern konsumieren sie weiterhin die Erzeugnisse von Hollywood, Disney und Co. Wer mal China besucht hat weiß, wie groß der kulturelle Einfluss auch auf diesen Rivalen ist.
Leider ist es zwar so, dass die USA viele Vorzüge ihrer guten Verfassung aufgeweicht und ausgehöhlt haben, vor allem nach 9/11 (durch Patriot-Acts, Lobbyismus, tiefer Staat, …), aber die Verfassungen und politischen Realitäten bei ihren Rivalen oft noch schlimmer sind.

Das Gute an Trump ist, dass nun auch immer mehr USA-Freunde erkennen, wie gefährlich ist, wenn ein Staat so viel Macht hat wie die USA.
So hoffe ich, dass der Traum von der unipolaren „Pax-Americana“-Welt nun wirklich ausgeträumt ist, aber es wäre Leichtsinn, wenn man sich dessen schon sicher wäre. Da gibt es noch viel zu tun und es wird vermutlich noch eine Menge Blut fließen, bis die USA und ihre Gefolgschaft ihren Imperialismus aufgeben. Die Macht spricht aus den Waffen, da hatte der Mao schon recht, deshalb müssen die Gegner der USA-Dominanz darauf hoffen und darauf hin arbeiten, dass sich die USA totrüsten, dass ihnen das selbe widerfährt wie einst der Sowjetunion.

Bernhard Meyer
Bernhard Meyer
7 Jahre zuvor

Nein! „Ameika first“ versteht Trump eben NICHT wie die Imperialisten! Es geht ihm NICHT um Amerika als einzige Weltmacht. Er erklärt es doch immer wieder, man muss ihm bloß zuhören und nicht bloß die Schnipsel der MSM lesen: Er will das marode Land USA erneueren und den millionen Arbeitslosen wieder ein gutes Einkommen verschaffen, die Wirtschaft IM LANDE zum Blühen bringen, DANN ist America great again! Ich zitiere aus der NRhZ: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23606
„Wir erwarten nicht zu viel, wenn wir Millionen Sozialhilfeempfängern Arbeit vermitteln wollen. Straßen, auf denen Mütter sich ohne Angst bewegen können, Schulen, in denen Kinder in Frieden lernen, Arbeitsplätze, an denen Amerikanerinnen und Amerikaner zu Wohlstand kommen, sind nicht zu viel verlangt. Wenn wir all das erreicht haben, dann haben wir Amerika größer gemacht als je zuvor – für alle Amerikaner. Das ist unsere Vision.“
Schon im Oktober vergangenen Jahres konnte man beim Saker lesen: „It’s that there is a huge fight happening inside the United States right now between two factions. One faction wants to sacrifice the US for the sake of the empire, and the second faction wants to sacrifice the empire for the sake of the United States.“
https://solari.com/00archive/web/solarireports/2017/Saker02022017.pdf
Nun hat mit Trump die Seite gewonnen, die das Land retten wollen und nicht das Imperium. Die andere Seite gibt sich aber nicht geschlagen und kämpft verbissen mit allen Tricks und Tücken weiter gegen die andere Seite. Aber im Grunde haben sie schon verloren, auch wenn sie schließlich die Person Trump doch noch zu Fall bringen sollten. Was Analitik vor allem hier recht gut aufzeigt: http://analitik.de/2016/10/13/willkommen-in-der-multipolaren-welt/

Detlef Schulze
Detlef Schulze
Reply to  Bernhard Meyer
7 Jahre zuvor

@Bernhard Meyer

Jetzt ist der Budgetplan raus. Ueberall gibt es Einschnitte. Die Etats von Militaer und Homeland security werden aber sehr . Das schaut mir aber dann doch schon eher nach Imperium aus, und nicht so sehr nach „das Land retten“. Uebrigens 13% Einschnitte bei Transportation.
http://www.npr.org/2017/03/16/520305293/trump-to-unveil-hard-power-budget-that-boosts-military-spending

Detlef Schulze
Detlef Schulze
Reply to  Detlef Schulze
7 Jahre zuvor

Der 3. Satz sollte so lauten:
Die Etats von Militaer und Homeland security werden aber um bis zu 10% erhoeht.

Robbespiere
Robbespiere
7 Jahre zuvor

@All

Hier ein Artikel von einer interessanten, von mir eben erst entdeckten Seite, der gut zum Thema passt:

http://wissensfieber.de/die-fetten-jahre-sind-vorbei/

Robbespiere
Robbespiere
7 Jahre zuvor

@All

Hier ein Artikel einer eben erst von mir gefundenen Seite, der gut zum Thema passt.

http://wissensfieber.de/die-fetten-jahre-sind-vorbei/

Robbespiere
Robbespiere
7 Jahre zuvor

Ein Beitrag, der wie ich finde, hier ganz gut passt:

http://wissensfieber.de/die-fetten-jahre-sind-vorbei/

Robbespiere
Robbespiere
7 Jahre zuvor

Ein interessanter Artikel, der zum Thema passt:

http://wissensfieber.de/die-fetten-jahre-sind-vorbei/

Erwin
Erwin
6 Jahre zuvor

OFF

Deutschland soll auf Wunsch der Amis jährlich rund 70 Mrd. für Rüstung ausgeben.
Russland hat im Jahr 2015 etwa 66 Mrd. fürs Militär bezahlt. Russland !!

„Ich weiß gar nicht wo wir die Flugzeugträger alle hinstellen sollen.“ sagte Sigmar Gabriel jetzt zum Thema.

http://m.spiegel.de/politik/ausland/a-1141408.html

Das wäre ein lustiger Gabriel-Spruch….Ja wenn….Ja wenn uns die Amis nicht die deutsche A-Bombe reindrücken
wollten ! Es geht vermutlich um ein deutsches Atomprogramm, nicht um Flugzeugträger !